I want, i want, i want to be loved by you

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Abby:

Vollkommen aufgelöst komme ich am Hotel an. Ich bin fast den ganzen über Weg gerannt, obwohl ich mich nach der Hälfte der Strecke beinahe um ein Haar wieder übergeben hätte... Verdammt, mein Verhalten heute Morgen und die gestrige Situation sind mir furchtbar peinlich. So, wie mich die Jungs gemustert haben und wie Harry mich angestarrt hat- Gott, ich merke schon bei dem Gedanken daran, wie mir das Blut in den Kopf steigt. Ich will einfach nur in mein Zimmer und mich unter der Bettdecke verkriechen, aber das wird wohl nichts, denn bevor ich unbemerkt in mein Zimmer schlüpfen kann, begegne ich Evy auf dem Gang. Sie sieht so aus, als hätte sie auf mich gewartet. „Oh Gott sei Dank.“, murmelt sie erleichtert, als sie mich sieht und zieht mich in eine feste Umarmung.

„Kannst du dir eigentlich vorstellen, was ich mir für Sorgen gemacht habe? Ich bin gestern Nachhause gekommen und ich habe dich nirgendwo gefunden. Ich habe versucht, dich anzurufen, aber du bist einfach nicht drangegangen.“ Sie redet ununterbrochen weiter, während sie mich in ihr Zimmer zieht.
Meine Gedanken driften ab und ich ignoriere ihre Strafpredigt. Was denkt sie, wer sie ist? Meine Mum? Und auf einmal fällt mir wieder ein, dass ich eigentlich sauer auf sie sein sollte... „Gott sei Dank war Harry da.“, sagt sie gerade.

„Ja. Aber du warst es nicht. Wo zum Teufel warst du gestern den ganzen Tag? Du hast mir auch nicht gesagt, wo du hingehst... Aber Harry konntest du es sagen, oder wie?“, schiesse ich wütend zurück. „Naja.“, sagt sie und errötet dabei leicht. „Ich war mit Jase unterwegs...“ „Mit wem?“, unterbreche ich sie verwirrt. Sie räuspert sich und ihre Wangen werden noch einen Hauch rosiger: „Jason. Ich habe ihn an dem Abend kennengelernt, als ihr auf der Modenschau wart und naja... Er hat mir gestern London gezeigt.“ Ich schnaube: „Toll, dass du mir auch mal erzählst, dass du jemanden kennengelernt hast.“
„Komm schon, Abby. Du hängst doch gerade so viel mit Harry herum und ich dachte, ich schreib ihm einfach, dass er dich überraschen soll. Ich dachte, du freust dich...“ „Ich habe mich aber nicht gefreut. Im Gegenteil. "Wann checkst du endlich, dass ich ihn verdammt noch mal nicht ausstehen kann?“

Ich weiss, dass ich total zickig klinge, aber es ist mir im Moment so was von egal. „Ach wirklich? Und warum wart ihr dann gestern zusammen feiern?“, jetzt klingt auch Evy sauer. „Waren wir nicht. Ich war allein unterwegs und habe ihn dann getroffen.“ Sie zieht die Augenbrauen hoch: „Und dann habt ihr entschieden ein kleines Sleepover zu machen, oder was?“ „Nein.“, fauche ich. „Und aus welchem Grund hast du sonst in Mister Styles Haus genächtigt.“, fragt sie spitz. „Unglücklicherweise war ich etwas betrunken, als ich auf Mister Styles getroffen bin und gegen Ende des Abends gings mir ziemlich beschissen, also hat er mich mitgenommen, nachdem ich fast sein Auto vollgekotzt hab.“ „Ach, das ist aber aufmerksam von ihm. Er hat dich natürlich gleich mit Nachhause genommen. Das machen vor allem Leute, die sich auf den Tod nicht ausstehen könne.“, höhnt Evy und lacht spitz.

Jetzt wird sie aber ziemlich unverschämt. „Ja, verdammt. Ich bin froh, dass er mich nicht alleingelassen hat, weil du warst ja anderweitig beschäftigt. Eigentlich wäre es als beste Freundin dein Job gewesen, meine Haare zu halten, während ich mir die Seele aus dem Leib kotze.“, schreie ich sie an.
Okay, ich weiss, dass das jetzt ziemlich mies ist, ihre Qualitäten als beste Freundin in Frage zu stellen, aber ich bin einfach verdammt sauer auf sie.

Langsam atmet sie aus: „Na schön, tut mir leid.“

Wir schweigen. Und auf einmal schäme ich mich für mein Verhalten. „Sag mir nur noch eins. Habt ihr es getan?“, fragt sie mich mit todernstem Gesichtsausdruck. Oh Gott, kann sie es nicht endlich gut sein lassen?! „Himmel, nein.“, wütend starre ich sie an. Was ist heute ihr Problem? „Komm schon, Abby. Du sagst, du kannst ihn nicht leiden, aber ich sehe doch, wie deine Augen funkeln, wenn du über ihn redest. Gestehs dir doch endlich ein: du magst ihn. Und wenn hundert Mädchen auf ihn stehen und du denkst, dass das bescheuert ist und noch dazu schlecht für sein Ego, es ändert doch nichts an der Art und Weise, wie du für ihn empfindest.“

Ich springe vom Bett auf. Nein, bitte nicht dieses Gespräch. Nicht jetzt. Verdammt, ich kann das jetzt nicht. „Hör auf, Evy. Ich will das nicht hören.“ „Wieso? Wegen der Sache mit Alex?“, sie mustert mich eingehend. Ich senke den Kopf und balle die Hände zu Fäusten. „Komm schon, Abby.“, sagt sie sanft. „Irgendwann musst du lernen, wieder zu vertrauen.“ Langsam steht auch sie auf und legt mir eine Hand auf den Arm. Ja, vielleicht muss ich das tatsächlich. Aber nicht Harry. Nicht einem Mann, wie Harry, der jede Frau haben kann, wenn er nur mit dem Finger schnippst.

„Gesteh dir endlich ein, dass er dich nicht so kalt lässt, wie du gerne hättest.“ Ich reisse mich los: „Wovon zum Teufel sprichst du?“ Ich kann nicht mehr. Warum merkt sie nicht, wie sehr mich dieses Gespräch aufwühlt? „Sei ehrlich, Abby. Was ist da gestern zwischen euch gelaufen?“, fragt sie, meinen Kommentar ignorierend. Tolle Freundin. Mein Kater scheint ihr auch egal zu sein... „Das habe ich dir doch schon gesagt. Es ist nichts passiert.“ „Warum kannst du mir nicht einfach die Wahrheit sagen, Abby?“, sie klingt enttäuscht. „Das habe ich doch! Was willst du denn noch hören?.“

Ich verdehe die Augen. Mein Kopfschmerzen sind wieder so stark geworden, dass mir schon wieder kotzübel ist. „Also habt ihr es nicht getan?“, sie lässt einfach nicht locker. Sie geht mir so tierisch auf die Nerven. Ich will einfach nur meine Ruhe, also tue ich etwas, von dem ich sicher bin, dass ich es bereuen werde, sobald ich es ausgesprochen habe: „Nein, wir haben es nicht getan. Ich kenne ihn kaum, also gibt es dazu keinen Grund. Ich springe nicht mit jedem X-beliebigen Typen in die Kiste, was man von dir ja nicht behaupten kann. Wars schön mit deinem Jason?“ Sie zuckt zurück. Mit grossen Augen sieht sie mich an: „Das hast du nicht gesagt.“, flüstert sie. „Evy...“, setze ich an.

Scheisse, und schon bereue ich die Worte wieder. Der Schmerz in ihren Augen macht mich fertig. „Oh nein, komm mir jetzt bloss nicht mit "Evy". Hör zu, Abby, ich wollte dir nur helfen, okay? Aber du lässt es einfach nicht zu. Ich kann doch nichts dafür, dass dir Alex so wehgetan hat. Ich kann nichts dafür, dass du total kaputt bist. Aber ich habe keine Lust mehr, dass du es an mir auslässt. Dann versink doch in Selbstmitleid und verschliess dich den Menschen gegenüber, die dir helfen wollen.“ Tränen laufen ihr über die Wangen. „Evelyn, ich versteh dich. Es tut mir leid, ich wollte nicht...“, meine Stimme bricht. Ich weiss nicht, was ich tun soll. Zitternd stehe ich vor ihr, unfähig mich zu bewegen. „Nein, du kapierst gar nichts. Du hast keine Ahnung, wie es sich für mich anfühlt, mit ihm zusammen zu sein... Ich rede von Liebe, Abby.“ Auf einmal klingt ihre Stimme kalt: „Aber davon hast du ja keine Ahnung, stimmts?“

Es ist, als ob mir jemand einen Tritt in den Magen versetzt hätte. Ich stehe vor ihr und veruche zu verstehen, was sie gerade gesagt hat.

Bin ich unfähig zu lieben? Bin ich wirklich so kalt? So verschlossen?

Eiserne Stille umgibt uns, während das Gesagte zwischen uns steht. Und auf einmal kann ich es nicht mehr ertragen. Ich drehe mich um, reisse die Tür auf und renne auf den Gang hinaus. Ich brauche Luft, einfach nur Luft. Ich muss weg von hier. Egal wohin, nur raus aus diesem Flur. Ich kämpfe gegen die Tränen an, während ich halb blind auf den Aufzugknopf drücke. Aber ich kann einfach nicht verhindern, dass sie mir übers Gesicht laufen. Die Aufzugtüren öffnen sich mit einem leisen „bling“ und durch einen Schleier von Tränen erkenne ich eine mir nur allzu bekannte Person.
Oh nein, nicht er. Alles nur nicht er. Ich weiss nicht, was ich tun soll. Am liebsten würde ich einfach an ihm vorbeirennen, aber stattdessen presse ich wütend hervor: „Was willst du hier?“

Mit grossen Augen sieht er mich an: „Ich... ich wollte mich nur... also, ich wollte mich entschuldigen, dass ich heute Morgen so komisch war. Ich war ein bisschen...verwirrt.“ Er lächelt schüchtern und reibt sich nervös den Nacken, dann hebt er die Tüte in seiner Hand hoch: „Und ich, ich hab dir deinen BH mitgebracht. Ich habs ernst gemeint, als ich dir gesagt habe, dass ich ihn dir wieder gebe. Ich wollte ihn dir schon gestern Abend hinlegen, aber ich habs vergessen.“ Er schweigt. Ich versuche hektisch, mir die Tränen abzuwischen, aber sie laufen einfach immer weiter. Er räuspert sich: „Ähm, alles okay?“ Ich schniefe. Ja klar, alles bestens. Hat er keine Augen im Kopf?! Aber bevor ich antworten kann, umfangen mich seine starken Arme und er zieht mich an seine Brust.

Nein, nicht anfassen. Hör auf. Ich weiss nicht wieso, aber mir ist das alles zu viel. Ich will doch einfach nur weg. Weg von allen, weg von Menschen. Ich will allein sein. „Lass mich.“, ich schubse ihn weg. Seine Nähe ist mir unerträglich. Geschockt sieht er mich an: „Tschuldigung. Ich wusste nicht...“, setzt er an, aber ich unterbreche ihn: „Sag mal, musst du immer in den beschissensten Momenten hier aufkreuzen? Ich hab die Schnauze voll, lass mich doch endlich einfach mal in Ruhe.“, schreie ich. Er scheint wie vor den Kopf gestossen. Ich drehe mich um und will ihn stehenlassen, aber seine Finger schliessen sich fest um mein Hangelenk und er zieht mich zurück.

„Halt.“, jetzt klingt auch er wütend. „Ich komme hier her, extra um dir diesen bescheuerten BH zurückzubringen, wegen dem du so rumgeheult hast und wollte gucken, ob es dir gut geht. Dir ging es gestern wirklich schlecht, aber ich habe dir geholfen und heute muss ich mal wieder den grössten Mist über mich in der Zeitung lesen...“ „Du hättest mir ja nicht helfen müssen.“, unterbreche ich ihn. Ich bin so wütend, dass meine Hände zittern. „Ja genau, weil du auch supergut alleine klargekommen bist.“, höhnt er.

„Du bist so undankbar.“ Autsch, das war der zweite Tritt in die Magengrube. Und ich weiss nicht, waum ich nicht einfach gehe. Vielleicht, weil ich keine Lust habe, mir noch etwas gefallen zu lassen, aber vielleicht auch nur, weil ich unbedingt herzlos sein will. Weil ich mir selber beweisen muss, dass Evy recht hat.

„Ach ja? Ich bin undankbar? Du bist doch nur in deinem Stolz verletzt. Aber dein Ego ist so gross, ein kleiner Kratzer wird dich schon nicht umbringen.“, keife ich. „Ach, da ist ja mal wieder jemand sehr zickig. Aber das bin ich von dir ja schon gewohnt. Launisch und zickig.“, giftet er zurück. „Du kannst einfach nichts einstecken.“ „Ach ja und du kannst es, oder was?“ „Besser als du, du Egomane.“, wütend funkele ich ihn an.

Er erstarrt. So wie letztes mal, als wir uns in diesem Flur gestritten haben und auch die Worte, die er sagt, sind die Selben: „Wenn du mich so anguckst, willst du mich küssen. Genau das meinte ich letztes mal.“, seine Lippen sind zu einer wütenden Grimasse verzogen.

Himmel, ja, und wie ich dran denke ihn zu küssen, denke ich. „Ich denk nicht mal dran, Styles.“, sage ich stattdessen.
Ich mache einen Schritt auf ihn zu. „Lügnerin.“, sagt er und seine Augen funklen. Auch er macht einen Schritt auf mich zu. „Schwätzer.“, ich schlage ihm so fest ich kann auf den Arm. „Spiesserin.“, er zieht mich an sich. „Mieses Arschloch.“, fauche ich und vergrabe die Hände in seinem Haar. „Blöde Tussi.“, zischt er und umfängt mein Gesicht mit seiner Hand. Unsere Lippen sind nur noch Zentimeter voneinander entfernt. „Küss mich.“, presse ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Fuck, habe ich das gerade wirklich gesagt? Mein Gedanken sind total vernebelt und ich bin stinksauer. Ich bin nicht herzlos! Ich habe doch noch Gefühle. Ich fühle doch etwas, oder? Verdammt, ich will etwas fühlen. Irgendwas.

„Na endlich.“, knurrt Harry und presst seine Lippen beinahe gewaltsam auf meine.

Seine Küsse sind hart und ungestüm und... heiss. Fordernd und durch und durch gefährlich, wie er selbst. Aber ich presse mich einfach an ihn und gemeinsam stolpern wir in den Aufzug hinein...

Teasing is a Sign of AffectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt