Kapitel 1 Zwei Jahre später

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Kapitel 1

Zwei Jahre später

Ana:

Der Gürtel fällt auf den Boden. Ich richte mich auf. Christian will mich in den Arm nehmen, doch ich stoße ihn von mir weg. Ich schreie ihn an er soll mich nicht anfassen. Im nächsten Augenblick sinke ich zu schluchzend zu Boden. Er steht vor mir mit einem hämischen grinsen im Gesicht. er hält CJ auf dem Arm. Ich flehe ihn an mir unseren Sohn wieder zugeben. Doch er sagt nur kalt zu mir :" Du darfst uns nicht lieben" dreht sich um und geht weg...

Schweißgebadet wache ich auf. Ich versuche meine Atmung zu normalisieren. Mein T- Shirt klebt an meinem Körper fest. Angst Schweiß rinnt mir von der Stirn. Immer wieder bete ich mir vor das es nur ein Traum war. Ich blicke zum Wecker. Es ist gerade mal 5 Uhr. Doch an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Ich ziehe meinen Morgenmantel über und begebe mich ins Kinderzimmer. Christian junior , von uns allen liebevoll CJ genannt liegt in seinem Bettchen und schläft tief und fest. Ich streiche ihm über sein Kupferfarbenes Haar und lasse mich dann in den Schaukelstuhl neben seinem Bett sinken. CJ ist das Ebenbild von Christian. Er hat genau die gleichen grauen Augen und die selbe Haarfarbe. Auch wenn er mich jeden Tag an seinen Vater erinnert, er ist das beste was mir je passieren konnte.

Heute sind es genau zwei Jahre her, das ich Christian verlassen habe. Ich kann es nicht leugnen ich liebe Christian immer noch und es vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn und unsere schöne Zeit denken muss. Doch ich bin längst nicht mehr dieselbe wie vor zwei Jahren. Es hat sich verdammt viel geändert und damit meine ich nicht nur meine Identität sondern mein ganzes Leben.

Die Erinnerungen strömen auf mich ein. Und ich bin gedanklich wieder zwei Jahre zurück, an den Tag wo ich dachte das es nicht mehr schlimmer werden könnte. Doch ich wurde eines besseren belehrt.

Am Samstag hatte ich Christian verlassen, nachdem er mich mit dem Gürtel geschlagen hatte. Ich wäre geblieben, doch ich war zu verletzt. Nicht weil er mich geschlagen hat, das war ja meine eigene Schuld. Ich wollte es ja wissen und ich hätte das Safeword benutzen können, doch ich wollte es aushalten für ihn. Was mich viel mehr verletzt hat, war seine Reaktion auf mein Liebesgeständnis. Ich habe ihm gesagt, das ich mich in ihn verliebt habe und das einzigste was er mir gesagt hat, war Du darfst mich nicht lieben. Immer wieder halt dieser Satz in meinem Kopf. Jeden verdammten Abend weine ich mich in den Schlaf. Ich kann nichts Essen und muss mich schon zwingen irgendetwas zu trinken. Mein Körper läuft wie auf Autopilot. der Schmerz scheint mich förmlich zu zerreißen. Ich sehe mittlerweile aus wie eine wandelnde Leiche. Da Kate im Urlaub ist, bediene ich mich an ihrem Make up und sehe so halbwegs aus wie ein Mensch.

Wie jeden Morgen seit der Trennung versuche ich mein Leben ohne ihn in den Griff zu bekommen, doch es will mir nicht gelingen. Heute ist Freitag und Christian hat sich immer noch nicht gemeldet. gut ich mich auch nicht bei ihm, aber ich dachte er würde den ersten Schritt machen. Ich sitze bei SIP an meinem Schreibtisch. Ich bin froh seit Montag diesen Job zu haben, denn er lenkt mich ein wenig von dem Schmerz ab. In meiner Brust fühlt es sich so leer an und Dunkelheit umgibt mich.

Auf einmal treten zwei Polizisten zu mir.

"Sind sie Anastasia Rose Steele?" Mit großen Augen starre ich sie an.

"Ja die bin ich, ist etwas passiert?"

"Es tut mir Leid ihnen das mitteilen zu müssen, aber ihre Mutter Carla Adams hatte zusammen mit ihrem Mann Robert Adams einen tödlichen Autounfall. Es tut uns wirklich schrecklich Leid. Sollen wir jemanden für sie benachrichtigen?"

Ich würde am liebsten los schreien, doch kein Laut dringt über meine Lippen. innerlich breche ich zusammen. am liebsten würde ich sagen, sie sollen Christian benachrichtigen, aber neindas kann ich nicht machen. Ich hab mich von ihm getrennt. So bringe ich nur einen Namen über die Lippen.

"Raymond Steele. Mein Stiefvater."

Die Polizisten nicken mir zu und lassen mich dann alleine. Ich sacke in meinem Stuhl zusammen. Hannah vom Empfang kommt zu mir und teilt mir mit das sie mich nach Hause fährt. Sie würde Jack, meinem Chef bescheid geben. Im hinausgehen höre ich noch wie er brüllt.

"Wenn sie jetzt gehen Ana dann sind sie gefeuert." Doch das ist mir gerade alles egal. Jack hatte immer wieder versucht mich anzumachen und ich hab ihn einfach eiskalt abblitzen lassen. Nun ja das hab ich jetzt davon, aber wie dem auch sei, es ist mir egal. Ich habe gerade zwei der wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Hannah bringt mich nach Hause und kümmert sich bis Ray mein Dad da ist. Schluchzend liegen wir uns in den Armen. ehe ich mich versehe packt er ein paar Sachen für mich und nimmt mich dann mit nach Portland in mein altes zu Hause. Es vergeht eine weitere Woche in der ich nichts von Christian höre und langsam versuche ich mich mit dem Gedanken abzufinden, das ich ihm nicht genüge und er bestimmt schon eine neue Sub und mich vergessen hat.

Kate ist sofort zu mir nach Portland gefahren, als sie gehört hat was passiert ist. Doch Kate wäre nicht Kate wenn sie nicht sofort gemerkt hätte das irgendetwas nicht stimmt. Von Eliot weiß sie das Christian nicht erreichbar ist. Wo er ist und wie es ihm geht, dazu hat sie auch keine Informationen. Ich komme mit meinem Gefühlschaos nicht mehr klar und am Tag der Beerdigung bricht alles aus mir heraus. Ich erzähle Kate die ganze Geschichte. Natürlich ist sie stinksauer auf Christian und sein Verhalten, obwohl ich ihr tausendmal erklärt habe das es meine Schuld ist. Doch immer wieder sagt sie mir ich soll den Kerl vergessen und ich hätte etwas besseres verdient.

Wenn das doch nur so leicht wäre. Christian ist und war meine erste große Liebe und als ich gegangen bin, hab ich mein Herz bei ihm gelassen. Ray versucht mich immer wieder aufzumuntern und auch Josè kommt vorbei. Sogar meine Lieblingspizza hat er dabei, doch alles was ich esse, geht retour.

Luke reißt mich aus meinen Gedanken.Und ich kehre ins hier und jetzt zurück.

"Hey Rose was machst du denn hier?"

"Oh Luke ich hatte wieder einen Alptraum und ich wollte nur nach CJ schauen. Dann bin ich hier irgendwie sitzen geblieben und muste an damals denken."

Luke schüttelt nur mit dem Kopf. Er ist neben Kate der einzigste der weiß was wirklich zwischen mir und Christian vorgefallen ist. Ihm kann ich nichts verheimlichen, er merkt sofort wenn etwas nicht stimmt. Luke wischt mir meine Tränen aus dem Gesicht, reicht mir seine Hand und zieht mich auf die Beine. Ich blicke noch einmal zu CJ, doch er schläft seelenruhig und dann verlassen wir gemeinsam das Zimmer.

"Komm Rose geh erstmal duschen, ich mach uns derweil einen Tee und warte dann in der Küche auf dich. "

"Danke Du bist ein Schatz."

Dann drücke ich Luke einen Kuss auf die Wange und gehe mich duschen. Nach 15 Minuten stehe ich in Jogginghose und T-Shirt in der Küche. Luke stellt eine dampfende tasse English Breakfast tea vor mich hin und mustert mich besorgt.

"Es ist wieder wegen Christian Grey oder?"

Ich nicke nur, denn ich traue meiner Stimme nicht und ich hab Angst gleich wieder in Tränen auszubrechen.

"Rose, ruf ihn an. Schreib ihm einen Brief. Ich meine zwei Jahre sind vergangen, vielleicht hat er sich geändert. Du musst zumindest in Erfahrung bringen ob er wirklich nichts von CJ wissen will. Ich meine der Kleine wird älter und bald wird er nach seinem Daddy fragen."

"Ja Luke ich weiß Du hast Recht. Aber ich kann nicht. Ich bin noch nicht soweit. Sind heute irgendwelche wichtigen Termine im Verlag? Ich würde gerne zu Hause bleiben und mit CJ in den Park gehen."

"Nein Rose ich weiß doch was für ein Tag heute ist. Daher hab ich uns beiden den Tag frei gehalten. Wir machen uns gemeinsam mit CJ einen schönen Tag. Du wirst schon sehen wir bringen dich auf andere Gedanken."

Ich schenke Luke ein zaghaftes Lächeln und hauche ihm ein Danke zu. Doch was der Tag noch alles für Überraschungen bereithalten würde das hätte ich nie im Leben für möglich gehalten.

Fifty shades of Life is a Pain  #Young Love 2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt