Kapitel 19

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Coles Sicht

Das Wetter draußen war super. Am hatte mich gefragt ob wir zum See spazieren wollten, weshalb wir jetzt draußen an der frischen Frühlingsluft herumliefen und uns gegenseitig ärgerten. Seit dem was sie vor knapp eineinhalb Wochen beim Frühstück bei Brandon abgezogen hatte, war Ruhe. Wir bekamen zwar immer noch seine Blicke ab, jedoch hatte er keinerlei weitere Versuche gestartete, weder mit ihr noch mit mir zu sprechen. Ich war stolz auf sie. Noch immer. Und selbst wenn es bei Brandon möglicherweise nur die Ruhe vor dem Sturm war, er würde es nicht schaffen mich und Am auseinander zu bringen. Wir erreichten den See und setzten uns auf eine Bank am Wasser. "Ich freue mich schon auf den Sommer", meinte Am verträumt. "Ja, ich mich auch." Wir schwiegen eine Weile und betrachteten einfach nur still das Wasser, das in der Sonne glitzerte und ruhige Wellen ans Ufer schwemmte. "Cole?", fragte sie auf einmal. Ich sah sie an. "Wie wird es nach dem Sommer weitergehen?" Ich wusste was sie meinte. Diesen Sommer würden wir die Schule beenden. Nur würde  nicht nur unsere Schullaufbahn zu Ende sein, wir würden auch das Revelles verlassen. Ich würde diesen Sommer schon 19 werden. Am erst 18. Ich hatte selbst schon oft darüber nachgedacht, wie es nach dem Revelles weitergehen würde. Früher war für mich klar, das ich mit meinem Bruder zusammenbleiben würde, wir uns gemeinsam, vielleicht sogar mit Dylan eine Wohnung suchen würden. Aber jetzt? Caleb hatte Tobi, Dylan Amber und ich Amy. Sie sah mich fragend an. In ihren tief-blauen Augen lag eine Spur Angst. Ich zog sie an mich. "Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Aber eine Sache verspreche ich dir." Sie sah mich von unten mit großen Augen an. "Wo auch immer es hingeht, wir werden gemeinsam dort hin." Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und mein Herz setzte einen Schlag aus. Sie sah so unglaublich schön aus und ich fragte mich wirklich womit ich sie verdient hatte. Ich beugte mich zu ihr hinunter und vereinte unsere Lippen. Der Moment schien perfekt, bis auf einmal hinter uns die Blätter raschelten. Wie drehten uns um und Brandon kam den Weg entlang geschlendert, seine Gefolge um ihn herum. "Ach wie süß ihr doch seid", höhnte er. "Was willst du, Brandon?", fragte ich genervt. "Ach, ich genieße nur das schöne Wetter. Nicht war Jungs?", bat er die Schar Jungs um ihn herum um Zustimmung. Diese nickten und grinsten fies. Am neben mir rollte theatralisch mit den Augen. "Dann geht am besten ein Stückchen weiter. Dahinten ist mehr Sonne und diese Bank ist besetzt", forderte sie genervt. Brandon kam auf und zu und pflanzte sich neben Am auf das Stück Bank was noch frei war. Er legte einen Arm um ihr Schultern. "Ach, ich finde hier ist genug Platz." Ich verspürte den Drang irgendetwas zu schlagen. Ihn zu schlagen. Am stand auf. "Flossen weg." Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. "Sei doch nicht so, Sweety", sagte er und erhob sich ebenfalls. Okay, jetzt reichte es. Ich sprang auf und stellte mich zwischen ihn und Amy. "Halt deine Klappe. Sie hat gesagt sie will nichts von dir, also fass sie gefälligst nicht an." Sein Gefolge trat ebenfalls näher. Am legte von hinten eine Hand auf meinen Arm. "Lass uns gehen", flüsterte sie. "Nein, geht nicht! Der Spaß geht doch gerade erst los", unterbrach Brandon meine Antwort. Seine Stimme klang dezent psycho.. Ich zog Am an mich und wollte an ihm vorbei gehen. Ich dachte es hätte gklappt und er würde nicht so dumm sein, jedoch griff er nach Ams Arm und zog sie zurück. In mir kochte Wut auf. "Lass mich los", zischte Amy und ihr Stimme klang messerscharf. "Nein", erwiderte Brandon grinsend. Ich wollt auf ihn losgehen als Am mir einen Blick zuwarf der unmissverständlich war. Das würde sie alleine klären. Ich bemühte mich , mich zurückzuhalten, aber als ich sah das Am die Position ihrer Füße ein wenig veränderte, schlich ein Grinsen auf meine Füße. Als ich mit ihr trainiert hatte, weil es ihr so schlecht ging, hatte ich so einige Male gespürt und gesehen was sie jetzt tun würde. Sie schoss mit einer Hand vor und schlug mit Wucht in Richtung seines Arms. Aber aus irgendeinem unerklärlichen Grund war er schneller, zog seinen Arm von selbst weg und Am trat mit extremer Geschwindigkeit ins Leere. Sie taumelte nach Vorn und drohte umzukippen, da sie aus dem Gleichgewicht kam. Brandon jedoch schnappte sich ihren anderen Arm und zog ihn auf ihren Rücken. "Aua du Bastard!", fluchte sie. Und das war der Punkt wo so einiges schiefging. Ich explodierte vor Wut und ging auf ihn los. Gleichzeitig preschten zwei von den Anderen vor und hielten mich davon ab. Brandon wiederum schubste Am, ließ dabei ihren Arm los und sie stolpterte. Schnell rappelte sie sich wieder auf. Aber Brandon war wieder schneller als sie. Man, er war ein verdammter Ninja geworden. Erneut stieß er sie Rückwärts und dann fiel sie. Ins Wasser. Von dem Vorsprung auf dem wir standen. 

Das merkwürdige Gefühl eines Déjà-Vu's breitete sich in mir aus. Letzten Sommer. Natalie. Brandon sah mich an. "Ich habe dich gewarnt", zischte er mir im Vorbeigehen ins Ohr. Seine Gruppe ließ von mir ab und ging zusammen mit ihm davon. Ich starrte nach unten und sah wie Am aus dem Wasser kam. Augenblicklich schaltete ich auf Autopilot und sprintete zu ihr nach unten. Sie zitterte am ganzen Körper. "Ich hasse ihn", murmelte sie unter Schock. "Dafür wird er bezahlen", sagte ich während ich ihr meine Jacke gab. Das Versprechen lag schwer in meiner Stimme.

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Sorry das ich diese Woche zwei Uploads verpasst habe! Hab mega Stress mit Schule etc.. Ich hoffe das Kapitel hat euch trotzdem gefallen. Nächste Woche kommen die Kappis wieder wie geplant, versprochen!
~KC_147 aka Kayleigh

Revelles Twins 2   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt