Abby:
Zufrieden rolle ich mich nochmal auf die andere Seite des grossen Hotelbettes und schliesse die Augen. Die Sonne scheint schon schüchtern durch die Vorhänge- es sieht so aus, als ob heute ein wunderschöner Tag wird... Aber nachdem Harry fast schon überstürzt mein Zimmer verlassen hat, weil die Jungs heute so viel zutun haben und Evy noch schlummert und ihren Rausch ausschläft (der hoffentlich nicht allzu gross ist), habe ich beschlossen, mich auch noch einmal hinzulegen. An Schlaf ist dabei zwar nicht wirklich zu denken, denn seit ich heute morgen in Harrys Armen aufgewacht bin und er mich zärtlich geküsst hat, gehe ich wie auf Wolken. Mein Magen fühlt sich seltsam an und ich könnte mein Fenster öffnen und einfach so hinausschreien. Glücklich verberge ich mein Gesicht in den Kissen und atme tief ein. Als der leichte Geruch seines Aftershaves in meine Nase dringt, stiehlt sich ein glückliches Lächeln auf meine Lippen.Ich liege noch eine kleine Ewigkeit lang so da, bis ich ein leises, beinahe zaghaftes Klopfen an meiner Tür vernehme. Mit einem Seufzen richte ich mich auf und öffne die Tür, woraufhin eine ziemlich verkaterte Evy in mein Zimmer stolpert.
„Hey, naaa? Wie hast du geschlafen?“, begrüsse ich sie überschwänglich und umarme sie fest. Evy zuckt zusammen: „Wow, Tompson, wir haben uns nur heute Nacht nicht gesehen, kein Grund so auszuticken.“, sagt sie und reibt sich dabei die Schläfen. Aber ich ignoriere sie geflissentlich: „Ich freue mich eben einfach, dich zu sehen.“, gebe ich schulterzuckend zurück. „Jaja, brich nicht gleich in Tränen aus.“ Dann sieht sie sich suchend in meinem Zimmer um: „Sag mal, hast du vielleicht Aspirin da?“, fragt sie mich. Ich nicke und drücke sie auf mein Bett. „Leg dich hin. Ich hol dir Wasser.“ Augenblicklich gehorcht sie und kuschelt sich dankbar in meine Kissen.Sie gibt keinen Ton von sich, bis ich ihr die Tablette und ein Glas Wasser gereicht habe, das sie in einem Zug hinunterstürzt. Ich setze mich neben sie und sehe sie besorgt von der Seite an. Sie ist ziemlich blass um die Nase. „Und? Wie wars gestern Abend?“, starte ich einen ersten, vorsichtigen Versuch, zu erfahren, was gestern so alles passiert ist, aber Evy stöhnt nur auf und legt sich die Hand über die Augen. „Frag nicht.“, sagt sie dann. „Es war total krank“, murmelt sie und ich lache. Überrascht nimmt sie die Hand von den Augen und sieht mich an: „Warum hast du denn heute so gute Laune?“, fragt sie mich skeptisch. Ich weiche ihrem Blick aus und streiche nachdenklich über die Bettdecke, die bis vor wenigen Stunden noch um Harrys Brust geschlungen war. Bei dem Gedanken an ihn muss ich mal wieder lächeln.
„Also gut. War Harry gestern Abend noch lange da?“, fragt sie mich plötzlich und ich merke, wie ich rot werde. „Wieso fragst du?“, antworte ich ausweichend. „Dein Kissen riecht nicht besonders schlecht, Tompson und dein Parfum ist es glaube ich nicht...“, erwiedert sie trocken. Ich glaube mein Kopf ist so rot, wie eine Tomate, als ich leise antworte: „Er ist gerade gegangen.“ Ich kneife die Augen zusammen und mache mich auf ein riesen Gekreische, oder zumindest ein Quiken gefasst, aber die Reaktion bleibt aus- genau genommen kommt überhaupt keine Reaktion. Vorsichtig öffne ich ein Auge.Evy sitzt vor mir und grinst mich wissend an: „Das das früher oder später passiert, wussten wir alle, aber das die Jungs so richtig lagen...“, kichert sie vor sich hin. Moment mal? Was soll das denn jetzt? Also das ist irgendwie nicht die Reaktion, die ich mir vorgestellt habe und auch, wenn ich froh darüber bin, dass Evy nicht komplett ausrastet, ist es irgendwie seltsam. „Was haben die Jungs denn gesagt?“ Sie zuckt mit den Schultern: „Naja, sie haben die ganze Zeit vor sich hingekichert und gesagt: Harry lässt es bestimmt ordentlich krachen. Oder: Endlich hat Harry den Mumm dazu oder so...“ und während sie das sagt, runzelt sie auf einmal die Augenbrauen, was noch viel komischer ist.
„Naja, ist ja auch egal. Ist ja kein Wunder, dass die Jungs sowas denken, wenn Harry dich Nachhause bringt. Jungs untereinander haben doch immer so kindische Hintergedanken, oder?“ Abwesend nicke ich, aber irgendwie kommt mir das alles immer noch ein wenig merkwürdig vor.
Aber Evys Blick wird mit einem Mal vollkommen klar: „Und? Wie war er? War er gut? Oh, ich wette er war verdammt gut.“ Ich habe nicht besonders viele Vergleichsmöglichkeiten, aber für mich war es ziemlich perfekt. Aber Evy sage ich das so bestimmt nicht. „Es war ganz gut, schätze ich.“, antworte ich deshlab nur und hoffe, dass sich Evy damit zufrieden gibt.
Das tut sie natürlich nicht und es endet damit, dass ich den ganzen restlichen Vormittag Kreuzverhört werde. Und irgendwann fängt Evy dann doch noch an zu quitschen und ich vergesse den komischen Anfang unseres Gesprächs, völlig von ihren Fragen eingenommen. „Macht er dich glücklich?“, fragt Evy mich schliesslich und wahrheitsgemäss nicke ich mit dem Kopf: „Sehr.“, gestehe ich ihr. Und sie quitscht mal wieder vor sich hin und zieht mich dann in eine feste Umarmung: „Oh Baby, ich freu mich ja so für euch.“, kreischt sie in mein Ohr und auf einmal bin ich sehr glücklich, dass mein Handy zu pipsten beginnt. Die SMS ist von Harry.
„Hallo schöne Frau, heute Abend schon was vor?“
„Was soll das Geschleime, Styles?“, antworte ich grinsend. Ich mag es immer noch, ihn zu necken.
„Das ist nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.“
„Ach ja?“
„Sonst hätte ich dich dabei nicht geküsst und auch nicht angeguckt...“ Ich verdrehe die Augen, als er den Sex erwähnt.
„Idiot!“
„Danke... Was ist jetzt mit heute Abend? Wir wollten alle zusammen kochen. Frag Evy doch, ob sie auch mitkommen will!“
Ich hebe den Blick und sehe Evy an, die den Kopf zur Seite gelegt hat, wie ein Hund und mich neugierig mustert: „Hat Harry dir geschrieben? Was schreibt er? Los, erzähl!“, sprudelt sie los und ich lache: „Er fragt, ob wir heute Abend mit ihnen zusammen kochen wollen.“
Aber Evy sagt, dass ein Date mit ihrem Jaden oder Jase oder wie auch immer er heisst hat, also schreibe ich Harry, dass ich alleine komme.
Um kurz nach neun stehe ich vor ihrer Villa und klingele an der Tür. Es dauert ein paar Sekunden, bevor mir ein strahlender Louis die Tür öffnet und mich sofort in eine halsbrecherische Umarmung zieht, die mir fast die Knochen bricht. „Hey, wie geht’s dir?“, fragt er mich grinsend und zerstrubbelt mir die Haare, die ich vorher mühsam zu zähmen versucht habe. Aber als ich ihm einen bösen Blick zuwerfe, lacht er nur und zieht mich hinter sich her in die Küche, wo bereits die Anderen rumhantieren.
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Teasing is a Sign of Affection
FanfictionIt takes a lot of love to hate you like this "...Ich hasse ihn! Ich hasse ihn- verdammt, ich hasse ihn! Ich hasse ihn für seine unendliche Arroganz und für sein Selbstbewusstsein, das schon beinahe an Selbstverliebtheit grenzt. Ich hasse ihn...