Honeypie

Kapitel 57

Melody blätterte durch die Cocktailkarte und suchte nach der Seite mit den Alkoholfreien. Als sie sie gefunden hatte, bestellte sie sich einen Cocktail, der aus Kiwi-, Ananas- und Bananensaft bestand. Eine komische Mischung, aber auf dem Bild sah es ziemlich lecker aus. Paul, der neben ihr saß nippte gerade an seinem Cuba Libre. Als der erste Tropfen seine Zunge berührte, verzog er das Gesicht und knallte das Glas auf den Bar-Tresen. "Baah! Was ist denn da drin?!" Fragte er angewiedert den Barmann. "Cola und Rum." Antwortete der gelangweilt. "Ja so schlau bin ich auch. Ich meine in welchem Verhältnis. Das Zeug ätzt einem ja den Hals weg." Paul. "Ein Fünfzehntel Cola, vierzehn Fünfzehntel Rum." Erklärte der Barkeeper, während er Melody ihren Cocktail hinstellte. Er sah genauso aus wie auf dem Foto und schmeckte, im Gegensatz zu Pauls Drink, auch so gut wie sie erwartet hatte. "Wer kann das denn trinken?!" Fragte Paul sarkastisch als er sein Glas von sich weg rückte. "Ach ja ich weiß. Lennon? Komm mal her!" Rief er und John kam von der anderen Seite des Raumes, wo er grade mit einer Barkeeperin geflirtet hatte, angedackelt. "Was'n los?" Fragte er. Paul reichte ihm das Glas. "Hier den kannst du haben." John setzte das Glas an und kippte den Inhalt auf Ex runter. Paul und Melody sahen ihn verblüfft an. "Donnerwetter. Deine Trinkfestigkeit überrascht mich immer wieder." Gestand Paul ihm zu und John lächelte kurz. Plötzlich rief George nach Paul. "Paul komm mal her und tanz ein bisschen mit uns." "Wieso sollte ich das tun?" Rief Paul zurück. "Keine Ahnung, um deine Freude dass du Vater wirst zum Ausdruck zu bringen vielleicht?! Oder um einfach mal Spaß zu haben?! Jetzt komm schon her, hör für ein paar Minuten auf so zu tun als wärest du vierzig und verhalte dich deinem Alter entsprechend!" Rief Ringo. Paul sah Melody bittend an und sie zeigte ihm mit einem Blick, dass er gehen durfte. Als er weg war setzte sich John neben sie. "Zwei Wodka bitte." Bestellte er. "Hast du schon wieder vergessen dass ich keinen Alkohol trinken darf?" Fragte Melody. "Wer hat denn gasagt dass einer für dich ist?" Melody lachte. "Ich wünsche dir nochmal alles gute zu deinem ... Zu eurem Baby." Gratulierte er ihr. "Danke John." sagte Melody. "Ich freue mich für dich dass du wieder der alte bist. Ich hab den normalen John ganz schön vermisst." Sein Blick verfinsterte sich. "Ich bin nicht der alte, ich überspiele nur die Schmerzen die es mir bereitet dich mit Paul zu sehen. Und jetzt bekommt ihr auch noch ein Kind. Glaube mir ich freue mich wirklich für euch aber es macht das hoffen noch schmerzhafter, und ich werde niemals aufhören, auf dich zu warten. Falls zwischen dir und Paul irgendwas passiert, falls er dir weh tut, werde ich immer da sein." Eine einsame Träne lief seine Wange hinunter. Melody sah ihn traurig an und streichelte über seine Wange. "Bitte John, warte nicht auf mich. Ich liebe Paul. Das habe ich immer und werde ich immer. Doch du bist mir auch zu wichtig als dass du immer traurig bist. Bitte werde wieder der alte, der alle zum Lachen bringt, der auf jede Frage eine freche Antwort gibt, der sich über alles lustig machen kann und der einer meiner besten Freunde ist." "Ich werde es versuchen so gut ich kann, doch vorher habe auch ich eine Bitte." Melody erwartete jetzt so etwas wie, dass er sich einen Kuss Wünscht oder derartiges, umso überraschter war sie als er sagte: "Wenn es ein Junge wird, dann bitte nennt ihn John." "Natürlich." Hauchte Melody mit feuchten Augen und einem Lächeln auf den Lippen. John nickte. Dann nahm er einen Schluck aus einem seiner Gläser und wischte sich die Tränen aus den Augen. Er schien wieder glücklich zu sein, doch Melody wusste jetzt, dass es nur eine Fassade war.