《9》✔

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Pov. Kostas

Das Schloss war wie ein riesiges Labyrinth aufgebaut und wirkte von innen immer mehr wie eine Ruine, was umso gruseliger war. Die Macht, welche diese Dunklen Wesen hatten war mehr als beängstigend.

"Hast du eigentlich keine Angst?", fragte ich ihn neugierig.
"Huh, Ich? Naja. Ja, schon irgendwie. Alle meine Freunde sind weg. Zumindest glaube ich das", er drehte sich leicht traurig lächelnd zu mir um. "Und deine Familie?"
Taddl blieb stehen und sein Blick strahlte etwas aus was ich nicht deuten konnte.
"Ich hab keine.", nuschelte der Blondhaarige, als er sich wieder umdrehte.
Zuerst dachte ich mich verhört zu haben und wollte nochmal genauer nachfragen, aber dann kam es mir so langsam in den Kopf.

"Oh das- tut mir leid." Ich sank meinen Kopf und sah auf den Boden.
Wie schlimm es nur sein musste keinen zu haben.
Komplett auf sich alleine gestellt zu sein...

Eine Zeit lang blieb es still und wir liefen immer weiter durch die Gänge, welche alle gleich aussahen, doch irgendwie jedes mal etwas ganz besonderes an sich hatten. Sei es nur eine Kleinigkeit.
Überall hingen Bilder in großen, verzierten goldenen Rahmen.  Wahrscheinlich waren das die vergangenen Königsfamilien des Himmel Reiches. Viele kamen mir bekannt vor, dass aber auch nur durch den Geschichtsunterricht in der Schule.

Vor einem Bild blieb ich aber stehen. Ich konnte nicht sagen was mit mir los war, aber irgendwie blieb dieses Bild in meinem Gedächtnis. Stumm starrte ich dieses an.
Unser letzter König. Er stand mit einem Dämon in dem Portrait vor den Schlossmauern.
Beide schienen so glücklich, so frei und völlig ohne Hass und Angst, doch dies war wohl schon mehrere Jahre, wenn nicht Jahrzehnte her. 

Sie sahen aus wie ungefähr 18. Jedenfalls nicht sonderlich alt.

"Du Taddl?" Der Blondhaarige drehte sich zu mir um und musterte mich und das Bild. "Ja?", "Wer ist das?" Fragend deutete ich auf den Dämon und Taddl atmete laut aus.

"Das ist Devas... er war der beste Freund des Königs" Er räusperte sich kurz.

"Nun ja. Devas ist der König und Herrscher der Hölle und er war auch der Auslöser des Krieges und der Mörder des Königs. Wegen ihm hat sich das hier alles so entwickelt... "

Ich wusste zwar, dass der König damals umgebracht wurde und auch das es der Grund des anhaltenden Krieges war, doch war mir nie bewusst gewesen das es sein bester Freund war, welcher ihm den Tod beschert hat.. traurig sowas. Wahrlich traurig.

"Lass uns weiter gehen. Du wirst hier wohl noch genug Zeit verbringen."
Verwirrt schaute ich ihm nach, folgte ich ihm dann dennoch und ließ das Bild hinter mir.

War das eine Metapher oder ähnliches, was ich nicht verstand oder meinte er es wörtlich? Wieso sollte ich hier noch Zeit verbringen? Glaubte er ich würde hier später als Bediensteter hier arbeiten?
Oder als Küchenhilfe?
Ich verzog das Gesicht. Nett.

Langsam kam es mir vor, als würden wir im Kreis laufen. Die Stille wurde langsam bedrückend und sie war schon lange nicht mehr angenehm. Ich fühlte mich schon seit geraumer Zeit eingeengt und beobachtet...

"Warte!", mit seiner freien Hand hielt er mich zurück und wir hörten einfach nur der Umgebung zu. Stille... reine Stille.
"Was ist l-", "Psst", ich zuckte zusammen, als wieder dieser Knall kam, den ich heute schon so oft gehört hatte und Taddl riss geschockt die Augen auf.

"Lauf" Verwirrt sah ich ihn an.
"Was?", "Lauf!"
Ich taumelte leicht erschrocken nach hinten und rannte nach seinen Worten.

Die gewaltige Explosion im Gang direkt vor uns, fegte mich Wortwörtlich von den Füßen. Die Wände um uns und die Bilder splitterten wie eine Kaputte Glasscheibe ab.

"Taddl!" Ich hielt meine Arme vor meinem Gesicht, als der Gang in dem ich mich noch gerade befand in die Luft gejagt wurde.
Alles flog um sich und nichts blieb verschont.
Erneut schrie ich seinen Namen doch keine Reaktion. In mir pochte etwas. Angst. Große Angst!
Er war doch nicht tot, oder? Nein... das war unmöglich!

Schnell und ohne meine Gedanken spielen zu lassen, rannte ich in den Rauch hinein um zu ihm zu gelangen.
Natürlich war das Lebensmüde, Gefährlich und was weiß ich nicht alles, aber wie sollte ich das hier ohne ihn schaffen?!
Ich konnte doch nicht den womöglich einzige Lebenden Erzengel im Himmel sterben lassen.
"Taddl!"

Meine Stimme war ein Husten und der Rauch wurde nicht weniger. Eher verschlimmerte er sich von Sekunde zu Sekunde und das Atmen wurde immer schwieriger.
Ich stieß einen kurzen Schrei aus, als ich fiel. 
Beim besten Willen konnte ich nicht sagen wie tief ich fiel und wo ich mich jetzt überhaupt befand, aber meine Handflächen brannten wie Feuer.

Hechelnd lag ich auf dem Boden und versuchte ihn irgendwo zu sehen oder zu erkennen, jedoch ohne Erfolg. Langsam tauchten schon farbige Punkte in allen Farben und Formen vor meinem Auge auf. Mir wurde ganz Schwummrig und ein Unangenehmes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus.
Ich musste zu ihm!
Eine Gestalt lag etwas weiter von mir weg und erleichtert atmete ich einen der restlichen Mengen Sauerstoff aus mir heraus. 

So schnell es mir mein Kreislauf erlaubte warf ich ihn über meine Schulter und versuchte aus diesem wahrhaftigen Höllenloch raus zu kommen.
Wie ich es machte und mit welcher Kraft konnte ich mir nicht erklären.
Mit ein paar Anläufen klappte es sogar und ich schaffte es mit dem Blondhaarigen nach draußen.

Ich lächelte abwesend und schwach, als ich den roten Himmel sah.
Erleichterung und das wissen zu leben, beglückte mich, jedoch keine Sekunde zu früh, denn kurz nachdem ich den Engel in meinen Armen abgelegt hatte und sicher ging, dass es ihm gut ging, fiel ich selber in eine tiefe Schwärze. 

•Kostory• Like Angel and Devil - VerbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt