《53》✔

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Pov. Mik

"Was stört dich eigentlich am Prinz sein?"
Kostas lehnte mit seinem Oberkörper gegen die weiße Wand des Zimmers.
Ich saß neben ihn, die Beine angewinkelt.
Mit meiner Hand strich ich über die dunkle Decke des Bettes, auf dem der Engel letzte Nacht noch geschlafen hatte.

"Ich mein... du bist der Sohn eines Herrschers, einer ganzen Welt. Du bist auf Bällen, kannst die Nächte durchtanzen. Du bekommst alles, was du willst und niemand kann dir das nehmen!"
Ich lachte und stupste Kostas mit der Schulter an.
Wäre es mal so einfach.

"Du meinst die Langweiligen Teeveranstaltungen, wenn andere Adlige kommen? Im Goldenen Käfig zu sitzen? Dein Leben vorgeschrieben zu bekommen?",
"Aber-", Stumm legte ich Kostas den Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf.

"Nicht mal das Lieben wird mir erlaubt. Was soll das für ein Leben sein?"

Stille.
Kostas sah mich einfach nur Stumm an, suchte die passenden Wörter.
Meine Hand suchte nach seiner und stumm verwickelte ich unsere Finger ineinander.
Wärme durchflutete mich, ließ meinen Körper wie ein Beben erschüttern.

"Mir wird vorgegeben wen ich heiraten soll, mit wem ich Kinder kriegen soll, wie sie heißen, wann ich sterbe", "Das heißt... du bist bereits versprochen?", fragte Kostas leise und ich zuckte nickend die Schulter.

Ich war nicht gezwungen mein Leben mit Mia zu verbringen, aber sie zu heiraten. Sie war da genauso wenig scharf drauf, wie ich, immerhin hatte sie einen Freund.
Die Dämonin hatte ich damals auf einem Blutball kennengelernt und als herauskam, das mein Vater und der König von Flora die selben Werte vertraten, war relativ klar, was geschehen würde.

"Du willst sie aber nicht heiraten, oder?", "Meinem Vater ist es egal, ob ich will oder nicht", gab ich mit einem Seufzen zurück und lehnte mich gegen den Engelsprinzen, welcher mit seinen Kopf über meinen Strich.

"Ich frage dich aber. Wen willst du heiraten?"
Seine Stimme war leise, als wäre das ausgesprochene etwas Verbotenes, was niemand hören durfte.

Generell war ich überrascht, wie er sich dafür auf einmal interessierte. Wir hatten jetzt schon viel Zeit miteinander verbracht, aber das Leben als Prinz hatte ihn bisher nie wirklich interessiert.
Für ihn war ich nur Mik gewesen, nicht Prinz, nicht Sohn des größten Unheils dieser Dimension.
Einfach nur Mik...

"Einen Jungen. Einen, den ich wirklich liebe.. niemanden der mir aufgezwungen wird. Egal ob Engel, Teufel, Meermann. Selbst ein Bäckersjungen", hauchte ich und drehte meinen Kopf leicht in seine Richtung.
Der Braunhaarige lächelte ironisch, als dachte er, es wäre nur ein schlechter Scherz.

Kostas öffnete den Mund, wollte gerade zum sprechen ansetzen, da drehte sich das Schloss der Tür zu dem Zimmer.
Ehe wir uns versahen, ich mich verstecken konnten, stand Ardy im Raum.

Eine Anspannung lag in der Luft und mit offenem Mund sah der Dämon mich an..
"Mik?!"

"Heyy", mit einem erwischten Grinsen hob ich meiner Hand aus Kostas' seiner und winkte vorsichtig.
Ardy sah zwischen uns hin und her, hielt in seiner einen Hand noch immer die Türklinke fest.
"Taddl... komm mal", rief der Braunhaarige seinen Freund und konnte sich ein ungläubiges Grinsen doch nicht verkneifen.

Ardy sah überprüfend zum Fenster und zählte somit eins und eins zusammen.
Misstrauisch sah er mich an.
"Meintest du nicht mal, du kannst nicht klettern?" Ardy verschränkte die Arme vor seiner Brust und kurz darauf betrat auch der Erzengel das Zimmer.

"Was man nicht alles tut, um bei dem gelangweilten Engel zu sein", lachte ich und sah Kostas an, welcher nur stumm lächelte. Ich spürte wie sich seine Hand um mich legte, um mich nah an sich zu ziehen.

"Mik. So süß ihr auch seid, bitte. Hör auf dich hier reinzuschleichen, wenn wir extra alles verschlossen hatten. Es muss dich nur einmal eine falsche Person sehen und dann?"
Taddl versuchte mir Vernunft einzureden.
"Jetzt tut mal nicht so, als würde er für immer bei euch bleiben. In der Nacht des Balls kommt er wieder mit zu mir!", erwiderte ich ohne widerspruch zu erwarten.
Selbst Kostas nickte schnell.

Das Pärchen sah sich mit einem Seufzen an und zuckten mit den Schultern.
Wie. Das war es? Keine Weitere Reaktion?

"Lasst uns das Heute Abend beim Essen besprechen. Mik, hast du eigentlich den Trank mit? Meine Aura kam heute Morgen wieder, aber Kostas'.. Ich will nicht, dass er aufsehen erregt", "Klar, in Ordnung. Ich habe Heute Abend eh noch ein Gespräch mit meinen Vater wegen des Balls. Aber..", ich wollte gerade weitersprechen, als Kostas dazwischen sprach.

"Könnt ihr uns jetzt bitte alleine lassen?"
Verwirrt sah ich zu Kostas, welcher das sagte, als wäre es für ihn nichts.
Vor ein paar Tagen ständen ihm noch die Haare zu berge nur bei dem Gedanken, es laut auszusprechen.
Unsicher sah er mir in die Augen und biss sich ganz leicht auf die Unterlippe.

Taddl sagte irgendwas, doch ich hatte es komplett ausgeblendet.
Mit irgendwas rang Kostas tief in seinem inneren.
Irgendwas...

•Kostory• Like Angel and Devil - VerbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt