Abby:
Harrys SMS erreicht mich Nachmittags, als ich gerade mit Evy in einem gemütlichen, englischen Café sitze und wir uns eine Pause von unserem Power-shopping gönnen.„Du findest mich also verwirrend? Gut zu wissen, Baby...“
Ich muss zwar grinsen, aber irgendwie ist es mir auch unangenehm, dass er auf dem eigentlich privaten Gespräch zwischen Evy und mir herumreitet.
„Wie schon gesagt, es ist nicht jeder verknallt in dich, Styles.“, schreibe ich also einfach, um nicht darauf eingehen zu müssen.
Es dauert nicht lange, bis seine Antwort auf dem Bildschirm meines Handys erscheint.
„Wirklich nicht?! Du hast also noch kein Poster von mir über deinem Bett?“
Flirtet er etwa mit mir? Ich muss grinsen und tippe eilig zurück.
„Und was ist mit dir?“
„Mir geht’s gut, aber ich hab ein bisschen hunger...“
„Sehr witzig!“
„Find ich auch“
„Harry!!!“
„Schon gut. Sie verwirren mich ebenfalls, Mrs. Tompson.“
„Das würde ich jetzt auch sagen...“Ich seuftze. Er will mir nicht sagen, was er denkt, aber meine Gedanken hat er brühwarm mitbekommen. Das ist nicht fair, zum Teufel!
„Was ist?“, fragt Evy mich abwesend, während sie sich einen Zentner Zucker in ihren Kaffee kippt. „Ach nichts.“, murmele ich und beäuge sie kritisch. „Sag mal, wie viel Zucker willst du da noch reinkippen?!“, frage ich sie schliesslich entgeistert, als sie nicht reagiert. Unbeeirrt kippt sie weiter und erwiedert achselzuckend: „Solange, bis der Löffel steht.“ Über so viel Dummheit kann ich nur den Kopf schütteln. Ich konzentriere mich lieber wieder auf mein Handy.
„Aber es stimmt. Und zu dem lenkst du mich von der Arbeit ab...“
Ich antworte nicht. Aber nach kurzer Zeit, leuchtet mein Handy erneut auf.
„Aber ich würde schon gerne wissen, was du damit meinst, wenn du sagst, dass ich dich verwirre?“
„Ich dachte, ich lenke dich von der Arbeit ab?“
„Sehr lustig, Tompson...“
„Find ich auch, Styles“
„Sag schon!!!“
„Ich weiss auch nicht. Sei nicht so neugierig“
„Vielleicht würde es uns helfen, wenn wir nochmal ein bisschen rummachen, bevor wir dieser Frage auf den Grund gehen?“
Ich kann sein anzügliches Grinsen beinahe vor mir sehen und ich kann nicht anders: Ich pruste los.
Evy zieht interessiert die Augenbrauen hoch. „Was ist so lustig?“, fragt sie, aber ich schüttele nur den Kopf. "Abby, mit wem schreibst du da?“, jetzt habe ich endgültig Evys Aufmerksamkeit. „Niemand besonderes, nur jemanden, den ich kennen gelernt habe.“, sage ich ausweichend und schiebe mir eine Gabel voll Kuchen in den Mund. „Ah ja?“, sie scheint nicht besonders überzeugt von meiner Aussage.
Aber ich schaue nur wieder auf mein Handy: „Das hättest du wohl gern, Styles.”, antworte ich. „Weißt du eigentlich nicht, dass es unhöflich ist, am Tisch SMS zu schreiben?“, knurrt Evy auf einmal. Aber ich ignoriere sie. Ich weiss genau, dass es ihr scheissegal ist, ob ich mein Handy am Tisch habe. Sie ist nur beleidigt, dass ich ihr nicht sage, mit wem ich schreibe. Ein Blinken meines Bildschirms weißt mich auf seine Antwort hin.
„Natürlich. Aber gibs doch zu, du wärst jetzt auch nicht wirklich abgeneigt...“
So ein selbstverliebter Mistkerl, denke ich grinsend und tippe ihm sofort eine Antwort zurück.
„Du kannst ein richtiges Arschloch sein, weißt du das? Ich kann gut auf dich verzichten.“ Die Antwort kommt prompt. „Ach komm, Baby, jetzt sei nicht sauer, war doch nur Spass <3“
Ich starre auf das kleine Herz auf meinem Bildschrim und ein warmes Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus. Seltsam... Was ist auf einmal los mit mir? Es ist ein kleines Herz, verdammt. Kein Grund, durchzudrehen...
„Hallo, Erde an Abigail.“, Evy fuchtelt mit der Hand vor meinem Gesicht herum. Verwirrt schaue ich auf: „Was?“ „Ich habe dich gefragt, ob du deinen Kuchen noch willst.“, sie zieht die Augenbrauen hoch und sieht mich erwartungsvoll an. Ich schüttele den Kopf und schiebe ihr meinen Teller rüber. Zufrieden macht sie sich über meine Reste her.
Wir verbringen den restlichen Tag in der Oxford Street. Voller Elan klappern wir so gut wie alle Läden ab. Von forever 21, über Primark und Urban Outfitters und ich bin dankbar für die Ablenkung, die sich mir dadurch bietet. Ich habe mein Handy ausgeschaltet und einmal muss ich nicht über Harry Styles nachdenken und wenn er doch mal in meinen Gedanken auftaucht, was anfangs sogar häufiger passiert, konzentriere ich mich einfach auf Evys aufgeregtes Geplapper. Es ist lange her, dass ich sie so ausgelassen erlebt habe und ich freue mich wirklich darüber. Ich glaube, dass ich sie in letzter Zeit ziemlich häufig alleingelassen habe und das sie deswegen so sauer auf mich war. Und ich kann es ihr nicht verdenken. Ich weiss, dass es mir nicht anders gegangen wäre.
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Teasing is a Sign of Affection
FanfictionIt takes a lot of love to hate you like this "...Ich hasse ihn! Ich hasse ihn- verdammt, ich hasse ihn! Ich hasse ihn für seine unendliche Arroganz und für sein Selbstbewusstsein, das schon beinahe an Selbstverliebtheit grenzt. Ich hasse ihn...