Kapitel 47 Die Ruhe vor dem Sturm

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Kapitel 47

Die Ruhe vor dem Sturm

Rose/Ana:

Als ich wach werde ist es schon Nachmittag. Zuerst muss ich mich orientieren, doch dann fällt mir ein das wir ja in Seattle sind. Hier im Schlafzimmer hat sich wirklich nichts verändert. Es ist noch alles so wie damals und all die schönen Stunden die ich mit Christian hier hatte, kommen mir wieder in den Sinn. Doch bevor ich mich meinen Gedanken hingebe suche ich erstmal nach meinen zwei Männern. Als ich aus dem Schlafzimmer trete, kommt Gail mir entgegen. Ich will gerade was sagen, doch sie hält ihren Finger auf die Lippen und zeigt in Richtung Wohnzimmer.

Langsam gehe ich darauf zu. Das Bild ist einfach zu süß. Christian sitzt am Klavier und spielt. Der kleine sitzt neben ihm und lauscht gespannt. Hin und wieder patscht er auf die Tasten. Sie sind einfach so süß. Als Christian mich entdeckt, sage ich:

"Meinst Du nicht das er dafür noch zu klein ist?"

"Man kann nie früh genug anfangen Baby. Hast Du gut schlafen?"

Bekomme ich mit einem schiefen Grinsen zur Antwort, während er CJ runter lässt und er auf mich zu gewackelt kommt. Ich nehme ihn sofort auf den Arm und gebe ihm ein Kuss auf die Wange.

"Ja danke Christian, ich fühl mich besser."

"Das freut mich Rose, wenn Du hunger hast, Gail hat Dir was in die Mikrowelle gestellt. CJ und ich haben vorhin schon gegessen."

Ich bringe CJ zurück zu Christian und mache mir den Gemüseauflauf warm. Dann setze ich mich an die Küchentheke und genieße mein Essen. Während ich Christian und CJ beobachte wie sie weiter am Klavier üben. Nachdem ich gegessen habe, machen Christian, Jason und ich uns auf den Weg, zum Babyfachgeschäft. Wir brauchen noch so einiges, wie einen Hochstuhl, einen Buggy und eine Wickelauflage. Das hatte ich vergessen auf meine Liste zu setzen und den Buggy haben wir in England vergessen. Genauso wie in London, würde Christian am liebsten die Spielzeugabteilung leer kaufen. Doch Jason und ich schaffen es ihn zu stoppen. Aber zu einem Rutschauto , das aussieht wie ein Flugzeug kann auch ich nicht nein sagen. Und unser Sohn ist völlig aus dem Häuschen. Da CJ heute noch nicht wirklich an der frischen Luft war, fährt Taylor uns zum Puget Sound und wir gehen etwas am Strand spazieren.

Es ist schön wieder in Seattle zu sein. Ich habe es doch sehr vermisst und ich fühle mich hier einfach zu Hause. Zum Glück ist hier nicht viel los und so dehnen wir den Spaziergang auf eine Stunde aus. Christian berichtet mir von seinem neuen Projekt und verspricht mir so früh wie geht Nachmittags nach Hause zu kommen, damit er noch was von CJ hat. Ich versuche ihn zwar zu beruhigen, das es nicht schlimm ist, wenn es mal später wird und wir ihn ja auch im Büro besuchen können.

Als wir im Escala ankommen bringt Jason die Sachen nach oben und CJ präsentiert Gail stolz sein neues Flugzeug. Die ganze Zeit fährt er damit jetzt im Flur rum.

"Baby egal wo wir hinziehen, auf jeden fall, sollten wir ein Haus mit Garten suchen. Damit er sich austoben kann. Oder was meinst du?"

"Ja ich denke auch ein Haus wäre ganz toll."

Doch das Thema verschiebe ich erstmal. Noch habe ich mich nicht entschieden. So lenke ich schnell vom Thema ab und frage:

"Christian hast Du eigentlich meinen Laptop gesehen?"

"Ja ich hab ihn auf deinen Schreibtisch gestellt."

"Meinen Schreibtisch? Wie meinst Du das?"

"Ich hab Dir in der Bibliothek einen Schreibtisch reingestellt, so kannst Du an deinem Lieblingsplatz arbeiten."

Oh das ist fantastisch. Ich falle ihm gleich um den Hals und küsse ihn zum Dank. Womit habe ich diesen Mann nur verdient? Ich verabschiede mich von ihm, denn ich möchte noch eben mit Luke skypen. Da Gail sich um CJ kümmert, kann auch Christian noch ein wenig arbeiten. Als ich die Treppe hoch gehe, fällt mir ein das ich Christian noch gar nicht auf das Spielzimmer angesprochen habe. Ich gehe zielstrebig zur Tür und drücke die Klinke hinunter. Zu meinem erstaunen lässt sich die Tür öffnen.

"Was ist denn hier passiert?"

"Ich sagte doch, das ich kein Spielzimmer mehr brauche. Also hab ich es bis auf das Bett und die Kommoden ausräumen lassen."

Erschrocken drehe ich mich um und blicke geradewegs in Christians graue Augen, die so voller Zweifel sind.

"Wenn ich gewusst hätte, das Du wiederkommst und auch noch spielen willst, dann hätte ich..."

"Ist schon gut Christian. Du konntest es nicht wissen. Und außerdem können wir uns dann ja ein neues Zimmer einrichten, wenn wir wissen wo wir leben werden."

Doch Christian entgeht mein trauriger Unterton in der Stimme nicht. So führt er mich in die Bibliothek und verschließt die Tür.

"Baby Du möchtest gerne wieder spielen? Sag mir warum. "

"Oh Christian ich hab es immer sehr genossen, wenn Du mich an meine Grenzen geführt hast. Es war so intensiv und du glaubst nicht wie oft ich von unseren gemeinsamen Erlebnissen geträumt habe die letzten zwei Jahre. Es hat mir gefallen. Ich hab mich schon so gefreut mit Dir wieder ins Spielzimmer zu gehen."

"Also wenn das so ist und Du es nicht machst, weil Du meinst ich brauche das, dann können wir gerne ein neues einrichten. Ich hab aber nicht alle Toys weggeben, so können wir dennoch spielen."

Ein breites Grinsen breitet sich auf mein Gesicht aus. Und ich kann das Leuchten in Christians Augen erkennen. Doch bevor wir weiter darüber reden kennen, klopft es an die Tür und Gail tritt herein.

"Tut mir Leid, das ich euch störe, aber CJ wollte zu euch."

Ich erkläre Gail das es doch kein Problem ist und dann verbringen wir den Rest des Tages in dem wir mit CJ spielen, ihm vorlesen und ihn dann nach dem Abendbrot ins Bett bringen.

Der Jetlag macht mir noch ziemlich zu schaffen und ich bin todmüde ins Bett gefallen. Am nächsten Morgen muss Christian schon ganz früh ins GEH, damit er am Nachmittag auch früh Feierabend machen kann, da wir ja bei Grace zum Willkommensessen eingeladen sind. Daher frühstücke ich mit CJ, Gail und Taylor alleine. Tim und Tom kommen dann um 10 vorbei und Jason gibt ihnen eine Einweisung, in die Überwachungskameras und fährt danach wieder ins GEH, zu Christian.

Da Gail CJ gar nicht mehr hergeben möchte, kann ich in Ruhe etwas arbeiten. Erst als sie mich zum Mittagessen ruft, merke ich wie lange ich schon arbeite. Aber das Manuskript war einfach so spannend. Nachdem essen schreibe ich Christian schnell eine Mail, das ich jetzt mit CJ eine Runde spazieren gehe und Tom und Tim mitnehmen werde. Nicht das er sich Sorgen macht.

Sofort bekomme ich eine SMS zurück.

Hi Baby

Ich vermisse euch.

Das Meeting zieht sich wie Kaugummi.

Passt gut auf euch auf.

Ich liebe Dich

Christian

Kaum das wir losgegangen sind, ist CJ auch schon eingeschlafen und ich drehe eine kleine Runde durch den Park. All die Erinnerungen wie ich hier immer lang gejoggt bin keimen wieder auf. Und ich überlege ernsthaft hier zu bleiben. Hier in Seattle fühlt es sich so richtig an. Trotz der Gefahr, die immer noch von Elena ausgeht. Doch bisher hat sie sich nicht wieder gemeldet. Als ich wieder im Escala bin, lege ich CJ in sein Bettchen und gehe dann duschen und mache mich fertig. Pünktlich um 16 Uhr steht Christian im Schlafzimmer und mustert mich. Sein Blick spricht Bände. An seinen Augen kann ich erkennen, das er lieber was anderes möchte als zu seinen Eltern zu fahren. Aber das müssen wir verschieben. Ich ziehe CJ um und dann können wir auch schon los, nach Bellevue. Ich bin gespannt wie es wird, da es unsere erste Zusammenkunft mit Carrick ist, nach der Aussprache. Ich hoffe einfach auf einen harmonischen Abend.

Fifty shades of Life is a Pain  #Young Love 2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt