《54》✔

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Pov. Mik

Erst nachdem ich Kostas kennengelernt hatte, fiel mir auf, wie erschreckend erdrückend die Stimmung und die Aura im ganzen Schloss war. Es fühlte sich wie eine Last auf meiner Schulter an. Als würde jeder vorherige Herrscher der Dunkelheit mit der Macht Satans auf meinen Schultern sitzen und mich in die Knie zwingen, bis ich mich von der Macht erdrücken ließe.

Traurig das mir dies erst bewusst wurde, nachdem ich den Prinzen eines Feindlichen Reiches getroffen habe. Ich, als Kronprinz sollte mein Königreich, mein Zuhause doch am besten kennen. Dennoch hatte sich in den letzten Jahren um meine Sicht ein Schleier gelegt, der dieses Gefühl zum größten Teil unterdrückt hatte.
Das war nicht mehr mein Zuhause, nicht, solang mein Vater in dessen Wänden regierte und unschuldige Seelen umbrachte.

Mit schlaffen und Müden Gliedern lief ich die Gänge des Dunklen Schlosses entlang, um in den Raum zu gelangen, in dem sich mein Vater am meisten aufhielt. Mich wunderte es nicht das dieser Raum mit der Dunkelste Ort im ganzen Schloss war, obwohl ein riesiges Fenster die ehemalige Bibliothek meiner Mutter zierte.

Tief Atmete ich aus, als ich an der Dunkelbraunen Tür klopfte, hinter der sich der König befand.
Als ich auch nach wenigen Sekunden kein minimales Geräusch hörte, betrat ich den Raum.
Wie ein Kräftiger Windzug begrüßte mich die Kälte dieses Raumes und als ich keine Drei Meter im Raum war, schloss sich die Tür wie von alleine.
Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit, als ich die große Gestalt mit der Goldenen Krone erkannte. Sein Blick ging starr aus der Riesigen Glaswand vor mir, und als er sich regte, verbeugte ich mich tief in seine Blickrichtung.

"Du wolltest mich sprechen, Vater", erinnerte ich ihn, an seine Worte vor wenigen Tagen, die er mir gegenüber des Balls ausrichten wollte.
Und obwohl er nicht mal ein Wort gesagt hatte, waren meine Gedanken wieder bei Kostas, der vermutlich im selben Zimmer, wie die letzten Tage saß. Wartend auf mich und dem Trank, der ihm vor dem Tod schützen würde.

"Du bist in letzter Zeit ziemlich abgelenkt, Hauptmann Miguel hat mich darauf hingewiesen. So wie es mir scheint hast du wohl so viel Freizeit, dass du dich mit unnützen Gedanken umgibst. Dazu kommt das ständige Verschwinden aus dem Schloss. Willst du mir etwas dazu sagen?"
Tief schluckend schüttelte ich den Kopf und verließ langsam die gebeugte Haltung.

"Es tut mir sehr leid. Vor allem die Tage vor der Krönung, der Hochzeit mit Prinzessin Mia und dem Ball, geht mir vieles durch den Kopf. Ich versuche mich besser unter Kontrolle zu haben. Immerhin muss ich doch das perfekte Spiegelbild des Herrschers sein, das sich das Volk wünscht, ist es nicht so?"

"In der Tat, Marik. Laut deinen Lehrern machst du ebenso große Fortschritte, was die dunkle Magie angeht. Wenn dem so ist, bin ich zufrieden."
Ein leichtes Lächeln konnte ich mir dennoch nicht verkneifen und erneut verbeugte ich mich kurz. "Das freut mich zu hören, Vater."

Mit seiner Hand deutete er das ich näher kommen sollte, was ich wie befohlen tat. Jetzt drehte er sich mit seiner ganzen Gestalt zu mir. Uns trennte ein langer dunkler Holztisch, auf dem ein Kerzenständer mit Drei Armen stand. Alle Kerzen leuchteten, doch keine strahlte auch nur etwas Wärme aus.
Es war so kalt, wie im See der Sirenen. Dieses mal war dort aber kein helles, leuchtendes Licht, was mich vor dem Tod bewahren würde. Kostas konnte nicht immer an meine Seite sein.

"Was Prinzessin Mia angeht. Morgen früh wird sie und ihr Vater in unserem Königreich ankommen und ich möchte hoffen, das du sie begrüßt, wie es sich für einen zukünftigen Ehemann gehört. Morgen Abend beim Ball wird eure Hochzeit, für nach deiner Krönung bekannt gegeben."

Und auch, wenn ich von außen keine Regung mache, brach in mir mein Herz in Stücke. Bis zu meiner Krönung und meinem 18. Geburtstag war es keine ganze Woche mehr.
Sechs Tage.

Wie sollte ich das nur Kostas erklären? Wir waren zwar nicht zusammen, aber irgendwas.. irgendwas war da doch! Ich konnte das doch nicht einfach so aufgeben.

"Jawohl, Vater."
Egal was in meiner Macht stand. Ihm in meiner jetzigen Situation zu widersprechen könnte im Schlimmsten Fall nicht nur folgen für mich, sondern auch für Kostas haben.

Zufrieden nickte mein Vater mir zu und strich sich über die Handknöchel.
"Gut. Du bist entlassen, aber Marik-"

Ich war schon fluchtartig den Raum am verlassen, als mein Name mich nochmal zum stehen bleiben zwang.
"Ja?", fragte ich vorsichtig nach und schlang die Hände leicht um meine Arme. Seine Stimme war mit diesem mal nicht so 'freundlich', wie zuvor gewesen.
Hatte er doch was bemerkt? Würde er mich auf Kostas ansprechen, Mia oder doch das ich im Himmel war, ohne seine Zustimmung?

"Was hat dir die Hexe vorhergesagt, die ich hab hängen lassen? Sie hatte sich zwischen Tod und der Wahrheit, doch, für den Strick entschieden."
Er war ungeduldig und seine Stimme deutete keine falschen Antworten, doch ich antwortete ihm nicht. Ein Schauer lief mir über den Rücken und mit der Steigenden Wut im Nacken, verließ ich fluchtartig den Raum.
Meine Zukunft ginge auch ihn nichts an. Würde es niemals.

Meine Schritte waren fest und eine selbstbewusste Hitze durchflutete meinen Körper, als ich auf den Weg in mein Zimmer war. Ich würde diesen Verfluchten Zaubertrank holen und mich dann auf den Weg zu Kostas machen. Koste es, was es wolle.

•Kostory• Like Angel and Devil - VerbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt