The Bet

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Harry:

Immernoch kichernd stehe ich in dem dunklen Bad ihres Hotelzimmers. Was bitte war das eben?! Ich versuche, das Gespräch nochmal revu passieren zu lassen und den Strom an Informationen zu verarbeiten.
Sie mag mich also, aber gleichzeitig findet sie mich verwirrend? Ich fühle mich seltsam schwerelos. Dieses Mädchen ist wirklich einzigartig. Ich habe noch nie gehört, dass jemand sowas über mich gesagt hat. Andere Mädchen finden mich heiss, oder sexy oder abgefahren. Aber um Gottes Willen, ich glaube nicht, dass bisher auch nur eine Einzige über mich gesagt hat, dass sie nicht weiss, wie sie zu mir steht. Aber immerhin hat sie nicht gesagt, dass sie mich immer noch hasst, denke ich.Immerhin ein kleiner Fortschritt...

Aber was war diese Sache mit ihrem Ex, diesem Alex oder wie er hiess? Der Typ scheint ein riesiges Arschloch zu sein, der ihr wirklich wehgetan hat. Auf einmal merke ich, wie meine Hände zu Fäusten geballt sind und entspanne mich wieder. Das alles ist doch nicht mein Problem!

Nachdenklich schalte ich mein Handy an. Vier Anrufe und drei SMS in Abwesenheit. Seufzend höre ich meine Mailbox ab: Die erste Nachricht ist von Louis. „Harry. Wo steckst du? Ich hab das nicht so gemeint, okay? Ruf mich bitte zurück, wenn du Zeit hast, ja?“ Piep. Auch die zweite Nachricht ist von Louis. „Harry, verdammt noch mal. Wo zum Teufel steckst du, Alter? Es ist mitten in der Nacht und keiner hat ne Ahnung wo du bist. Jetzt führ dich nicht so auf und komm endlich Nachhause.“ Piep. „Hi Harry. Könntest du bitte kurz anrufen oder uns ne SMS schreiben, ob alles okay ist? Das wär echt cool, weil Louis macht sich Sorgen um dich. Ehrlich gesagt machen wir uns alle Sorgen. Naja... bis dann.“ Das war Liam. Ich stöhne genervt auf und reibe mir die Schläfe. Es ist nicht das erste Mal, dass ich die Nacht woanders verbringe. Im Gegenteil. Also warum regen sie sich so auf?

Ich lese meine SMS. Die erste ist von Niall: „Hey Harry. Ich hoffe du hast Spass mit der Kleinen. Sieht so aus, wenn du nicht Nachhause kommst.“ Ich balle die Hände zu Fäusten. Niall kann manchmal echt ein mieses, kleines, irisches Arschloch sein. Naja, wenn ichs mir recht überlege- irisch ist er eigentlich immer...

Die zweite Nachricht ist von Zyan, in der er sich für Nialls Nachricht entschuldigt und sagt, er habe ihn dazu animiert. Und die dritte ist von Liam, ich solle mich doch bitte, verdammt nochmal, endlich melden. Gott, wüsste ich es nicht besser, würde ich denken, dass sie mir nachspionieren. Sie verhalten sich wie besorgte Eltern, verdammt. Seufzend drücke ich auf Kurzwahltaste 3 und wähle damit Liams Nummer. „Hallo?“, meldet er sich besorgt. „Hi. Ich wollte mich nur kurz melden, bevor ich Nachhause komme und sagen, dass ich noch lebe. Ich wurde weder entführt, noch vergewaltigt, oder erstochen, erschossen oder ertränkt.“, sage ich sarkastisch. „Sehr witzig, Harry. Deine Nerven hätt ich gern.“, knurrt Liam zurück. „Wir haben uns Sorgen gemacht, Alter, Louis hat fast die ganze Nacht nicht geschlafen. Wo hast du die ganze Nacht gesteckt? Warst du bei... ihr?“, bei ihr? Gott wie seine Stimme klingt, als hätte ich sie direkt geschwängert und wir würden heiraten müssen oder als wären wir gestern Nacht heimlich nach Las Vegas durchgebrannt...

„Ja. Na und?“, gebe ich deshalb nur gelangweilt zurück. „Okay.“, Liam klingt müde und auf einmal tut es mir Leid, dass sie sich Sorgen gemacht haben. „Ich komm jetzt Nachhause. Wir reden dann.“, sage ich etwas sanfter. Dann lege ich auf. Ich reisse die Badtür auf und renne fast in ein Zimmermädchen hinein, das gerade dabei ist, das Bett zu machen. Erschrocken schreit sie auf. „Ähh, hi. Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.”, sage ich und unterdrücke dabei ein Grinsen. Sie antwortet nicht, sondern steht einfach nur da und gafft mich an. Ich winke ihr zum Abschied kurz zu und verlasse dann im Laufschritt das Zimmer, während sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitet...

Als ich Zuhause ankomme, sind die Jungs gerade beim Frühstücken. „Hi, Jungs. Alles klar?“ Sie sehen kurz auf und starren mich an, als ich mich gut gelaunt zu ihnen setze und nach dem Brötchenkorb greife.
„Was?“, frage ich. „Äh, möchtest du uns nicht den Grund für deine gute Laune verraten?“, fragt Louis steif. Er sieht sauer aus. „Ich wette, ich weiss den Grund.“, feixt Liam. „Oh ja.“, kichert Niall. „Ich wette dieser Grund hat braune Haare, volle Lippen und grosse, blaue Augen.“ Zayn bricht in lautes Gelächter aus und auch Liam und Louis können sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Sie ziehen mich auf- mal wieder. „Und wenn?“, frage ich nur und ignoriere ihr Gekicher. Da wird es auf einmal totenstill in der Küche. „Heisst das, ihr habt es wirklich getan?“, Niall sieht mich ernst an. Alle Farbe ist aus seinem Gesicht gewichen. „Gott, gibt es keine andere Sache mehr, über die wir reden können?“, frage ich genervt, während ich mein Brötchen aufschneide.

Teasing is a Sign of AffectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt