I think I'm falling for you

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Abby:

Der Tag meines zweiten One-Direction- Konzerts beginnt fast so schlimm wie der Letzte. Evy klopft bereits um kurz nach sieben aufgeregt an meine Zimmertür und als ich ihr wütend zurufe, dass sie verdammt noch mal später wiederkommen und mich weiterschlafen lassen soll, rüttelt sie so lange an der Klinke, bis ich sie schliesslich wohl oder übel doch reinlassen muss. Was damit endet, dass sie solange auf meinem Bett herumspringt und verdammt schräg „best song ever“ singt, dass mir irgendwann total schlecht ist und mir nichts anderes übrigbleibt, als aufzustehen. Den ganzen Morgen labert mich Evy voll und geht mir dabei tierisch auf die Nerven. Und als ich mich nach dem Mittagessen endlich nochmal auf mein Zimmer verziehen will, drängelt sie sich unter meinem Arm hindurch, huscht ebenfalls in mein Zimmer und durchwühlt meinen Koffer nach dem perfekten „Konzert-Outfit“.

Das Resultat ist schrecklich: Ich trage einen kurzen, schwarzen Wildlederrock, ein lockeres, weisses Shirt und darüber ein rotes Holzfällerhemd. Evy meint, dass das der perfekte Mix aus sexy-klassisch und rockig sei und Harry bestimmt total darauf abfahren würde, aber ich finde es einfach nur peinlich. Ich sehe aus wie eine Nutte im Cowboy- Outfit. Aber Evy ignoriert meine Nörgelei und irgendwann merke ich, dass es keinen Sinn hat zu dikutieren und und ich wohl oder übel nachgeben muss. Sie hatte ohnehin immer schon mehr Ahnung von Style und Klamotten, als ich. Also sitze ich mit zusammengepressten Lippen und geschlossenen Augen auf meinem Bett, während sie mich immer noch aufgeregt vor sich hinplappernd, schminkt. Wir sind natürlich viel zu früh fertig und ich habe schon wieder Kopfschmerzen und noch dazu bekomme ich jetzt schon Platzangst, wenn ich an die hysterischen, drängelnden Fans denke. Ehrlich gesagt bekomme ich regelrechte Panik. Verzweifelt versuche ich immer wieder, mir die schwitzigen Hände an meinem Rock abzuwischen, aber sie rutschen ständig an dem glatten Stoff ab, der rein gar nichts aufsaugt.

Als wir um halb fünf endlich ankommenm werden wir zu meiner grossen Erleichterung direkt von Paul, dem Bodyguard der Jungs in den Backstagebereich geschleust. Trotzdem bin ich völlig fertig. Ganz im Gegensatz zu Evy, die von Stunde zu Stunde aufedrehter und lauter wird und sich quitschend jedes noch so kleine Detail ansieht. Sei es die Abtrennungsleine des Backstagebereichs oder die Spiegelwand hinter der Bühne... Genervt verdrehe ich die Augen. Kann sie sich nicht wenigstens einmal wie eine normale neunzehnjährige benehmen?! Ich bin so vertieft in meine trübseligen Gedanken, dass ich die Jungs überhaupt nicht kommen sehe.

„Was soll denn dieses finstere Gesicht, Baby?“, flüstert mir Harry auf einmal von hinten ins Ohr und ich springe vor Schreck beinahe an die Decke, was sofort zur Unterhaltung der kompletten Band beiträgt. Alle fünf Jungs beginnen furchtbar laut zu lachen und sofort werde ich kirschrot im Gesicht. Jedes mal, wenn sie mich sehen, stehe ich da wie der letzte Volltrottel. Sie müssen mich für völlig verückt halten, denke ich, aber die Jungs nehmen es locker und begrüssen mich freudestrahlend.
„Vas happening, Abby?!“, kreischt Zayn überschwänglich und schliesst mich zu meiner grossen Überraschung in eine feste Umarmung. Leicht überfordert tätschele ich ihm den Rücken. Und da kommt auch schon der blonde Ire lässig auf mich zugeschlendert und schenkt mir ebenfalls ein breites Grinsen: „Hi, Abby, was geht?“, auch er umarmt mich, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Komisch, dabei dachte ich nach unserer letzten Begegnung, dass sie mich nicht sonderlich mögen...

Der etwas Ruhigere von ihnen- Liam, lächelt mich freundlich an und tätschelt mir leicht die Schulter, wohingegen Louis ebenfalls nicht mit überschwänglichen Umarmungen spart. Er zerquetscht mich fast und als ich schliesslich nach Luft schnappe, lacht er nur laut und zerzaust mir das Haar. Harry dagegen steht die ganze Zeit nur daneben und verfolgt die Szene mit einem leicht pikierten Grinsen.
Als die Jungs jedoch auch Evy begrüssen und sie bei jeder Umarmung laut losquitscht bin ich es, die ein bisschen peinlich berührt ist. Naja, eigentlich ist es mir sogar wahnsinnig peinlich, dass sie sich benimmt, wie ein völlig durchgeknalltes Fangirl, aber die Jungs scheint es nicht zu stören. Sie genissen die Aufmerksakeit, als würden sie sonst Keine bekommen. Unwillkürlich muss ich lächeln. Die fünf Jungs sind schon sehr in Ordnung, denke ich.

„Darf man erfahren, was sie so amüsiert, Mrs. Tompson?“, fragt mich Harry auf einmal schmunzelnd, während er mich von der Seite ansieht. Immernoch beobachte ich die anderen Jungs, die gutgelaunt mit Evy scherzen, aber ich schüttele als Antwort nur kurz den Kopf. „Nein.“, erwiedere ich knapp und sehe ihn erwartungsvoll an: „Was ist mit meiner Backstageführung?“, frage ich stattdessen.
„Langsam, langsam Brauner.“, erwiedert Harry lachend, aber ich unterbreche ihn. „Ich hab doch gesagt, dass ich nur wegen den Backstagepässen hier bin.“ Er verdreht die Augen: „Also nicht, weil du uns so unbeschreiblich geil findest und unsere Stimmen dir Schauer der Lust über den Körper jagen?“  Ich pruste los: „Schauer der Lust? Sag bloss, dass das deine Fans über deine Stimme sagen?!“ Er grinst selbstgefällig und streicht sich mit der Hand durchs Haar: „Natürlich sagen sie mir das.“ Ungläubig ziehe ich die Augenbrauen nach oben: „Also ich vermute ja eher, dass dein testosterongesteuertes Hirn dir das sagt.“ „Testosterongesteuertes Hirn? Hattest du heute ein Wörterbuch zum Frühstück?“, neckt er mich.

Teasing is a Sign of AffectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt