Hoffnung

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Draco's Sicht:

Ich schrecke hoch. Anscheinend bin ich eingeschlafen. Mein Nacken schmerzt, da ich mit meinem Kopf auf Hermines Schreibtisch eingenickt bin. Vor mir liegt noch immer Greybacks Akte. Ich habe gestern noch stundenlang darin gelesen. Doch leider bin ich noch immer kein Schritt weiter. Ich zerbreche mir den Kopf darüber, wie ich Hermine finden kann. Ich blicke auf die Uhr. Es ist 6 Uhr. Anscheinend habe ich kaum länger als 1 1/2 Stunden geschlafen. Ich fühle mich wie erschlagen. Dennoch nehme ich mir wieder die Akte und lese weiter. Irgendwo muss ich etwas finden. Bereits nach einigen Minuten öffnet sich Hermines Tür. Überrascht blicke ich auf. Harry steht in der Tür. "Du solltest doch nach Hause gehen." Ich zucke nur mit den Schultern. "Ich konnte einfach nicht nach Hause gehen. Nicht so lange Hermine noch immer in Greybacks Gefangenschaft ist." "Ich verstehe dich. Ich konnte es zu Hause auch nicht aushalten." "Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe die Akte mehr als einmal gelesen und ich finde trotzdem keinen Hinweis, wo wir Hermine suchen könnten." "Lass uns alles nochmal durchgehen. Vielleicht fällt uns zu zweit etwas auf." Ich nicke. Harry und ich sprechen alles nochmal durch, während langsam vor dem Fenster die Sonne aufgeht. "Oh mein Gott Harry, Greyback hatte eine Freundin, bevor er sich Voldemort angeschlossen hat. Sie wurde ermordet. Sie hatte ein Haus in Camden. Vielleicht ist Hermine dort?" "Lass uns direkt nachschauen." Wir stehen auf und eilen zum Aufzug. Im Atrium angekommen, steuern wir auf die Kamine zu, verlassen das Ministerium und apparieren zu dem Haus.

Als wir dort ankommen, liegt das Haus im Dunkeln. Davon lassen wir uns allerdings nicht abhalten. Leise schleichen wir um das Haus herum. Auf der Rückseite befindet sich eine Hintertür. Mit einem Alohomora öffnete ich diese und Harry folgte mir in die Küche. Leise gehen wir durch den Raum bis in den Flur.

Aus einem angrenzenden Raum hören wir Geräusche von Schlägen und eine Stimme. "Sei still, Schlammblut." Harry und ich schauen uns an. Das war ganz klar Greyback und offensichtlich war Hermine bei ihm. Mein Herz zieht sich zusammen. Auf Zehenspitzen nähern wir uns der Tür, die nur angelehnt ist. Durch den Türspalt kann ich sehen, das Hermine auf dem Boden liegt. Ihre Arme sind über ihrem Kopf gefesselt und ihre Beine weit gespreizt. Ihre Lippe und ihre Nase bluten. Greyback hat sich über sie gebeugt. Ich sehe wie er seine Hand unter Hermines Umgang schiebt. Ich kann das nicht länger ertragen. Ich stoße die Tür ganz auf und ehe Greyback sich umdrehen kann, habe ich bereits meinen Zauberstab auf ihn gerichtet und ihm einen Stupor entgegen geschleudert. Dieser trifft ihn mitten in der Brust und er sackt neben Hermine auf den Boden zusammen. Ich stürze auf Hermine zu, löse ihre Fesseln und ziehe sie in meine Arme. Ich habe keinen Blick mehr für Greyback über. Hermine hat die Augen geschlossen und reagiert nicht. Bitte lass sie nicht tot sein... Doch ich spüre einen Puls. Sie scheint nur bewusstlos zu sein. Ich hebe sie hoch und trage sie in meinen Armen. Harry hat in der Zwischenzeit Greyback magisch gefesselt. Nun kommt er auf mich zu, sein Blick ist auf Hermine gerichtet. "Hermine, hörst du mich?" Doch sie regt sich nicht. "Ich bringe sie ins St. Mungos. Liefre du Greyback ab und komm dann nach." Harry nickt und ich disappariere mit Hermine zum Mungo. Dort angekommen renne ich mit ihr zur Rezeption. Die Hexe die dahinter sitzt, steht sofort auf als sie mich sieht. "Folgen sie mir." Dann rennt sie los und ich hinterher. Wir rennen durch mehrere Gänge. In einem Zimmer deutet die Hexe mir, dass ich Hermine in das Bett legen soll. Sofort kommt ein Heiler herein. "Was ist passiert?" "Ich weiß es nicht genau. Sie wurde auf jeden Fall geschlagen, vielleicht auch der Cruciatus." "Wir kümmern uns um sie. Warten sie bitte draußen."

Ichverlasse den Raum und gehe auf dem Flur auf und ab. Ich hoffe, dass wir Herminenoch rechtzeitig gefunden haben. Sie war nur einen halben Tag in seinerGefangenschaft, aber dennoch habe ich Angst, dass ich zu spät gekommen bin. Esvergeht eine gefühlte Ewigkeit. Ich gehe immer den Flur hinauf und hinunter.Meine Gedanken schwirren wild durcheinander. Ich drehe mich um, als ichSchritte auf dem Flur höre. Am Ende sehe ich Harry und Ginny auf mich zu rennen."Wo ist Hermine? Wie geht es ihr?", wollen die beiden wissen."Sie ist da drin", sage ich und deute auf eine Tür, "ich weißnicht wie es ihr geht. Ein Heiler ist bei ihr." Sie nicken nur und setzensich auf eine Bank. Ich setze meinen Weg fort. Es vergehen zwei Stunden bissich endlich die Tür von Hermines Zimmer öffnet. Harry und Ginny stehen auf undauch ich drehe mich zum Heiler um. "Es geht ihr soweit gut. Keine ernstenkörperlichen Verletzungen. Wir haben ihre äußeren Verletzungen geheilt. Der Cruciatus-Fluchhat, Gott sei Dank, keine größeren Verletzungen hinterlassen. Sie ist erschöpftund schläft jetzt. Sie können zu ihr. Sie sollte bald aufwachen. Wir behaltensie für zwei Tage zur Beobachtung hier. Danach kann sie wieder normal zurArbeit." Ich nicke, aber ich kann nichts sagen. Ich bin erleichtert. Ichgehe in Hermines Zimmer, Harry und Ginny folgen mir. Hermine liegt in ihremBett. Sie schläft. Ich nehme mir einen Stuhl und setze mich zu ihr ans Bett.Harry und Ginny setzen sich ebenfalls. Ich blicke Hermine an. Sie sieht sofriedlich aus. Ich greife nach ihrer Hand und streichele mit dem Daumen sanftihren Handrücken. Harry, Ginny und ich sitzen schweigend da. Die Zeit vergehtund es wird dunkel. "Wir gehen jetzt nach Hause. Sagst du uns Bescheid, wennHermine aufwacht?", fragt mich Harry. Ich nicke nur und wende meinen Blicknicht vom Hermine ab. "Ich sage Mr. Monroe Bescheid, dass du die nächstenzwei Tage nicht zur Arbeit kommst." Ich nicke wieder. Dann höre ich, wieHarry und Ginny den Raum verlassen. Nach kurzer Zeit stehe ich auf und gebeHermine einen Kuss auf die Stirn. Wann wacht sie nur endlich auf? Ich setzemich wieder und nehme erneut ihre Hand. Was sie wohl durch Greyback ertragenmusste? Es bricht mir das Herz, dass ich sie nicht beschützen konnte. Ich legemeinen Kopf zu ihr aufs Bett. Irgendwann schlafe ich ein.

Das Leben danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt