Kapitel 7

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Coles Sicht


Vor meinen Augen drehte sich alles. Ich konnte nicht fassen, das sie wirklich weg war. Weg musste. Fassungslos stürzte ich zurück ins Gebäude zurück und rannte zum Büro meiner Tante. Ohne anzuklopfen riss ich die Tür auf und trat hinein. Sowohl sie als auch..Brandon?.. guckten mich erschrocken an. Als ich sein Gesicht sah brodelte Wut in mir auf. "Cole? Was tust du hier, ich unterhalte mich gerade mir Brandon. Würdest du dich bitte vorne vor dem Büro hinsetzen und kurz warten?", sagte meine Tante in aufgebrachten Ton. Ich ignorierte sie komplett."Du. Du bist an all dem hier Schuld!", brüllte Brandon an. Dieser zog verachtend die Augenbrauen hoch und musterte mich abwertend. "Woran soll ich denn jetzt bitte Schuld sein? Du bist doch auf mich losgegangen." Ich würde gleich ausrasten, das spürte ich. Das letzte Mal das ich so eine Wut gespürt hatte, war als ich zwölf war, und jemand in meiner damaligen Schule meinen Bruder fertiggemacht hatte. Ich wusste das das hier böse enden würde. Und es war mir scheiß egal. Wegen diesem Typen musste Amy das Revelles verlassen. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und in seinen Augen blitze es auf. "Das ist alles nur wegen die passiert", knurrte ich bedrohlich. Ich hob gerade meine Faust um ihm seine hässliche Visage zu polieren, als ich von hinten gepackt  und aus dem Raum gezerrt wurde. Wütend riss ich den Kopf herum und sah wie Dylan damit kämpfte mich festzuhalten. Währenddessen schloss mein Bruder schnell die Tür. Miss Casters musste meinem Bruder bescheid gesagt haben. 

Obwohl ich am liebsten sofort wieder in den Raum gestürmt wäre, ließ ich mich von Dylan wegzerren. Ich wusste, dass das sonst ein böses Ende nehmen würde. Sobald wir um die nächste Ecke gebogen waren, lockerte er seinen Griff. Ich riss mich los und stützte mich mit beiden Händen gegen die Wand. Mehrmals atmete ich tief ein und aus, um mich zu beruhigen. Das hatte zumindest früher immer geholfen. Ich spürte, wie jemand eine Hand auf meine Schultern legte. Ich war versucht sie abzuschütteln, aber als ich bemerkte das es Calebs Hand war, wusste ich, dass ich ihn verletzen würde. "Cole, das letzte mal das ich dich so wütend gesehen habe.." "Ja,ich weiß." "Aber was ist passiert?", fragte Caleb besorgt. "Am ist-", meine Stimme brach. Es auszusprechen tat weh, und machte es zur Realität. "Was ist mit Amy? Ist ihr was passiert?!" "Nein, sie.. sie ist weg." Jetzt schaltete sich auch Dylan ein. "Wie, sie ist weg?" "Sie hat das Revelles für verlassen. Nur weil ich so ein Idiot war!" Wutentbrannt schlug ich gegen die steinerne Wand. "Ouch, verdammt!" "Sie-hat- was?!", entfuhr es Caleb. "Das tut mir so leid", meinte Dylan nur. "Aber wo ist sie denn jetzt?!", fragte Caleb. "Bei irgend so einer Pflegefamilie, ca.  eineinhalb Stunden von hier. Beide ließen die Köpfe hängen. "Können wir nicht irgendw-" "Nein verdammt, können wir nicht! Amy ist fort, wegen mir. Und wir können kein gar nichts dagegen tun!", brüllte ich Caleb an und ging los. Ich machte mich auf den Weg zu unsrem Zimmer. Meine Hand pulsierte noch immer. Ich hatte keinen Schimmer ob die beiden mir folgten, aber es war mir auch egal.

An unserem Zimmer angekommen versuchte ich die Tür zu öffnen, aber sie klemmte. Verzweiflung stieg in mir auf. Ich rüttelte an der Tür und drückte mich dagegen, doch letzten Endes sank ich zu Boden und wurde zu dem Wrack was ich die ganze Zeit zu verbergen versuchte.

Amys Sicht


Ich traute mich nicht, aus dem Rückfenster zu schauen, als der Wagen losfuhr. Ich hätte es nicht ertragen Cole so zu sehen. Während das Auto mich zu meinem neuen Zuhause fuhr, begann ich Stück für Stück die letzten Tage noch einmal durchzugehen. Jede Minute, jede Sekunde mit Cole ließ ich vor meinen Augen noch einmal ablaufen. Vereinzelte Tränen liefen meine Wangen runter, und doch musste ich lächeln. Ich war ein Jahr dort gewesen, und es war das beste Jahr meines Lebens. 

Irgendwann mussten mir die Augen zugefallen sein, denn als ich sie wieder öffnete, fuhr der Wagen gerade auf einen kleinen Vorhof. Ich setzte mich aufrechter hin und sah aus dem Fenster. Von Sekunde zu Sekunde wurde ich nervöser. Durch die Dunkelheit konnte ich gerade mal das Licht der Veranda sehen. Das Auto hielt und ich holte einmal tief Luft, dann öffnete ich die Tür und es hieß; Bye bye Internat, bye bye Cole. Und hallo Gast-Familie, hallo neues Leben...

Revelles Twins 2   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt