Kapitel 30

1.2K 69 12
                                    

Coles Sicht

"Küss mich."  

Stille. Amy erstarrte in ihrer Bewegung und hielt inne. Mir gefror das Blut in den Adern. Dann musste ich plötzlich laut auflachen. "Pah, träum weiter, Bastard. Sie wird dich nicht -" "Ich mache es." Erneut herrschte Stille. Ich sah sie an. Sie hatte die Fäuste an den Seiten ihres kleinen - hübschen - Körpers geballt, und die Augen geschlossen. Brandon grinste. Er machte einen Schritt in ihre Richtung. Meiner Meinung nach war er ihr jetzt schon viel zu nah. Er sollte meiner Meinung nach einen zehn Meter Abstand zu ihr halten. Schnell sprang ich auf. "Pack sie an und du bist tot." In meiner Stimme klang keinerlei Sarkasmus oder Ironie mit. "Du hast sie doch gehört. Sie macht es." Fest biss ich die Zähne zusammen. "Ist schon okay, Cole", flüsterte sie und sah mich an, "Solange er dich dann in Ruhe lässt." "Nein." "Schnauze." "Wage es nicht sie zu berühren du Witzfigur." "Es reicht!" Niedergeschlagen sah ich sie an. "Amy, bitte.." Gerade als sie ansetzte etwas zu sagen, presste Brandon auch schon seine Lippen auf ihre. Amy stand einfach nur da und ließ es über sich ergehen. Ziemlich schnell ließ er jedoch wieder von ihr ab. Zum Glück. Doch auch nur um zu sagen: "Das kannst du besser." Fordernd sah er sie an. 

Auf einmal stand sie nicht mehr nur reglos da. mit einem Mal schlang sie die Arme um seinen Hals und küsste ihn. Seine Hände wanderten an ihren Seiten hinunter, bis zu ihrem Arsch, dort lies er sie liegen. "Und jetzt noch einmal ernst gemeint", knurrte er in den Kuss hinein, als sie sich gerade wieder von ihm lösen wollte. Amy senkte sen Kopf. Als ihr Blick meinem kurz begegnete, lag Verzweiflung darin. Flehend schüttelte ich den Kopf. Lautlos formte sie mit ihrem Lippen ein "Ich liebe dich", ehe sie sich ihm wieder zu wandte und ihn küsste. Man konnte sehen das sie es mit großer Hingabe tat, aber ich wusste das sie es hasste. Ich hatte es in ihrem Blick gesehen. Es war unerträglich das mit anzusehen. Als ich sah wie seine Hände langsam begannen teils unter ihr Shirt zu gleiten konnte ich nicht länger an mich halten. Mit all meiner Wut riss ich Brandon von ihr weg. "Das reicht. Lass sie in Ruhe. Du hattest was du von ihr wolltest, jetzt verpiss dich." "Davon -", er zeichnete mit dem Finger einen Kreis um Amy in die Luft, "werde ich nie genug bekommen. Und das war noch lange nicht alles was ich von ihr will." In mir loderte ein Feuer und ich stürmte auf ihn los. Er jedoch sah es kommen und wich gekonnt aus, während er mir gleichzeitig die Beine unterm Körper wegtrat. Erneut machte mein Gesicht Bekanntschaft mit dem Boden. Hi Boden. "Brandon! Nein!", schrie Amy, doch es war zu spät. Er trat auf mich ein, und alles wurde schwarz.

Amys Sicht

 Cole lag am Boden, aus seiner Nase rann Blut. Noch immer trat Brandon auf ihn ein. "Lass es!", flehte ich. Tränen überströmten meine Wangen. "Bitte." Langsam richtete er sich wieder auf. "Wir verschwinden jetzt hier, und wehe du verlierst auch nur ein einziges Wort an irgendjemanden hierüber." Er griff nach meinem Arm und zog mich hinter sich her. Schluchzend stolperte ich mit. Immer und immer wieder drehte ich mich zu Cole um, in der Hoffnung das er sich endlich Bewegen würde, doch nichts dergleichen geschah. 

"Du Arschloch!", brüllte ich Brandon an, als wir ungefähr die Hälfte des Rückwegs hinter uns hatten. Stumpf ignorierte er mich und zog mich einfach weiter. Die gesamte Zeit hatte ich mich einfach mitziehen lassen, zu schockiert mich zu wehren. Doch mit einem Mal realisierte ich, was dieser Blödarsch vor mir eben gerade getan hat. Mit voller Wucht riss ich mein Handgelenk aus seinem Griff und blieb stehen. "Lass mich los", zischte ich wütend. Er wirbelte mit einem Mal herum und funkelte mich an. provozierend hielt ich seinem Blick stand. Nie wieder würde ich auch nur irgendetwas für diesen Penner tun. Nicht noch einmal würde ich nachgeben, er hatte mich bereits einmal soweit gebracht, das ich ihm einigermaßen vertraut hatte. Aber meine Fresse, wo zum Teufel war das Mädchen geblieben, welches wegen seinem Verhalten auf ein Internat geschickt wurde?! Die ganze Sache hier hatte mich verändert. Diese Schule. Cole. Einfach alles.

Innerlich lachte ich einmal kalt auf, Brandon jedoch sah ich weiter genauso kalt an wie er mich. "Nicht frech werden, Süße." Ohne das ich darüber wirklich nachgedachte hatte, verpasste ich ihm eine Ohrfeige. Sein Kopf flog zur Seite. Langsam, fast schon bedrohlich langsam, drehte er seinen Kopf wieder zu mir. "Das hast du nicht getan", knurrte er. "Doch. Genau das habe ich gerade getan. Und du hattest es verdient. Und ich werde es wieder tun wenn du Cole, oder jemand anderem aus meinem Umfeld, nochmal wehtust." Die Wut hatte mich gepackt, und er würde das zu spüren bekommen. Er war an all dem Schuld. Er war daran Schuld das Cole sich von mir getrennt hatte. Cole wollte mich damit vor ihm beschützen. Zumindest vermutete ich das und war bemüht es mir immer und immer wieder einzureden. Er war daran Schuld das ich verletzt wurde. Klar, was Cole getan hatte war absolut nicht in Ordnung, aber dennoch. Er hatte einen großen Teil zu Coles beschissener Kindheit beigetragen. Plötzlich war es für mich unverständlich, wie ich dieser Person, dessen Charakter nicht mal vom teufel genommen wird und dessen Niveau tiefer gesunken war als die Titanic, anderthalb Monate an mich ran gelassen hatte. Noch immer hielt ich wutentbrannt seinem Blick stand. 

Es konnte doch nicht sein das ich es bis jetzt nicht gecheckt hatte?!

Revelles Twins 2   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt