Coles Sicht
Die drei waren jetzt schon eine ganze Weile bei Amber im Zimmer. Langsam war mein Geduldsfaden am zerreißen. Ich konnte förmlich spüren wie er Faser für Faser auseinander gezogen wurde. Ich hatte Am über einen Monat nicht gesehen, und ich wollte jetzt Zeit mit ihr verbringen. Gerade als ich genug von der Warterei hatte, mich zur Tür umdrehte und sie öffnen wollte, hielt Dylan mich zurück. "Chill mal Cole. Sie werden gleich bestimmt wieder rauskommen." "Schön das du das sagst. Du hast deine Freundin ja die letzten Monate auch bei dir gehabt..", gab ich bissig zurück. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Amy sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. Ups.. Amüsiert schüttelte sie den Kopf. Wir wollten uns gerade auf den Weg auf unser Zimmer machen, als der Frischling sich zu Wort meldete. "Ähm, Amy? Wo genau soll ich schlafen?" Sie lachte. "Oh, entschuldige, das hab ich voll vergessen. Cole, geht ruhig schon vor. Ich gehe mit Andrew nochmal kurz zur Direktorin und frage nach wo Andrew untergebracht werden soll." Der Gedanke sie schon wieder aus den Augen zu lassen gefiel mir zwar nicht, aber ich zwang mich, mich nicht so anzustellen. Meine Güte, sie wird wohl kaum in ein Taxi steigen und abhauen. Auch wenn sie es schon einmal getan hatte... Schnell vertrieb ich den Gedanken wieder. Am ist für mich gegangen. Nicht um mir weh zu tun. Ich lächelte sie also an, nickte und ging dann weiter.
Amys Sicht
Gemeinsam mit Andrew machte ich mich auf den Weg zurück zum Büro. Irgendwann hielt ich es jedoch nicht mehr aus, die Frage nicht zu stellen. "Andrew, wieso hast du es ihr nicht gesagt?" "Weil.. ach keine Ahnung ich will sie irgendwie erst kennen lernen. Ich kann hier doch nicht einfach so aufkreuzen und mich vorstellen mit den Worten Ach ja, hi, ich bin übrigens dein Bruder. Das geht doch nicht.." "Aber findest du nicht, dass es unfair ist, wenn du weißt das sie deine Schwester ist, aber sie nicht?" Er senkte den Blick und seufzte. "Ja, mag schon sein, aber irgendwie bin ich noch nicht so weit..", gab er niedergeschlagen zu. "Egal, es ist ja letztlich deine Entscheidung. Aber warte nicht zulange. Sonst wird es sie vielleicht verletzen wenn sie raus findet das du es die ganze Zeit wusstest, okay?" "Okay.." "Gut. Lass uns jetzt erstmal gucken wo du heute Abend schlafen wirst." Ich klopfte an die Tür und heraus kam ein "Moment!", gerufen. Gemeinsam setzten Andrew und ich uns auf die Stühle die an der Wand standen.
Nach ungefähr fünf Minuten öffnete sich die Tür. Mein Kopf drehte sich automatisch in die Richtung. Aber wen ich sah, lies pure Wut in mir aufsteigen. Brandon kam aus dem Büro geschlendert. Als er mich sah hielt er inne. "Amy, du hier? Wie schön für.. mich", kommentierte ich. Ich hatte mühe meine Klappe zu halten. Ich stand lediglich auf und ging mich gehobenem Kinn an ihm vorbei in das Büro. Andrew zog die Tür hinter sich zu und warf mich einen komischen Blick zu. Ich schüttelte lediglich leicht den Kopf. "Was kann ich für euch zwei tun?", fragte Miss Casters. Ich wollte gerade antworten, als Andrew das Wort ergriff: "Ich wollte nur kurz Fragen in welchem Zimmer ich schlafen werde." "Ah. Ich habe mit ihrer Tante gesprochen. Sie ist zwar nicht begeistert von der Idee dich hier zu lassen, jedoch habe ich sie vorübergehend überreden können." "Vorübergehend? Was bedeutete das?", wollte ich wissen. "Das bedeutet, das Ben bis auf Weiteres hier bleiben kann." Erleichtert blies ich die Luft wieder aus die auch zuvor angehalten hatte. Auch Andrew schien über die Tatsache bleiben zu können erleichtert zu sein. "Danke, aber bitte, mein Name ist Andrew. Nicht Ben.." Miss Casters sah ihn verwundert an, lies es jedoch auf sich beruhen. "Also, ab jetzt, Amy, werden Sie bei Amber im Zimmer schlafen. Kira ist während du weg warst zu Nataly gezogen, da ihre Mitbewohnerin ebenfalls gegangen ist. Und Andrew, Sie können dementsprechend bei den Jungs aufs Zimmer." "Wieso wundert es mich nicht das das mit Kira passiert ist?", murmelte ich. "Danke, Miss Casters", bedankte sich Andrew währenddessen. Anschließend verließen wir ihr Büro wieder und machten uns gerade auf den Weg zu de Jungs, als Brandon hinter der Ecke hervortrat und auf uns zukam.
"Verschwinde, Brandon", sagte ich bissig. "Na na na, nicht so unhöflich. Darf ich nicht einmal eine Freundin begrüßen?", gab er spöttisch zurück. "Wir sind keine Freunde." In seinen Augen blitzte Zorn auf. Er schnappte sich meinen Oberarm. "Hör mal, zu. Überleg es dir lieber nochmal. Sonst sorge ich dafür das du es dir wünscht, mir keinen Korb gegeben zu haben", zischte er in mein Ohr. "Lass. Mich. Los.", war alles was ich erwiderte. Meine Stimme klang schneidend. "Nicht gleich die Krallen ausfahren, Tiger." "Sie hat gesagt das du sie loslassen sollst", mischte sich Andrew an. Brandon schien ihn zuvor gar nicht wirklich bemerkt zu haben. "Du hast nichts zu melden, Zwerg." Andrew machte einen Schritt auf ihn zu. "Lass sie auf der Stelle los", sagte er wütend. "Sonst was, Frischling. Holst du dann deine Mami?", spottete er. "Brandon, hör einfach auf. Und lass mich jetzt los, du tust mir weh." Er lockerte seinen Griff ein weinig. Ich nutzte es, riss den Arm weg, und schupste ihn aus dem Weg. "Komm Andrew. Wir gehen zu den anderen. Ich will noch etwas Zeit mit meinem Freund verbringen und dir die Schule zeigen." Ich stolzierte an Brandon vorbei und sah aus dem Augenwinkel, wie Andrew ihn absichtlich anrempelte. Als er zu mir aufgeschlossen hatte, und wir um die nächste Ecke waren, hielt ich an. "Du hältst dich von ihm Fern. Verstanden?" "Wenn der Typ dich weiter anpöbelt, werde ich das sicher nicht tun." "Bitte. Ich bin vom Revelles geflogen weil Cole und Brandon sich wegen mir in die Haare bekommen haben. Also bitte lass es einfach, okay?" Seine Mine war steinhart, aber er nickte.
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Revelles Twins 2
RomanceNach Jays Tod ist Amy am Boden zerstört. Sie wendet sich von allen ab - von Amber, Dylan, Caleb, aber vor allem von Cole. Jedoch lässt dieser nicht so leicht locker; er tut alles Mögliche um Amy wieder glücklich zu sehen, um die glückliche Am wieder...