The world keeps spinning around

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Harry:

Als ich ungefähr zwei Wochen nach dem gemeinsamen Pizzaessen die Augen öffne und in die grelle Sonne blinzele, erfüllt ein seltsames Gefühl meinen Bauch. Ein Gefühl, das sich nicht wirklich beschreiben lässt. Aber es ist wahnsinnig unangenehm und lässt sich einfach nicht abschalten und auch nicht ignorieren- es ist einfach da, in meiner Magengrube, wo es einen unangenehmen Beigeschmack hinterlässt. Es ist das selbe Gefühl, das ich hatte, als ich mit Niall geredet habe und mich auf einmal beobachtet gefühlt habe und es treibt mich schliesslich aus dem Bett, weil es mich mit einer enormen inneren Unruhe erfüllt. Ich habe keine Ahnung, woher es auf einmal kommt, nur das es ganz und gar nichts Gutes verheisst.

Erst als ich die Bettdecke von meinen Beinen gestrampelt habe, verschlafen ins Bad getappt bin und mich von meinem T-shirt befreit habe, das von einem leichten Schweissfilm bedeckt ist, fühle ich mich etwas besser. Gedankenverloren springe ich unter die Dusche und drehe das Wasser eiskalt auf. Ich beschliesse einfach, das dumme Gefühl so gut es geht aus meinen Gedanken zu verscheuchen und tue das, was ich unter der Dusche immer tue: Ich starte mein ganz persönliches Konzert...
Mit Begeisterung fange ich an, diversen Lieder zu grölen.

“Broken bottles in the hotel lobby
Seems to me like I'm just scared of ever feeling it again
I know it's crazy to believe in silly things
It's not that easy

I remember it now, it takes me back to when it all first started
But I only got myself to blame for it, and I accept the now
It's time to let it all go, go out and start again
But it's not that easy

But I've got high hopes, it takes me back to when we started
High hopes, when you let it go, go out and start again
High hopes, ooohhh when it all comes to an end
But the world keeps spinning around”

Unbewusst, aber mit vollem Elan habe ich einen meiner Lieblingssongs von Kodaline “High Hopes” angestimmt. Unwillkürlich muss ich lächeln, denn trotz des traurigen Texts, verbinde ich nur positive Erinnerungen mit diesem Song. Abby und ich haben ihn in letzter Zeit öfter gehört, während wir nebeneinander in ihrem Hotelbett lagen und ich ihr ihre fünf Fragen gestellt habe.

Ich: „Lieblingsfilm?“

Sie: „Titanic!“

Ich: „So klischeemässig, Tompson?“

Sie: „Ich bin eben eine Frau und jede Frau liebt Titanic, okay?!“

Ich: „Na schön. Wer würdest du sein wollen, wenn du einen Tag lang jemand anderes sein könntest?“

Sie: „Alexa Chung.“

Ich: „Oh wow, das war ja wirklich voraussehbar! Du enttäuscht mich, Tompson“

Sie: „Halt die Klappe, Styles oder ich beantworte dir keine einzige Frage mehr.“

Ich: „Ach komm schon, sei nicht gleich beleidigt.“

Sie: „Wer wärst du denn gern, wenn du für einen Tag jemand anderes sein könntest?“

Ich: „George Clooney.“

Sie: prustet los.

Ich: „Ach komm schon, du fändest es bestimmt geil, einen Tag mal mit George Clooney rumzumachen...“

Daraufhin schüttelte sie den Kopf und lachte, während ihr Gesicht dem Meinen immer näher kam und ich meine Hände in ihrem weichen Haar vergrub.

„Ein lockenköpfiger Vollidiot reicht mir vollkommen.“, wisperte sie, kurz bevor sie den letzten Abstand zwischen uns überbrückte. „Wobei ich nicht Nein sagen würde, wenn ich einen Tag lang mit Rayn Gossling rummachen könnte.“, neckte sie mich mit ihren Lippen an meinen. Knurrend zog ich sie an mich und versiegelte ihre Lippen mit einem tiefen Kuss.

Immernoch leise vor mich hinsummend schlinge ich mir völlig in Gedanken versunken ein Handtuch um die Hüfte. Ich bin so mit mir selbst beschäftigt, dass ich es zunächst gar nicht wahrnehme.
Ich zucke zusammen, als Nialls Schrei an meine Ohren dringt. Es ist mein Name, den er ruft und in seinem Schrei klingt eine unglaubliche Verzweiflung mit. Sofort blitzen vor meinem inneren Auge die schlimmsten Bilder auf: Niall, wie er mit einem Küchenmesser in der Brust auf den rot gesprenkelten Fliessen kauert. Niall, wie er mit verrenkten Gliedern am Fuss der Treppe liegt...
Der Schock und die Angst, die sich langsam in meinem Körper ausbreiteten und von mir Besitz nehmen, lähmen mich so sehr, dass ich mich kein Stück bewegen kann. Stocksteif stehe ich im Bad, unfähig mich auch nur einen Meter zu bewegen. Mein Herz klopft wie wild, als auf einmal aus heiterem Himmel die Tür aufgerissen wird.

Niall steht mit weit augerissenen Augen vor mir.
Zuerst bin ich unglaublich erleichtert, dass ihm nichts passiert ist, aber als ich den wilden Ausdruck in seinem Blick und seine zitternden Hände bemerke, ist mir auf einmal kotzübel. Louis, Zayn, Liam... Was ist passiert ?
„Niall, was ist passiert?“, frage ich ihn und als er nicht reagiert, packe ich ihn bei den Schultern und schüttele ihn heftig. „Was ist passiert, verdammt noch mal?! Jetzt sag schon!“, schreie ich und auf einmal scheint er aus seiner Starre zu erwachen. Verwirrt blinzelt er ein paar mal und flüstert dann: „Harry, ich wollte das alles nicht, ich schwörs dir...“
Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Verständnislos sehe ich den immer noch zitternden Niall an. Er ist leichenblass. „Niall!“, sage ich dann einfach.

Teasing is a Sign of AffectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt