Kapitel 16

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Amys Sicht


Gemeinsam gingen wir also doch in deren Zimmer. Ich ließ mich auf Calebs Bett fallen. "Wieso ist er so?" "Worum ging es überhaupt?" "Brandon." Sein Blick verdunkelte sich. "Amy, halt dich am besten einfach von ihm Fern." "Von wem? Brandon oder Cole?" Ja, da war schon wieder diese Spur an Sarkasmus.. Cal warf mir den typischen Dein-Ernst-Blick zu. Abwehrend rollte ich mit den Augen. "Ich mein ja nur. Jeder sagt mir ich soll mich von ihm Fern halten, aber keiner sagt mir warum? Also klar, er ist ein absoluter Vollidiot, aber was ist zwischen Cole und ihm passiert, dass sie sich so hassen?" Caleb sah weg als hätte er meine Frage überhört. "Cal", forderte ich ihn erneut auf. Seufzend sah er mich wieder an. 

"Alles hat eigentlich mit mir angefangen. Ich war damals zu schwach um mich zur wehr zu setzen. Deshalb wurde ich gemobbt." "Damals?", fragte ich. "Brandon war auf der selben Schule die Cole und ich vor dem Revelles besuchten. Er hatte schon damals eine Truppe, die ihn auf Schritt und Tritt verfolgte, und alles machte was er sagte. Wenn du ihnen nicht angehörtest, wurdest du als Feind angesehen und von ihnen fertig gemacht. Zu Beginn hatten Cole, Dylan und ich uns alle einfach so gut es ging von ihnen fern gehalten, aber als Brandon nach dem Tod unserer Mutter einen Spruch abgegeben hatte, ging es mit Cole durch. Von da an hatte Brandon ihn auf dem Kieker. Problem; er merkte schnell das Cole zu verprügeln nichts brachte, also suchte er sich Leute aus seinem Umfeld und machte die fertig. Er hackte besonders auf mir und Dylan rum, wir waren sozusagen Coles verwundbare Stellen. Die einzige Möglich die Cole hatte, damit Brandon aufhören würde, war sich ihm und seiner 'Gang' anzuschließen, und somit alles zu tun was er sagte. Es war erniedrigend. Brandon ließ Cole all die Drecksarbeit machen. Aber eines Nachts, hatte sich Brandon etwas ausgedacht, was Cole bis heute noch fertig macht. Brandon hat Cole gezwungen Dylan zu verprügeln. Hätte er es nicht getan, wäre ich laut Brandon dran gewesen. Und Cole ist nichts wichtiger als die Familie, vor allem nachdem unser Vater begann zu trinken und auf mich los zu gehen. Auch da ist Cole immer dazwischen gegangen. Aber nach dieser Nacht hatte Cole sich geschworen, nie wieder etwas zu tun, was Brandon von ihm verlangte. Wenn Brandon dann im Nachhinein versuchte mich oder Dylan weiter fertig zu machen, hat Cole alles eingesteckt. Für ihn war es schon immer am Wichtigsten, dass er seine Freunde und Familie beschützen kann und das es ihnen gut geht. So war das damals und so ist es heute noch." 

Und so beendete er die Erzählung. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war absolut sprachlos, wie als hätte mir jemand den Mund betäubt, denn obwohl mir tausend Dinge im Kopf herum schwirrten, bekam ich kein einziges Wort heraus. "Verstehst du jetzt warum er so unbedingt will das du dich von Brandon fern hältst?", fragte Cal nach einer Weile. Ich nickte bedächtig. Jetzt verstand ich so einiges.. Brandon war ein Monster.. Und die Sache mit Dylan.. Das war wahrscheinlich was Brandon meinte von wegen ich bekomme immer das was ich will. Sofort bereute ich was ich zu Cole vorhin im Flur gesagt hatte. Er wollte mich wirklich nur vor ihm beschützen..

Aber verstand er denn nicht das ich kein kleines Kind bin was man vor dem großen, bösen Wolf verstecken muss? Ich seufzte in mich hinein. "Was soll ich jetzt machen?", fragte ich Cal leise. "Rede mit Cole. Klärt das. Aber tu mir einen Gefallen", sagte er. Ich sah ihn an. "Halt dich wirklich von ihm fern. Mit ihm ist nicht zu spaßen. Als du weg wa-", aber dann unterbrach er sich selbst. "Ach egal." Was? "Cal? Was war als ich weg war?", fragte ich irritiert. "Nichts", beantwortete er meine Frage. Aber er wandte den Blick ab. Ich wusste das er log. So verhielt er sich immer, er war ein schlechter Lügner. "Cal, bitte. Ich weiß das du mir was verheimlichst. Außerdem warst du heute viel zu still. Du hast nicht einmal was mit Tobi unternommen." Er sah mich erstaunt an. "Ja, das ist mir durchaus aufgefallen, Dummkopf, ich bin ein Mädchen." Ich zwang mir ein Lachen ab. Auch er musste schmunzeln. "Also?", hakte ich weiter nach. Er sah mich gequält an. "Amy, ich darf nicht-" "Sagt wer? Cole? Seit wann hörst du auf deinen Bruder?" Schon wieder keine Antwort. Dann machte es klick. "Warte, es hat was mit Brandon zu tun, nicht wahr?" Caleb sagte weiterhin gar nichts. Ich war echt am verzweifeln. "Man, Cal, bitte!", flehte ich. "Weißt du  noch am ersten Tag, als Brandon meinte er bekäme immer was er wolle?" Hatte ich das nicht gerade eben gedacht? "Ja, wieso?" "Weil er dich nun eben doch nicht bekommen hatte, und so wie es aussah auch nie bekommen würde, verstehst du? Du warst das einzige was Cole je hatte, Brandon jedoch nicht. Und so wie Cole dich von Anfang an verteidigt hatte, wollte er dich umso mehr. Oder euch zwei zumindest auseinander bringen.." "Oh", war meine grandiose Antwort.  Mein schlechtes Gewissen nagte mehr und mehr an mir. "Aber das bedeutet jetzt was? Er hat mich nicht bekommen, und wir er auch so nie, was hat er denn gemacht während ich weg war?" "Es ging von vorne los.. Brandon meinte zu wissen an welche Schule du in der Zwischenzeit gegangen bist. Er meinte zu Cole er würde dort Freunde haben, die durchaus ein Auge auf dich haben würden. Und somit hatte er einen weiteren wunden Punkt von Cole gefunden, und er nutzte ihn schamlos aus.."

Revelles Twins 2   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt