Kapitel 21

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Kapitel 21

Die nächsten Tage vergingen schnell. Melody und Paul fiel erst an Heiligabend ein, dass John ungefähr um sechs zum Abendessen kommen würde und sie hatten noch nichts vorbereitet. Paul machte sich gleich an den Truthahn während Melody die Beilagen und den Plumpudding fürs Desert zubereitete. Fürs Kochen brauchten sie etwa fünf Stunden. Jetzt hatten sie noch zwei Stunden um den Tisch zu decken und sich selbst etwas Weihnachtliches anzuziehen. Weil Paul einen Anzug oder Smoking als zu viel empfand aber sich trotzdem ordentlich anziehen wollte, zog er ein Hemd an, darüber ein graues Jackett und eine Schwarze Jeans als Hose. Gestern waren sie noch einkaufen gewesen. Paul hatte Melody einen Schrank voll neuer Klamotten für den Alltag, aber auch mehrere Abendkleider und sehr viele Schuhe gekauft. An diesem Abend entschied sie sich für einen roten Pattiecoat der am Rock mit weißem Kunstpelz gesäumt und mit silbernem Glitzer verziert war. Dazu trug sie ein schwarzes Paar Ballerinas mit Schleifen an den Spitzen. Paul war überwältigt als er sie sah. Trotz der vielen Verzierungen an dem Kleid wirkte es nicht zu überladen. Ihr langes braunes Haar fiel perfekt auf ihre Schultern. Vorsichtig gab Paul ihr einen Kuss auf die Stirn, dann küsste er ihre Nasenspitze und dann ihre Lippen. Er nahm sie in den Arm. Mal wieder war es einer dieser Momente in dem die Zeit still steht.

Doch wie immer zerstörte etwas den Augenblick. Diesmal war es die Türklingel. Ein Blick auf die Uhr. Sie verriet, dass es John sein musste. Er hatte ein Talent dafür, in genau solchen Momenten aufzutauchen, dachte Paul während er zur Tür ging. John hatte Schnee in den Haaren und seine Jacke war auch etwas eingeschneit. "Ho ho ho! Seit ihr zwei auch schön brav gewesen diese Nacht?" Sagte John, hob die Augenbrauen und begann zu Lachen. Paul lachte auch. Dann meinte er: "Komm doch erstmal rein, du Idiot." John trat ein zog seine nassen Stiefel aus und hängte seine Jacke auf. Er trug wie Paul ein Hemd und Schwarze Jeans. Die beiden Jungs gingen zu Melody ins Wohnzimmer. Bevor sie zu Abend aßen, tranken sie noch ein Glas Wein zusammen. Wie Paul vorhin, war auch John bei Melodys Anblick kurz baff. "Wie immer wunderschön. Paul hat so ein Glück." Bemerkte John nachdenklich. Paul schmunzelte: "Ich weiß." Und küsste seine Freundin zärtlich. Weil John dieser Anblick unbehaglich war griff er nach der Weinflasche auf dem Tisch, schenkte sich ein Glas ein und trank es in einem Zug aus. Jetzt da er ein bisschen benebelt war fühlte sich alles schon ein wenig angenehmer an. Sie setzten sich aufs Sofa. John redete viel und alle lachten. Paul bemerkte bei einem Blick auf die Uhr, dass es Zeit für das Abendessen war. Er scheuchte Melody und John ins Esszimmer und holte sein Meisterwerk von einem Truthahn aus dem Ofen. Kurz Bevor den Raum betrat kündigte er an: "Ich präsentiere ihnen..." Paul machte einen Satz ins Esszimmer "Das Weihnachtsessen!" Melody klatschte und John pfiff. Stolz stellte Paul Truthahn auf den Tisch auf dem schon die von Melody vorbereiteten Beilagen standen. Dann warf er jedem ein Papierhütchen zu und nahm sich selbst auch eins, das er sich ein bisschen schräg aufsetzte. John hängte sich seins so vor die Nase, dass er aussah, wie eine Maus und Melody zog es auf wie ein Einhorn. Sorgfältig Tat Paul jedem ein Stück Truthahn auf den Teller. Offenbar war John sehr hungrig, denn er machte sich direkt darüber her, als hätte er jahrelang nichts gegessen. Es in den Mund zu nehmen fiel ihm allerdings schwer, weil sein Papierhütchen immer noch im Weg war. Melody und Paul kicherten. "Das ist nicht lustig!" knurrte John kauend.

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