Kapitel 71 Der Kampf zurück

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Kapitel 71

Der Kampf zurück

Grace:

Als Rose gefragt hat ob wir auf CJ und Christian Acht geben, haben wir natürlich zu gesagt. Auch wenn Mia erst nicht wollte, finde ich es wichtig das sie Luke an diesem großen Tag zur Seite steht. Sie hat sich so in die Organisation gehängt, da soll sie auch die Lorbeeren ernten können. Und außerdem braucht Luke sie an diesem Abend genauso sehr wie Rose. Ich bin so glücklich, das Mia einen so tollen Mann gefunden hat.

Rose sieht zauberhaft aus in ihrem schwarzen Jumpsuit. und man sieht wie schwer es ihr fällt, sich von CJ und Christian zu trennen. Doch der Verlag gehört nun auch ihr und da muss sie sich blicken lassen. Außerdem sind die beiden bei mir und Carrick ja in den besten Händen.Gemeinsam mit CJ essen wir auf der Terrasse Abendbrot, so haben wir Christian immer im Blick. Rose hat ein tolles Zimmer ausgesucht, mit direktem Blick in den Garten und so hat sie immer alles im Blick. Nachdem Essen bringe ich CJ zu Bett und Carrick bleibt bei Christian sitzen.

Als ich sicher bin das CJ eingeschlafen ist, gehe ich zu Carrick zurück. Das Babyphone stelle ich auf den Tisch. Carrick und ich nehmen draußen auf der Terrasse Platz und philosophieren bei einem Glas Wein noch etwas über die Zukunft. Wir beide hoffen so sehr das Christian bald wieder aufwacht und nachdem die Gefahr vorüber ist, alle ein Sorgenfreies Leben führen können. Nachdem Carrick um zehn ins Bett geht, setze ich mich zu Christian und lese ihm ein wenig aus dem Buch vor, das Rose angefangen hat vor zu lesen. Es ist Tess von den d'Urbervilles: Eine reine Frau,von Thomas Hardy, eines von ihren gemeinsamen Lieblingsbüchern. Gegen elf kommt dann Rose nach Hause.

"Hallo Liebes wie war die Eröffnung?"

"Ganz großartig Grace. Mia hat es wunderbar organisiert und einen top Caterer ausgesucht. Es war hervorragend..."

Und so erzählt mir Rose von dem Abend und wie sehr sie sich gefreut hat, alle aus London zu sehen und das Luke und sie mit dem Auto scheinbar den selben Gedanken hatten. Und als sie dann sagt:

"Ich hätte Christian so gerne an meiner Seite gehabt."

Macht Christian kurz die Augen auf und versucht zu lächeln. Doch schnell fallen ihm die Augen wieder zu. Aber allein dieser Moment flutet mich mit unsagbarer Hoffnung und nicht nur mich. Rose ergreift sofort Christians Hand und schaut mich mit einem fragenden verzweifelten Blick an. Doch Christians Herzschlag ist stark und regelmäßig, also kein Grund sich Sorgen zu machen.


"Christian ich weiß das ist alles unwahrscheinlich anstrengend und ermüdend. Aber wenn Du uns hören kannst, dann versuch mal ein wenig meine Hand zu drücken."

Ich spüre einen sanften Gegendruck und atme erleichtert auf. Dann wende ich mich an Rose:

"Es dauert noch ein paar Tage, bis er wieder ganz bei uns ist, aber die Wachzustände werden länger werden. Er kommt langsam zurück zu uns, gib ihm Zeit. Sollte heute Nacht irgendwas sein, ich bin im Gästezimmer. Den anderen berichten wir es morgen. Soviel Aufregung ist nicht gut im Moment für ihn. Lass ihn langsam zurück kommen. Ich schaue sofort morgen früh nach euch. Alles wird wieder gut, glaub mir."

"Danke Grace, danke das Du hier bist."

Uns beiden kullern wieder mal die Tränen. Ich nehme Rose fest in den Arm und drücke sie. Dann beuge ich mich zu Christian runter und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn.

"So mein Junge schlaf ein wenig. Und mach so weiter. Kämpf dich zurück, wir lieben dich."

Dann wünsche ich auch Rose eine gute Nacht und gehe zu Carrick. Natürlich wird er wach und als ich ins Bett gehe und er meine rot geränderten Augen sieht, befürchtet er das schlimmste. Doch ich kann ihn beruhigen und berichte ihm die positive Nachricht. Völlig erleichtert, das es Bergauf geht, schlafen wir beide ein.

Christian:

Mein Körper fühlt sich noch immer schwer an und ich schaffe es immer noch nicht meine Augen zu öffnen. Aber der Nebel lichtet sich immer mehr und es gelingt mir nach und nach zumindest die Finger der rechten Hand zu bewegen. Warum es bei der linken nicht gelingt weiß ich nicht, irgendwie fühlt sich da alles komisch und fremd an.Mit aller Macht versuche ich die Kontrolle über meinen Körper zurück erlangen.

Es beruhigt mich irgendwie das mich die Familie nicht aufgegeben hat. immer wieder kommen mir die Worte von Elena in den Sinn und es ist wie ein Alptraum in Dauerschleife. Ich möchte einfach nur endlich aus dieser Gefangenschaft ausbrechen. Doch irgendetwas hält mich davon ab. Von weitem höre ich CJ lachen. Meinen Sohn, für ihn und Rose kämpfe ich und ich werde nicht aufgeben bis ich beide noch einmal gesehen habe. Ich fühle wer bei mir ist und es gibt mir ein wenig Sicherheit. Dann dringen die Worte von Dad zu mir:

"Christian, mein Sohn, ich bin fest davon überzeugt das Du mich hören kannst. Also die gute Nachricht ist das Elena und Jack Hyde, der Fahrer des Wagens nun in Untersuchungshaft sitzen. Du und wir alle sind in Sicherheit. Jetzt kannst Du dich beruhigt zurück kämpfen. Rose braucht dich und vor allem CJ vermisst seinen Daddy. Ich muss Dir noch was sagen. Die Sanitäter haben mir den Ring gegeben und ich habe in deinem Namen Rose einen Antrag gemacht. Ich hoffe Du reißt mir nicht den Kopf ab, aber sie will dich heiraten, also komm schnell zurück zu uns."

Es ist als hätte sich ein Schalter in meinem Kopf umgelegt und nach und nach gelingt es mir immer mehr wahr zu nehmen. Ich bekomme mit wie Mom mir aus Tess vorliest und aufeinmal höre ich auch Anas Stimme. Ich will sie endlich sehen, einmal in ihre wunderschönen Augen schauen. Immer wieder sage ich zu mir selber, das ich stark bin und das ich es schaffe meine Auge zu öffnen.. Ich schaff das... ja komm schon Körper... los.

Endlich macht mein Körper was er soll und ich kann meine Augen öffnen. Ich blicke in die schönsten blauen Augen, die ich je gesehen habe. Ganz kurz schaffe ich es und schaue in die Augen von Ana, ehe sie mir wieder zu fallen und ich langsam wieder abdrifte. Wie aus der ferne höre ich noch Mom sagen:

"Christian ich weiß das ist alles unwahrscheinlich anstrengend und ermüdend. Aber wenn Du uns hören kannst, dann versuch mal ein wenig meine Hand zu drücken."

Nocheinmal mobilisiere ich all meine Kraft und versuche ihre Hand zu drücken. Ich kämpfe gegen den Nebel an... kämpfe... kämpfe doch dann trudel ich wieder dem Vergessen entgegen.

Immer wieder versuche ich gegen den Nebel anzukämpfen und langsam gelingt es mir. Als ich es das nächste mal schaffe die Augen aufzumachen, sehe ich alles noch etwas verschwommen. Doch ich erkenne die Augen von CJ und Rose.

"Daddy da, Mummy, Mummy, Daddy da!"

"Hey mein Schatz, da bist Du ja wieder.!"

Die Sicht wird immer klarer und ich sehe das Ana ein paar Tränen verdrückt. Ich versuche meinen Kopf zu drehen, nach mehrmaligem versuchen gelingt es mir. Und ich sehe Mom und Dad neben meinem Bett stehen. Und ein Monitor, aus dem das nervige Piepen kommt.

Mom strahlt mich an und Dad sagt:

"Willkommen zurück mein Junge! Ich wusste immer das Du es schaffst."

Ich möchte was sagen und die Worte liegen mir auf der Zunge, aber wollen nicht über meine Lippen kommen. Außer ein paar unverständlichen Lauten, kann ich nichts von mir geben. Verdammt was ist denn nur los mit mir? Die Panik steigt in mir auf.

Fifty shades of Life is a Pain  #Young Love 2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt