Unverhofft kommt oft

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Hermine's Sicht:

Blinzelnd öffne ich meine Augen. Es ist sehr hell. Ich sehe eine weiße Decke über mir und spüre, dass ich auf einem weichen Bett liege. Ich bin verwirrt. Wie bin ich hier hergekommen? Und was ist überhaupt passiert? Ich versuche mich aufzusetzen. "Hermine, Gott sei Dank, du bist wach." Draco blickt mich mit müden Augen an. "Bleib liegen", fügt er hinzu und drückt mich zurück in die Kissen. "Was ist passiert?", möchte ich von ihm wissen. Er nimmt meine Hand in seine und streicht mit der anderen eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. "Du bist auf der Hochzeit von Blaise und Susan zusammengebrochen. Ich hatte solche Angst." Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Wann...?", beginne ich. "Vor etwa 6 Stunden." Draco streichelt über meine Wange. Ich schließe die Augen. "Was fehlt mir denn?" "Das weiß ich nicht, die Heiler wollten nicht mit mir sprechen, so lange du nicht bei Bewusstsein bist." "Oh mein Gott, ich habe Blaise und Susan die Hochzeit zerstört." "Mach dir darüber mal keine Sorgen, die beiden hatten auch Angst um dich, aber als die Heiler meinten, dass es nichts lebensbedrohliches ist, sind sie zurück zu ihren Gästen. Ich habe Ginny, Harry und die anderen auch zurück geschickt." Ich lege meine Hand in seinen Nacken und ziehe ihn zu mir. Sanft lege ich meine Lippen auf sein. "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch."

In dem Moment wird die Tür geöffnet und der Heiler betritt das Zimmer. "Es ist schön zu sehen, dass sie wieder wach sind", meint er lächelnd. "Können sie mir bitte endlich sagen, was mir fehlt?" Gespannt sehe ich ihn an. "Nunja, nichts wirklich bedrohliches, es war nur ein Schwächeanfall." "Aber wie kann das sein?", möchte ich wissen, "Ich habe viel weniger gearbeitet in der letzten Zeit." "Mh, naja, es könnte daran liegen, dass sie schwanger sind." Mir klappt die Kinnlade herunter. "Ich...? Was...?" Vollkommen geschockt gucke ich ihn an. Dann fällt mein Blick auf Draco. Auch er schaut den Heiler zutiefst geschockt an. Draco scheint meinen Blick zu spüren, denn er wendet sich mir zu. Plötzlich bereitet sich ein Strahlen auf seinem Gesicht aus. Er rutscht näher zu mir und küsst mich sanft. Dann blickt er mir in die Augen und sagt: "Das ist wunderbar." Wir küssen uns erneut. Der Heiler räuspert sich: "Sie leiden unter einem Eisenmangel, deswegen hatten sie auch den Schwächeanfall. Waren sie in den letzten Tagen besonderen müde?" Ich nicke. "Das habe ich mir gedacht. Ein weiteres Zeichen dafür, dass ihnen Eisen fehlt. Das ist noch nicht bedrohlich, aber sie sollten bis zum Ende der Schwangerschaft diese Tränke einnehmen. Dann sollte es keine Probleme mehr geben." Ich bedanke mich. Der Heiler will den Raum verlassen, aber ich habe noch ein paar Fragen. "Wie lange bin ich schon schwanger?" "Sie sind in der 21. Schwangerschaftswoche." "Waaaasss?", schockiert reißen Draco und ich die Augen auf. "Das heißt ich bin im fünften Monats. Wie kann es sein, dass ich bis jetzt nichts gemerkt habe? Müsste man nicht auch längst etwas sehen? Geht es dem Kind gut?" "Es ist alles bestens, bei vielen Frauen wächst der Bauch erst spät und ihrem Kind geht es ganz hervorragend." "Und wann darf ich nach Hause?" "Sie können gehen, sobald sie den ersten Trank genommen haben", meint er zwinkernd. Er verabschiedet sich und verlässt das Zimmer. Draco reicht mir das Fläschchen mit dem Trank und ich schlucke ihn sofort. Ich stehe auf und erst da merke ich, dass ich ein Krankenhaushemd trage. Ich drehe mich suchend nach meinem Kleid um. Da übergibt Draco mir eine kleine Tasche. "Ginny war vorhin kurz bei uns und hat dir was zum Anziehen geholt." "Danke." Ich ziehe mir eine Hose und einen Pullover an und dann verlassen Draco und ich das Krankenhaus.

Wir apparieren in unsere Wohnung und setzen uns auf die Couch. Draco legt seinen Arm um meine Schulter und ich kuschele mich an ihn. "Draco", fange ich nach einer Weile an, "Wir..., ähm..., wir haben nie über Kinder gesprochen. Willst du überhaupt eins?" Gespannt warte ich auf seine Antwort. "Natürlich will ich Kinder." Er schiebt meinen Pullover nach oben und streichelt über meinen Bauch. "Ich kann mir keine bessere Frau als dich vorstellen, um Kinder zu bekommen. Er küsst mich sanft. "Ja, aber wir sind noch nicht mal ein Jahr zusammen und es war so nicht geplant." "Hermine", sagt er und legt eine Hand auf meine Wange, "du bist das Beste was mir je passiert ist und ja, wir sind noch nicht lange zusammen und es war nicht so geplant, aber ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt und wir werden das zusammen schaffen." Zärtlich zieht er mich näher zu sich und küsst mich. Ich lege meine Arme in seinen Nacken und ziehe ihn noch näher zu mir. Wir küssen uns lange und leidenschaftlich. Dann lösen wir uns voneinander und ich blicke ihm tief in die Augen. "Ich liebe dich auch."

Nach einer Weile sage ich: "Wir haben gar kein Kinderzimmer. Aber wir haben ja auch gar nichts für ein Kind. Oh mein Gott, was wir alles noch erledigen müssen..." "Wir bekommen das schon alles hin. Wir haben ja noch Zeit, bis das Kind kommt. Die ersten Wochen schläft das Kind sowieso bei uns im Schlafzimmer und dann können wir hier immer noch eine Wand entstehen lassen." Draco hat einfach für alles eine Lösung und schafft es immer mich zu beruhigen. Wir liegen noch eine ganze Weile aneinander gekuschelt auf dem Sofa. Immer wieder streichelt Draco sanft über meinen Bauch. Man kann doch schon eine leichte Veränderung sehen. "Jetzt weiß ich auch, warum mein Kleid so eng war", meine ich lachend. Draco stimmt mir, ebenfalls lachend, zu. "Willst du eigentlich wissen, was es wird?", fragt er mich. Ich überlege kurz. "Nein, ich glaube ich möchte mich überraschen lassen", sage ich, "Genau wie von der Schwangerschaft." Ich grinse ihn an. "Gut, ich möchte es auch nicht wissen." Dann steht er auf und reicht mir seine Hand. "Komm, lass uns ins Bett gehen." Und gemeinsam gehen wir ins Schlafzimmer.

Das Leben danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt