Kapitel 138 Wink des Schicksals

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Kapitel 138

Wink des Schicksals

Dr. Kellermann:

Gleich nach meinem Dienstbeginn rief mich der Wärter von Leila's Block an. er wollte wissen ob ich Leila dazwischen schieben kann. Da sie über heftige Übelkeit und Magenschmerzen klagen würde. Natürlich mache ich mir sofort Sorgen und sage das er sie sofort bringen soll. Keine 15 Minuten später bringt er dann Leila zu mir ins Sprechzimmer. Schnell sehe ich ihr an, das sie nicht wirklich krank ist, sondern das was passiert ist. Ich denke schon das schlimmste, immerhin weiß ich das ihr Anwalt da war gestern.

"Oh man Leila, was ist passiert. Du siehst ja schrecklich aus. Hast Du überhaupt geschlafen letzte Nacht?"

Sie schüttelt nur den Kopf und durch ihre Augenringe sehen ihre Augen noch trauriger aus, als sonst. Unter Tränen berichtet sie mir dann von dem Vorfall im Abstellraum. Das sie mit Tracy feiern wollte und Brian sie erwischt habe.

"Kannst du uns irgendwie helfen Onkel Michael. Ich meine Tracy ist ihren Job bestimmt los. Und wenn im Arbeitszeugnis steht, das sie was mit einer Gefangenen hatte. Wie soll es denn jetzt weiter gehen?"

Ich nehme sie fest in den Arm und versuche sie zu trösten. Langsam beruhigt sie sich und ich verspreche ihr, mal zu schauen was ich machen kann. Sie dankt mir und dann lass ich sie zurück auf die Zelle bringen. Sofort rufe ich beim Direktor an und vereinbare in einer Stunde einen Termin mit ihm.

Mr. Jones thront geradezu in seinem Sessel als ich rein komme. Fragend schaut er mich an, denn mit meinem Besuch hat er wohl nicht gerechnet. Doch da Brian aus seinem Vorzimmer geht, als ich eintrete, bin ich mir sicher das er schon im Bilde ist.

"Also Michael was kann ich für dich tun?"

"Nun ja Jim, Du wirst sicher gerade von Brian schon alles gehört haben. Ich bin nur hier um Schadensbegrenzung zu betreiben. Daher ist wohl eher die Frage was ich für dich tun kann. Ich möchte das Du Leila in den offenen Vollzug verlegst. Und Mrs. o'Hara wird von selber kündigen, doch sie braucht ein gutes Arbeitszeugnis und kein extra Verfahren. Im Gegenzug bekommst Du von mir ein exklusives Wochenende mit Madame Monique, im Hotel, mit allen Vorzügen."

Jim legt den Kopf schief und scheint über meinen Vorschlag nachzudenken. Ich hoffe sehr, das ich ihn mit Madame Monique bekomme. Ich weiß das er total auf diese Domina steht, doch sie ist auf Monate ausgebucht. Allerdings bin ich mir sicher, das sie für mich eine Ausnahme macht. Dann beugt er sich nach vorne, stützt seine Ellenbogen am Tisch ab und meint:

"Nun gut Michael. Ich versteh zwar immer noch nicht warum Du dich so für Leila und nun auch ihre Freundin einsetzt, aber wenn das mit Madame Monique klappt, dann werde ich Mrs. o'Hara diesen Vorschlag unterbreiten. Denn einen Skandal können wir hier wahrlich nicht gebrauchen."

Dem stimme ich zu. Ich sage ihm, das sich Madame Monique, dann innerhalb der nächsten zwei Stunden bei ihm melden wird. Und verlasse sein Büro. Für Tracy hinterlasse ich eine Nachricht, das sie sich telefonisch heute Abend bei mir melden soll und dann mache ich mich auf den Weg zur Krankenstation. Das Telefonat mit Monique dauert nicht lange. Der Deal steht. Dafür darf sie sich dann mal wieder ein Wochenende in meinem Ferienhaus in der nähe von Paris niederlassen.

Ziemlich nervös sitze ich zu Hause und warte auf den Anruf von Tracy. Doch dann klingelt endlich mein Telefon und bevor ich überhaupt was erklären kann, sagt sie nur danke, danke, danke.Natürlich möchte sie sofort wissen warum ich mich so eingesetzt habe, doch ich vertröste sie und sage:

"Das kann Leila morgen alles aufklären. Ich denke wir sollten uns im Cafe treffen und dann alles besprechen."

Tracy schlägt mir ein Cafe vor und freue mich darauf endlich ungezwungen mit Leila sprechen zu können, da sie ja nun Freigang hat. Den morgigen Tag hab ich mir frei genommen, damit ich Leila auch anderweitig helfen kann.

Am nächsten Nachmittag ist es dann soweit, ich bin schon eher da und dann kommen Tracy und Leila Händchen haltend ins Cafe. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen es ist alles in Ordnung. Doch Leila ist die ganze Situation regelrecht ins Gesicht geschrieben. Sie macht sich scheinbar immer noch große Sorgen um die Zukunft. Ich begrüße sie mit einer festen Umarmung und gebe dann Tracy die Hand. Leila hat ihr die Geschichte von uns schon erzählt und zum Glück versteht sie das wir das erstmal geheim halten wollten. Doch meine Sorge um Leila nimmt nicht ab.

"Leila was ist los? Du siehst immer noch so unglücklich aus?"

"Ich weiß Onkel Michael, ich sollte strahlen, weil es endlich Bergauf geht, aber ich hab Angst. Angst vor der Zukunft. Mr. Jones hat Tracy schon gesagt, das es wohl schwer wird einen Job zu finden, trotz des guten Arbeitszeugnisses, da Brian wohl überall Kontakte hat. Und wer stellt schon mich ein. Auch wenn ich unschuldig im Knast war."

Ach Leila nun mach Dir mal nicht so viele Gedanken. Ich werde mich mal umhören und meine Kontakte spielen lassen. Und sonst könntest Du bzw. ihr ja auch Christian um Hilfe bitten. "

"Nein nicht Christian!"

Leila haut wütend ihre Faust auf den Tisch und ich schaue sie verwirrt an. Tracy zuckt nur mit den Schultern.

"Warum nicht Christian? Er hat Dir doch jetzt auch geholfen."

"Ja das hat er und das ist mehr als genug. Ich stehe schon jetzt tief in seiner Schuld. Ich will nicht das er noch mehr für mich macht. Das kann ich nicht von ihm verlangen. Außerdem will ich nicht, das er einen falschen Eindruck bekommt und denkt, das ich noch was von ihm will."

"Leila das ist Quatsch und das weißt Du. Ich wäre dafür, das wir die Möglichkeit wenigstens in Betracht ziehen."

Mischt sich nun auch Tracy ein. Doch Leila will rein gar nichts davon wissen und lässt nicht mit sich reden. Wir wechseln dann schnell das Thema. Ich bin beruhigt das Leila bei Tracy einziehen kann und so erstmal dafür gesorgt ist. Anschließend gehen wir drei noch shoppen und ich besorge Leila erstmal was vernünftiges zum anziehen. Die nächsten Tage klappere ich meine Kontakte ab, doch leider auch ohne Erfolg. Ich bin schon drauf und dran Christian Grey zu kontaktieren, doch verwerfe ich den Gedanken schnell wieder. Ich will Leila ja auch nicht in den Rücken fallen. Doch ein paar Tage später hab ich dann die Einladung zur Halloween Party von coping together und help the children in der Post. Ich unterstütze den Verein von Grace schon eine ganze Weile. Eigentlich seit Maddys Tod. Doch der neue Verein erweckt auch meine Aufmerksamkeit. Und wenn ich auch bislang nur gespendet habe und nicht zu den Veranstaltungen hingegangen bin, so denke ich ist es diesmal ein Wink des Schicksals.

Ich werde einfach es versuchen und das Gespräch mit Christian suchen. Wir haben uns zwar ein paar mal in der Szene getroffen und wirklich kennen tuen wir uns nicht. Doch hier geht es um meine Nichte und da lasse ich nichts unversucht. Außerdem wird mir ein Besuch in der alten Heimat sicher mal gut tun. Und es ist ja auch für einen guten Zweck. Immerhin wird es eine stille Auktion geben. Ich buche mir mir ein Zimmer im Fairmont Hotel wo die Party stattfindet und sofort auch den Flug nach Seattle.

Dann ist es soweit. Ich hab mich für ein Kostüm entschieden, in dem ich das Phantom der Oper darstelle. Gleich als ich den Raum betrete kommt Grace auf mich zu. Sie begrüßt mich freundlich. Wir kennen uns schon eine Weile, da sie mir bei meiner Doktorarbeit geholfen hat. Während ich hier in Seattle im Krankenhaus mein praktisches Jahr gemacht habe. Sofort merke ich den Blick von Christian in meinem Rücken. Ob das wirklich so eine gute Idee war, hierher zu kommen? Ich entschuldige mich bei Grace und mische mich erstmal unter die Leute. Dann gehe ich erstmal in den großen Park der zum Hotel gehört. Ich muss meine Gedanken sortieren und vor allem muss ich mir überlegen, was ich ihm sagen möchte.

Fifty shades of Life is a Pain  #Young Love 2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt