Im St. Mungos

3.7K 146 6
                                    

Draco's Sicht:

Harry und Ginny sind nach einiger Zeit wieder nach Hause gegangen, aber ich sitze noch an Hermines Bett. Vor etwa einer halben Stunde ist Hermine wieder eingeschlafen. Sie scheint sehr erschöpft zu sein, was auch kein Wunder ist, nachdem was sie durchgemacht hat. Ist sitze einfach nur hier und starre sie an. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Der Gedanke, was ihr alles hätte passieren können, lässt mich einfach nicht los. Kaum zu glauben, was in den letzten 5 Tagen alles passiert ist, seit ich meinen Geburtstag gefeiert habe. Wieder blicke ich zu Hermine und muss lächeln, als ich daran denke, wie sie mich in der Bibliothek geküsst hat. Wer hätte gedacht, dass so viel Feuer in ihr steckt. Die Zeit vergeht ziemlich schnell und bald wird es dunkel draußen und in dem Zimmer. Ich mache kein Licht an, weil ich Hermine nicht wecken möchte. Ich sitze einfach nur an ihrem Bett. Plötzlich geht die Tür auf. Ich drehe mich um und sehe Harry erneut in der Tür stehen.

"Du bist ja immer noch hier. Wie wäre es, wenn du nach Hause fährst und ein bisschen schläfst. Du siehst furchtbar aus", meint er. "Mir geht es gut. Ich will nicht nach Hause." "Draco, es bringt nichts, wenn du hier fast zusammenbrichst. Geh nach Hause, schlaf eine Runde und morgen früh gehst du zu Hermines Wohnung und besorgst ihr ein paar Klamotten, damit sie etwas zum Anziehen hat, wenn sie morgen Abend entlassen wird. Ich bleibe die Nacht über bei ihr. Ich habe mir morgen frei genommen. Und jetzt keine Widerrede mehr. Ab mit dir." Ich weiß gar nicht, was ich darauf erwidern soll. Harry guckt mich gespielt böse an. "Ich passe auf sie auf. Versprochen. Und jetzt verschwinde." Mit diesen Worten scheucht er mich von meinem Stuhl. Ich stehe also notgedrungen auf, nehme meine Jacke und gebe Hermine noch einen kleinen Kuss auf die Stirn. "Ich bin morgen wieder da", flüstere ich noch. Dann verlasse ich ihr Krankenzimmer und appariere ins Malfoy Manor. Ich bin wirklich total erledigt und könnte Schlaf gut gebrauchen. In der Eingangshalle kommt meine Mutter mir entgegen. "Wo bist du gewesen? Was ist passiert? Du siehst furchtbar aus." "Ich war Arbeiten. Greyback ist ausgebrochen und wir mussten ihn wiederfinden. Das ganze erwies sich als schwieriger als gedacht und es gab ein paar Komplikationen." "Was? Greyback? Aber was ist passiert? Geht es dir gut?" Und so erzähle ich ihr die ganze Geschichte. "Er hatte Miss Granger?" "Ja, aber es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie ist im St. Mungos." Ich verkneife mir alle weiteren Kommentare, damit meine Mutter nicht noch Details über unsere Beziehung erfährt. "Mutter, ich bin wirklich müde. Ich gehe jetzt schlafen." Und so gehe ich hoch in mein Schlafzimmer, dort falle ich in mein Bett und schlafe direkt ein.

Am nächsten Morgen wache ich früh auf. Ich schaue auf meinen Wecker: 5:23 Uhr. Ich springe aus dem Bett und unter die Dusche. Keine 15 Minuten später bin ich komplett fertig und bereits auf dem Weg zu Hermines Wohnung. Sie hat einen Apparierschutz auf ihr liegen, also muss ich versuchen irgendwie anders hinein zukommen. Mit einem Alohomora gelingt es mir schließlich, die Tür zu öffnen. Ich gehe zielstrebig in ihr Schlafzimmer. Auf dem Schrank sehe ich einen kleinen Koffer, welchen ich mir nehme. Ich werfe zwei Hosen und zwei T-Shirts rein, außerdem eine Strickjacke, falls ihr kalt sein sollte. Dann gehe ich zu ihrer Schublade mit der Unterwäsche. Ich hatte mir eher vorgestellt, wie ich diese an ihr sehe und nicht so. Ich schmeiße einfach irgendwas in den Koffer und gehe dann ins Bad um dort ein paar Dinge einzupacken. Dann appariere ich wieder ins St. Mungos. Es ist kurz nach sechs, als ich Hermines Zimmer betrete. Harry sitzt auf einem Stuhl, sein Kinn liegt auf seiner Brust, offensichtlich ist er eingeschlafen. Hermine sitze wach in ihrem Bett und liest ein Buch. "Warum schläfst du nicht?", frage ich sie leise, nähere mich ihrem Bett und gebe ihr einen leichten Kuss auf die Wange. "Ich habe den ganzen gestrigen Tag geschlafen. Jetzt bin ich seit einer Stunde wach. Und was machst du hier so früh? Harry hat dich doch bestimmt zum Schlafen und Ausruhen nach Hause geschickt ", erwidert sie mit einem Grinsen. Auch ich muss lachen. "Ich bin vollkommen ausgeschlafen und ich war in deiner Wohnung und habe dir ein paar Dinge geholt, die du später gebrauchen kannst, wenn du entlassen wirst." "Danke", sagt sie und lächelt mich an. Dann schlägt sie ihre Decke an die Seite und steht auf. Ich gehe zu ihr um sie aufzuhalten, doch bevor ich etwas sagen kann, legt sie mir ihren Finger auf die Lippen: "Mir geht es gut. Keine Sorge. Ich kann aufstehen. Schließlich werde ich heute entlassen." Und dann küsst sie mich. Ihre Hände wandern in meine Haare. Ich beuge mich zu ihr hinunter und meine Hände legen sich um ihre Taille. Ich ziehe sie näher zu mir und versinke vollkommen in dem Kuss.

"Könnt ihr nicht wenigstens warten, bis ich weg bin?", meldet sich Harry verschlafen, blickt uns an und grinst. Ich grinse zurück und halte Hermine einfach weiter im Arm. Harry steht auf, schaut Hermine an und sagt: "Ich komme später mit Ginny wieder, wenn du entlassen wirst." Und so verlässt er den Raum. Ich blicke hinunter zu Hermine und sie blickt zu mir hoch. Wieder nähern sich unsere Lippen und wir versinken in einem sinnlichen Kuss. Ich spüre, wie Hermine mich mit sich zieht. Wir setzen uns auf ihr Bett, ohne den Kuss zu unterbrechen. Sie kuschelt sich an mich und so liegen wir dort, den jeweils anderen im Arm, berühren und küssen uns immer wieder. Einfach froh, dass wir uns gegenseitig spüren können.

Das Leben danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt