Gefangen

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Draco's Sicht:

Wir warten schon seit einiger Zeit im Ministerium auf die anderen Gruppen, als Kingsley mit zwei bewusstlosen Männern wieder auftaucht. Ich warte darauf, dass Hermine hinter ihm erscheint, doch sie ist nicht da. Kingsley legt die Männer an die Seite und geht direkt auf Harry zu. "Er hat Hermine. Er hat sie gepackt und ist mit ihr disappariert." Harry schaut ihn verwirrt an. "Fenrir Greyback. Er hat Hermine entführt." Mein Herz sackt in die Hose. Das kann nicht wahr sein. Ich schlucke. "Wir müssen sie suchen. Wir können sie doch nicht in seiner Gewalt lassen." "Draco, wir werden sie finden, allerdings müssen wir wieder von vorne anfangen und überlegen wo er sich aufhält", sagt Harry. "Kingsley, erzähl mir genau, was passiert ist." Kingsley erzählt genau, wie Greyback vorbeikam, sie ihn stellten und sich duellierten. Weiter erzählt er, wie Greyback verschwand, plötzlich hinter Hermine auftauchte und mit ihr disapparierte. In mir zog sich alles zusammen. Das kann nicht sein. Was wenn dieses Schwein Greyback ihr etwas antut. Wie viel muss sie eigentlich noch ertragen. Ich kann nicht mehr sprechen. Immer wieder denke ich über alle möglichen Orte nach, an denen Greyback sich und Hermine verstecken könnte. Mir fällt einfach nichts ein. Ich höre wie Kingsley und Harry sich beraten, auch die anderen Ministeriumsmitarbeiter hören zu und überlegen wo sie Greyback finden können. Ich beteilige mich nicht. Ich bin durcheinander.Ich kann meine Gedanken nicht mehr ordnen. Ich muss Greybacks Akte nochmal durchgehen. Vielleicht fällt mir noch etwas auf, was wir vorher übersehen haben. Ohne auf Harry oder Kingsley zu achten, drehe ich mich um und gehe zu Hermines Büro, wo die Akte noch liegt.

Ich setze mich an ihren Schreibtisch und greife nach der Akte, die immer noch auf dem Tisch liegt. Ich beginne wieder von vorne zu lesen. In meinem Kopf schwirren unzählige Gedanken. Ich kann mich kaum auf das Gelesene konzentrieren. Als ich die Hälfte durchhabe und doch nichts Neues erfahren habe, öffnet sich die Tür und Harry kommt herein.

"Draco, nach mal eine Pause. Du sitzt seit 3 Stunden hier drin." "Ich kann nicht. Ich muss sie finden." "Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich will Hermine auch unbedingt finden. Du weißt sie ist meine beste Freundin. Sie ist wie meine Schwester." "Du verstehst gar nichts ", schreie ich ihn an, "Ich liebe sie." Harry schaut mich verdutzt an. Ich beiße mir auf die Lippe. Wie konnte mir das nur rausrutschen? Ich drehe mich von ihm weg und schaue aus dem Fenster. Der Abend ist mittlerweile eingebrochen. Es ist dunkel und der Mond ist aufgegangen. Hermine, wo bist du nur?

Ich höre wie Harry sich bewegt und fühle kurze Zeit später seine Hand auf meiner Schulter. Ich kann mich nicht zu ihm umdrehen. Ich will nicht sehen, wie Harry mich ansieht.

"Draco, es bringt nichts, wenn du dich selbst fertig machst. Wir werden Hermine finden. Wir müssen einfach..." Seine Stimme wird zum Ende immer leiser. Ich kann ein Schluchzen kaum noch unterdrücken. Meine Schultern beben und Harrys Griff wird ein bisschen fester. "Du darfst sie nicht aufgeben." "Das würde ich nie...", entgegne ich und drehe mich langsam zu ihm um. Wir sehen uns kurz in die Augen und ich sehe Bestätigung in seinem Blick. "Gönn dir eine Pause. Geh nach Hause und schlaf ein bisschen. Du siehst furchtbar aus. So kannst du Hermine nicht helfen." Ich nicke und setze mich wieder an Hermines Schreibtisch. "Ich werde gleich gehen. Ich lese nur noch den Abschnitt zu Ende." "Wir sehen uns morgen." Mit diesen Worten geht er und schließt die Tür hinter sich. Ich fahre fort mit der Akte. Ich denke gar nicht daran, nach Hause zu gehen. Ich muss einfach etwas finden um Hermine zu helfen.

Hermine's Sicht:

Ich versuche mich gegen den Griff zu wehren, als sich das Gefühl des Apparierens verflüchtigt. "Halt still du wertloses Schlammblut." Er packt mich fest an den Haaren und zieht meinen Kopf nach hinten. So schleift er mich hinter sich her. Ich versuche ihn zu treten und mich aus seinem Griff zu winden. Aber er ist zu stark. Es ist dunkel. Ich kann nicht sehen, wo ich bin. Greyback zieht mich eine Treppe hinunter und einen noch dunkleren Gang entlang. Ich höre, wie er eine Tür aufstößt. Er schubst mich in die Dunkelheit, ich stolpere und falle auf die Knie. Greyback schließt die Tür und ich bin alleine. Schnell durchsuche ich meine Taschen. Natürlich kann ich meinen Zauberstab nicht finden. Er muss ihn mir abgenommen haben, als er mich gepackt habe. Was soll ich denn jetzt machen? Ich muss hier wieder raus. Es ist eiskalt und stockdunkel. Langsam taste ich mich auf dem Boden entlang, um zu schauen, ob ich irgendetwas finden kann, was mir hier raus hilft. Der Raum scheint nicht größer als 10 Quadratmeter zu sein. In einer Ecke liegt eine alte Matratze, daneben steht ein Eimer und neben der Tür ist ein Wasserhahn. Zumindest verdursten werde ich nicht. Allerdings kann ich nichts finden, was mir aus diesem Loch raus helfen kann. Ich muss darauf hoffen, dass ich Greyback überwältigen kann, wenn er das nächste Mal kommt oder dass mich hier jemand findet.

Ich bin am Verzweifeln, wer weiß wo ich bin und ob mich jemals jemand finden wird.

Wer hätte gedacht, dass ein Tag so gut anfangen kann und dann so grauenvoll endet. Ich muss an Draco denken. Ob er wohl schon weiß, dass Greyback mich entführt hat?

Kingsley ist sicher direkt ins Ministerium appariert und hat Alarm geschlagen. Doch sie werden mich nicht finden. Wir haben schließlich den ganzen Tag irgendwelche Häuser durchsucht, die mit ihm in Verbindung stehen. Dieses scheint nicht dabei gewesen zu sein. Ich überlege fieberhaft, welchen Ort wir vergessen haben könnten. Ich setze mich auf die Matratze. Immerhin ist sie bequemer und wärmer als der Boden. Wie komme ich hier nur wieder raus???

Das Leben danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt