Kapitel 74

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"John steht auf dich!" Rief Paul. Melody rutschte ein Stück von ihm weg und setzte sich aufrecht hin. "Es stimmt also... Und du wusstest es?" Fragte er ein bisschen sauer. Mit dem Blick nach unten nickte sie. "Wie lange weißt du es schon?" Wollte er wissen und mit jedem Wort klang er wütender. "Seit dem wir verlobt sind ungefähr." Flüsterte Melody kaum hörbar doch Paul verstand sie trotzdem. "Und warum hast du es mir nie erzählt?" Fragte er weiter. "Ich... Ich weiß nicht... Es hätte alles kaputt gemacht." Stammelte Melody. "Aha. Läuft da was zwischen dir und John?" Melody sah Paul entgeistert an. "Was? Nein! Niemals. Ich würde dich nie betrügen, das könnte ich nicht." Tränen sammelten sich in ihren Augen. "Ganz sicher?" Fragte Paul und seine Stimme war purer Zorn. Melody nickte. Sie dachte nach. Sollte sie Paul von dem Kuss erzählen? Wenn er es irgendwann herausfinden würde, würde er ihr das nie verzeihen. Dann hätte sie ihn nicht nur hintergangen sondern auch angelogen. Nein. Gelogen hatte sie nie. Sie hatte nur geschwiegen denn Paul hatte vorher noch nie gefragt. Es war außerdem nur ein Kuss bei dem sie noch nicht einmal etwas gefühlt hatte. Andererseits konnte man das Wort "Fremdgehen" auch sehr weit auslegen. Melody biss sich auf die Lippe. Eigentlich hatte Paul relativ beruhigt gewirkt, nachdem sie genickt hatte, aber jetzt schien er zu zweifeln. "Kommt da jetzt noch was?" Fragte Paul ungeduldig und wütend. Melody nickte. "Ich..." Begann sie, aber die Worte wollten nicht aus ihrem Mund kommen. Sie versuchte es erneut und nahm alle ihre Kraft und ihren Mut zusammen. "I-In der Nacht, als w-wir unsere Verlobung gefeiert haben, hat... hat..." Sie schloss ihre Augen, strengte sich an und schließlich schaffte sie es zu sagen: "Hat John mich geküsst."

Stille. Plötzlich und ohne Vorwarnung hörte Melody ein Klatschen und ein brennender Schmerz breitete sich auf ihrer Wange aus. Sie öffnete ihre Augen, aus denen sofort Tränen liefen und starrte ungläubig Paul an. Der wiederum starrte völlig entgeistert und angewidert auf seine linke Hand. "Nein." Sagte Melody tonlos. Sie konnte immer noch nicht glauben was Paul getan hatte. Langsam und ohne zu wissen was genau sie tat, stand sie auf und lief zur Tür. Paul rannte ihr hinterher. Er hielt sie an ihren Schultern fest und drehte sich zu ihr um. "Bitte, bitte vergib mir! Die Ohrfeige war an John, nicht an dich, aber ich hätte sie am meisten verdient! Bitte geh nicht fort. Es tut mir so wahnsinnig leid. Schlag mich zurück! Zehnmal wenn du willst. Ich hätte mehr verdient. Tu mir an was du willst, nichts auf der Welt kann meine Tat entschuldigen, ich weiß das. Schrei mich an. Sei wütend auf mich. Mir ist es egal aber bitte geh jetzt nicht weg. Bitte, ich brauche dich. Ohne dich will ich nicht mehr leben. Bleib hier bei mir, Bitte!" Flehte Paul unter Tränen. Melody sah ihn lange an, ohne jede Emotion. Sie schob seine Hände von ihren Schultern und sagte die Worte, die Paul jetzt am meisten weh taten: "Es tut mir leid, ich gehe jetzt." Sofort drehte sie sich um und ging aus dem Haus hinaus in den Regen. Paul nahm ihre Jacke und rannte ihr hinterher. "Bitte versprich mir dass du wieder kommst. Bitte lass das nicht unser Abschied sein." Rief er doch sie beachtete ihn garnicht. Sie rannte los und in der Dunkelheit verlor er sie aus den Augen.

(A/N): sorry dass das Kapitel nicht Donnerstag kam aber ich war emotional von etwas sehr mitgerissen und habe es einfach vergessen... Nächste Woche habe ich wieder Schule und deshalb einen geordneten Tagesablauf, also denke ich dass ich Donnerstag uploade.

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