Kapitel 144 Verzweifelt und Ratlos

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Einen schönen Donnerstag zusammen. Heute gibt es mal die Auflösung was bei Kate und Elliot vorgefallen ist. Ich stelle eine riesen Tempo box auf. Denn es wird... Ach lest einfach selber.

Gruß Jule

Kapitel 144

Verzweifelt und Ratlos

Kate:

Mit zitternden Händen sitze ich auf dem Rand der Badewanne und halte den Test in meinen Händen. Warum kommen einem 5 Minuten in so einer Situation vor wie eine Ewigkeit? Dann endlich klingelt die Eieruhr und ich kann den Test umdrehen. Das Ergebnis ist eindeutig. Ich bin, nein wir sind schwanger. Ich bringe einen Jubelschrei hervor. Elliot und ich haben es nicht wirklich geplant, aber verhütet haben wir auch nicht. Wir waren uns einig, das wir es darauf ankommen lassen und der Natur ihren freien Lauf lassen wollten. Und als dann vor zwei Wochen meine Regel ausblieb, hatte ich schon einen Verdacht. Doch zuerst dachte ich noch es liegt am Stress, aber nun bin ich mir sicher.

Wir bekommen ein Baby!

Mit dem Test werde ich Elliot heute Abend überraschen. Ich habe mir extra frei genommen heute. Am Abend will Elliot mich zum Essen einladen. Wir wollen seinen Erfolg feiern. Er hat einen neuen guten Auftrag an Land gezogen, der nichts mit der Familie zu tun hat. Und bei der Gelegenheit, werde ich ihm den Test überreichen. Und genau so mach ich es. Nach dem Hauptgang schiebe ich ihm das Päckchen zu. Es dauerte zwar einen Moment bis Elliot begriffen hat worum es geht, doch dann springt er vom Stuhl auf und reißt mich förmlich von meinem. Er freute sich genauso wie ich. Die nächsten Tage planen wir schon eine gemeinsame Zukunft mit unserem Baby und Elliot unterbreitet mir Vorschläge für die Kinderzimmergestaltung. Wir schweben wie auf Wolken und können unser Glück kaum fassen. Doch dann vier Tage später, in der Nacht vor meinem Termin bei der Frauenärztin, passiert es.

Ich wache schreiend und mit heftigen Bauchkrämpfen auf. Elliot ist sofort hellwach und stützt mich um ins Bad zu gelangen. Kaum das ich die Hose, meines Pyjamas ansehe, weiß ich was passiert ist. Alles ist rot. Blut, eindeutig Blut. Die Tränen laufen mir die Wangen herunter. Verdammt ich habe unser Baby verloren. Auch Elliot ist es sofort klar und er verdrückt auch ein paar Tränen. Immer wieder versucht er mich zu halten, zu beruhigen, zu trösten, doch auch seine Worte wollen einfach nicht meine Tränen versiegen lassen. Am nächsten Morgen begleitet er mich zur Frauenärztin Dr. Greene. Und leider bestätigt sie meinen Verdacht. Für mich bricht eine Welt zusammen.Wie in Trance bekomme ich noch mit, das sie uns erzählt, das es vorkommen kann, aber es nicht bedeuten muss das wir keine Kinder bekommen werden.

Drei Wochen und 5 Tage sind seit dem Vergangen. Ich bin immer noch am Boden zerstört. Verzweifelt ist wohl der richtige Ausdruck. Ich stürze mich in meine Arbeit. Nehme jeden Auftrag an, den ich bekommen kann. Ich will mich ablenken. Doch immer wieder kreist die Frage nachdem Warum in meinem Kopf. Elliot und ich streiten uns nur noch.

"Kate, bitte das geht so nicht weiter. Du musst darüber reden. Vielleicht sollten wir mal zu Dr. Flynn gehen. Oder sprech doch mal mit Rose oder Mia? Wenn Du schon nicht mit mir reden willst. Aber verdammt Kate auch ich habe unser Sternchen verloren. Und das Du mich gar nicht mehr an dich ran lässt, macht es nicht leichter."

"Lass mich einfach in Ruhe, Elliot. Ich kann nicht und ich will nicht darüber sprechen.Und ganz bestimmt brauche ich keinen Seelenklempner. Schon gar nicht kann ich CJ im Moment sehen, geschweige denn Rose. Aber Du willst es ja einfach nicht verstehen. Und Mia hat genug anderes um die Ohren. Ich brauche nur Zeit!"

Elliot geht dann endlich. Ich weiß das ich ihm weh tue, aber ich kann nicht, es geht nicht. Und sobald ich ihm näher kommen will, hab ich Angst das ich darüber sprechen muss. Ganz zu Schweigen vom Sex. Ich habe Angst das ich erneut schwanger werden könnte. Deshalb nehme ich viele Aufträge an, in denen ich weit weg von Seattle bin. Auch liebe ich CJ, mein Patenkind über alles, doch ihn zu sehen reißt immer wieder die Wunden auf und der Schmerz des Verlustes kommt wieder. Rose und Mia wundern sich natürlich über mein Verhalten, ich spiele ihnen vor, das alles gut ist. Und ich einfach nur viel zu tun habe. Mir ist auch klar das Rose mir das nicht abkauft, aber sie kennt mich lange genug um mich nicht unter Druck zu setzen. Und wenn ich im Moment denke das es nicht schlimmer werden kann, so werde ich dann doch noch eines besseren belehrt.

Elliot:

Vor drei Wochen hat Kate unser Baby verloren. Ich hab mich wirklich so gefreut, das sie schwanger ist. Doch das Glück sollte ja nicht von langer dauer sein. Dr. Greene war sehr nett und einfühlsam.

"Mrs. Kavanagh, Mr. Grey, es kann immer zu einer Fehlgeburt kommen. Gerade in so einem frühen Stadium der Schwangerschaft. Dafür kann es viele Ursachen geben. Aber die gute Nachricht ist, bei ihnen liegt nichts organisches vor, so das sie durchaus ein gesundes Baby austragen können. Nehmen sie sich Zeit zum Abschied nehmen. Und wenn sie bereit sind versuchen sie es erneut."

Dann überreicht sie mir noch Broschüren zum Thema Fehlgeburt und auch einige Anlaufstellen, wie Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen. Doch Kate hat keinerlei interesse daran. Und jeder Versuch mit ihr ein vernünftiges Gespräch zu führen, endet im Streit. Statt mit mir zu reden und sich mit dem Thema auseinander zu setzen, stürzt sie sich in die Arbeit und verbringt so viel Zeit wie möglich, außer Haus. Ich bin Ratlos und mit meinem Latein am Ende.

Natürlich haben die anderen Familienmitglieder längst mitbekommen das was bei uns nicht stimmt. Doch ich habe Kate versprochen nichts zu sagen. Sie wollte es allen selber sagen, wenn sie soweit ist. Doch wann soll das sein? Nicht einmal zu Dr. Flynn will sie mit mir. Unsere Hochzeitspläne hat sie sogar auf Eis gelegt. Die einzigste die weiß warum es mir so schlecht geht ist Gia.

Gia Matheo ist Architektin und vor langer Zeit hatten wir auch mal eine kurze Affäre, nichts ernstes. Doch wir sind Freunde geblieben. Und zur Zeit arbeiten wir auch wieder an mehreren Projekten zusammen. Wie z.B. an Mias Traum. Drei Tage nachdem wir beim Arzt waren hatte ich ein Treffen mit Gia.

"Du meine Güte Elliot, Du siehst schrecklich aus. Was ist denn passiert?"

Hatte sie mich gleich bei der Begrüßung gefragt. Und dann brachen alle Dämme. Ich habe mich bei ihr ausgeheult und ihr die ganze Geschichte erzählt. Gia hat mich in den Arm genommen und mich getröstet, sie war einfach für mich da und hat mir zugehört. Das hat so gut getan und als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, meinte sie:

"Elliot, Du musst ihr Zeit geben. Sie wird nicht ewig davor weglaufen können. Und wenn sie bereit ist mit Dir zu Reden, dann sei einfach da. Aber dränge sie zu nichts."

Ja und genau den Rat habe ich beherzigt. Aber wie lange soll das denn so weiter gehen? Das Kate nicht mal mit Rose oder Mia sprechen will, macht mir sogar Angst. Klar kann ich verstehen, das sie CJ nicht ansehen kann. Mir fällt es auch nicht leicht zu sehen, was aus unserem Sternchen hätte werden können, aber da kann CJ doch nichts für. Ich liebe meinen Neffen und bin froh das es ihm gut geht. Er kann doch nun wirklich nichts für unseren Verlust. Wenn Kate nicht so verdammt stur wäre, dann wäre es vielleicht einfacher. Doch sie lässt ja nicht mit sich reden.

Ich bin froh das ich mich wenigstens Gia anvertrauen kann, denn sie versteht mich. Nach unserem Gespräch hat sie mir erzählt, das ihre Schwester das auch schon durchgemacht hat und nun hat sie drei bezaubernde Kinder. Warum sollte es bei uns denn nicht auch klappen? Doch anstatt besser wird es nur schlimmer.

Fifty shades of Life is a Pain  #Young Love 2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt