《26》✔

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Pov. Mik

Meine Glieder schmerzten und zogen, als ich durch eine einzige leere Schwärze sah. Ein kleiner heller, leuchtender Punkt trat vor meine Augen und schien immer größer und kräftiger zu werden, bis er dann wieder fast verschwand.
Mein Atem war stockend und mein Herz sprang aus dem Rhythmus, als ich Kostas vor meinem Auge sah.
Als vollwertiger Engel stand er mir gegenüber und leuchtete aus all seiner Pracht.

Die Federn seiner Flügel hatten goldene Verzierungen, während er um seinem weißen Gewand eine Tiefgoldene Schärpe trug.
Der Heiligenschein, nahm eine Ovale Form an.
Funken sprühten aus ihm und wie Goldene Fäden erhellte sich die Dunkelheit, ehe alles verschwand und ich fiel.

Ich zuckte zusammen und öffnete meine Augen.

Erst als ich in den Himmel sah, realisierte ich, dass ich tatsächlich für kurze Zeit eingeschlafen war und mit einem Seufzen sah ich zu Kostas, welcher schwer atmend in meinen Armen lag.
Noch immer war der Braunhaarige bewusstlos und wirklich gut zu gehen tat es ihm nicht.
Seine Haut war ganz blass und kalt, als ich seine Wange unter meinen Fingerspitzen berührte.
Er fror, obwohl er bereits wieder trocken war und ich ihm das Tanktop bereits wieder angezogen hatte.

"Werd doch wach", hauchte ich, als ich ihn näher an mich zog.

"Du bist wach?" Der sanfte Blick und die tiefe Stimme von Taddl ließ mich von Kostas aus aufschauen.

Sein Gesicht war in den roten und goldenen Tönen des Feuers erleuchtet und ich nickte bestätigend.
Mein Blick glitt zu Ardy, welcher in den armen des Erzengels schlief und dabei Taddl vollkommen in Beschlag nahm.

"Wie viel Uhr ist es?" Taddl schaute nach oben in den Sternenklaren Himmel.
Zum Glück konnte mein Vater ihnen das nicht auch noch nehmen.

"Wie spät genau weiß ich nicht, aber ich würde mal sagen, dass es spät ist!" Er lächelte leicht und mit einem lauten Ausatmen ging mein Blick wieder zu Kostas, welchem ich einige seiner Haselnussbraunen Haaren aus dem Gesicht strich.

"Ich kann es nicht fassen, dass er der verschollene Sohn von Königin Sabine ist. Ich meine: Er ist so unschuldig!" Ich sah zu Taddl, welcher genauso seinen Blick auf Kostas gelegt hat.
"Er ist doch so rein", hauchte ich schlussendlich und strich mit meinen Fingernägeln erneut über seine Wange.

Der Engel drehte sich mit dem Gesicht an meine Brust und atmete laut aus.
Ich versteifte mich perplex, ehe ich mich wieder kurz darauf entspannte.

"Wann werden wir es ihm sagen?" Taddl seufzte.
"Was weiß ich. Dann, wenn die Zeit reif ist würde ich mal sagen. Du wirst ihm helfen müssen"
T lächelte mich an.

"Warum ausgerechnet ich?", "Mik.. Ihr seid beide die Söhne der größten Herrscher die momentan leben. Ihr habt beide den selben Wunsch. Glaub mir. Ihr schafft das"
Nach seinen Worten lächelte ich auch schwach und mein Blick ging in die Flamme.
Mein Blick ging wieder zu Kostas.
Still nahm ich seine Hand in meine und fuhr mit meinem Daumen über seinen Handrücken.

"Du magst ihn doch ein wenig mehr, als Gedacht, oder?"
Ich zuckte vorsichtig mit den Schultern.
"Er hat keine Angst mehr vor mir. Er wollte mich beschützen, was bisher keiner tun musste, aber irgendwie war es bei ihm so selbstverständlich einen Teufel zu retten, ohne, das er wusste, wer ich eigentlich bin"

Ich atmete laut aus, als ich weiter
"Als ich ihn das erste mal gesehen habe, ging eine Wärme durch meinen Körper, die ich noch nie gespürt hatte und das, obwohl ich in der Hölle lebe. Sobald er mich berührt überkommt mich eine Gänsehaut und ich muss unwillkürlich Lächeln, sobald er lacht" Ich grinste als ich das erzählte.

"Sicher, dass du nicht doch schon verliebt bist?"
Der Dämon öffnete die Augen.
Taddl war kurz zusammengezuckt, als er seine Stimme hörte, doch lächelte er nun wieder.
Sanft drückte er Ardy einen Kuss aufs Haar.

"Das kann nicht. Ich kenne ihn doch kaum. Diese 'Liebe auf den ersten Blick' Sache kommt nur in Märchen und Fabeln vor. Das ist alles andere als Realistisch", ungläubig schüttelte ich den Kopf.
Liebe fühlte sich doch bestimmt ganz anders an. Vielleicht war es nur eine Schwärmerei oder eine Einbildung. 
Taddl lachte.

"Mik, die Leute außerhalb von unserem Universum denken auch das wir Fabeln und Märchen sind. Frag doch dein Onkel, der war oft genug auf der Erde. Wie w-", "Wie wäre es, wenn du dir selber sicher bist das du auf ihn stehst? Lad ihn auf diesen Ball vor deiner Krönung ein!"

"Aber Kostas kann nicht tanzen", warf Taddl in die Runde und kurze Zeit später grinsten sich Taddl und Ardy an. Ich schluckte. Nein.

"Du bringst es ihm bei!" Kam es von beidem wie aus einem Mund.
"Was, Ich? Nein! Ich kann doch auch nicht tanzen!"
Ardy lachte ungläubig.
"Ist das ein Scherz? Du bist der Kronprinz. Bei dir steht Walzer tanzen auf dem Tagesplan. Außerdem ist es ja nicht dein erster Ball. Komm schon, du musst für die wahre Liebe kämpfen!"

Ardy zwinkerte mir zu und ich schaute ihn mit bösem Blick an.
Wirklich niemals hätte ich gedacht das er die 'Wahre Liebe' Karte ausspielen würde, da er wusste das es mein Größter Wunsch war. Aber das konnte doch nicht sein! Kostas war ein Engel. Ein Wesen des Lichts, ein Glücksbringer, ein Prinz einer anderen Seite.
Man würde uns beide Köpfen!

Unwohl legte ich mich wieder, wie zuvor, hin und zog Kostas näher an meine Körper.
"Mal schauen...", murmelte ich und ich spürte das beide grinsten. Mit einem letzten Blick zu dem Engel in meinen Armen schloss ich dann doch wieder meine Augen, während das Restliche Feuer zwischen uns allen knisterte und sich mit den wehenden Ästen im Wind vermischten.

Ich war nicht verliebt. Das konnte einfach nicht, das durfte nicht.

•Kostory• Like Angel and Devil - VerbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt