Kapitel 9

275 14 1
                                    

Immerhin hatte Paul diese Nacht nicht noch einen Albtraum. Um genug Energie für den Tag zu tanken reichte die Zeit allerdings auch nicht. Deshalb war er am nächsten Tag total fertig. Nicht nur wegen des Schlafmangels. Immer wenn er Melody grade mal nicht sah, machte er sich sorgen um sie. Er hatte Angst dass ihr irgendetwas passierte. Sorgte sich, dass sie beim Duschen entführt werden könnte. Sie bemerkte dass etwas nicht mit ihm stimmte. Melody ging zu ihm, nahm ihn in die Arme und fragte mit sanfter Stimme: "Was hast du Schatz?" Paul hielt sie fest, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und antwortete: "Es ist wegen meinem Traum." Seine Stimme war brüchig. Ihm kamen die Tränen. "Was hast du geträumt?" Fragte Melody ihn. "Ich... Ich... Ich habe geträumt dass du... dass du..." Paul brach schluchzend ab, unfähig weiter zu reden. Sie streichelte seinen Nacken. "Erzähl mir, was mit mir passiert ist. Ich will nicht dass es dich von innen Auffrisst." Bat sie Paul. Er riss sich zusammen und sagte: "Ich habe geträumt dass du stirbst." Wieder brach er in Tränen aus. Melody war ein bisschen entsetzt, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen. "Es war nur ein Traum, Schatz." Sagte sie tröstend. "Du darfst an sowas nicht denken." Paul hielt sie fester, atmete dabei tief ein und sagte: "Ok mein Engel. Ich versuche nicht mehr daran zu denken."

Paul versuchte es wirklich seine Sorgen um Melody zu verdrängen aber es gelang ihm nur mittelmäßig. Er war immer noch nervös ohne sie. Ihr von dem Traum erzählt zu haben hatte geholfen, aber er lief ihr trotzdem über all hin nach um sie nicht allein zu lassen und um sich zu versichern dass sie auch ja in Sicherheit war.

Sie hatten heute den ganzen Tag nichts wirklich wichtiges getan. Paul hatte Melody nur alle möglichen Geschichten aus seinem Leben erzählt und sie hatte aufmerksam zu gehört, an den lustigen Stellen hatten sie beide gelacht und wenn ihnen danach war ob es passte oder nicht, hatten sie sich geküsst. Mal leidenschaftlich und wild oder auch nur schüchtern und zart. Der süße Geschmack von Melodys Lippen wurde wie eine Droge für Paul. Er konnte einfach nicht genug von ihr bekommen. Von ihrem Lachen. Von ihrer Stimme. Mit jeder Sekunde die sie zusammen waren, verliebte er sich noch mehr in sie.

Am Abend kam ein Anruf von Ringo. Die Jungs wollten wohl morgen nochmal im Cavern Club auftreten. Paul sagte zu dass er kam und legte auf. Er ging zu Melody die im Wohnzimmer ein Buch las. Sie sah auf und schaute ihn an. "Die Jungs und ich haben morgen Abend einen Auftritt im Cavern Club. Magst du mitkommen und uns anhören?" Fragte er sie. "Gerne doch, wenn du mich mitnimmst, Liebling." Antwortete sie und lächelte. Paul lächelte auch. Er setzte sich neben sie aufs Sofa und legte einen Arm um ihre Schulter. Sie lehnte den Kopf an seinen. Es war wieder einer dieser wunderschönen Momente in denen die Zeit verfliegt. Niemand sagte etwas. Beide Genossen nur ihre Zweisamkeit. Es wurde spät und Melody schlief ein. Als Paul bemerkte dass sie schlief, trug er sie ins Schlafzimmer und legte sie vorsichtig ins Bett. Dann ging er selbst ins Bad putzte sich die Zähne, duschte kurz und legte sich zu ihr. Unterbewusst rollte Melody im Schlaf zu ihm und kuschelte sich an ihn. Er nahm sie in die Arme, löschte das Licht und schlief auch ein, nachdem er noch eine Weile ihr Gesicht angeschaut hatte, das im Mondlicht so wunderschön war, dass Paul kaum glauben konnte, dass dieser Moment real war und kein Traum.

HoneypieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt