《11》✔

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Pov. Kostas

Er stand in Flammen, alles stand in Flammen und ich kniff meine Augen, wegen dem Hell beißenden Licht zu.
Wer er war, wusste ich nicht, aber außer die Flammen und Silhouetten erkannte man auch nichts.
"Bitte hör auf! Wir brauchen dich! Ich brauche dich und vor allem dein Sohn!"
Ich drehte mich um. Hinter mir stand eine Frau mit einem Baby im Arm, welches in seidene Tücher eingewickelt war.

Ich versuchte näher an die Engel heran zu kommen, doch die Silhouetten verschwammen mit jedem Schritt nur noch mehr. Tränen liefen der Frau in Strömen die Wange hinab. Der Kleine Junge, nicht älter als ein Jahr schlief in Ruhe in ihren Armen. Als würde er von nichts mit kriegen, als wäre er komplett abgeschottet.
Das Tor hinter dem Mann, zerberste in alle Richtungen und eine eisige Kälte durchströmte mich, während mein Körper von einem Schwarzen Schleier gefangen wurde. Schreie und Schläge von Schwert auf Schwert.

Ich schrak auf, als etwas kaltes mein Gesicht traf und mit einem starken Herzklopfen sah ich mich um. Mein Körper zuckte nach oben und mein Oberkörper stemmte sich wie von alleine auf, Kein Feuer, keine Silhouetten

"Oh Gott. Endlich bist du wach!", gab der Blonde Engel erleichtert von sich, als hätte er jegliche Hoffnung zuvor schon aufgegeben.
Er fuhr sich mit dem Arm über seine Verschwitzte Stirn und ehe ich mich versah oder auch nur was sagen konnte, zog er mich auf die Beine in eine Umarmung.

Geschockt, ohne zu wissen, was geschehen war, legte ich meine Arme um ihn. "Dein Herz hatte für kurze Zeit Aussetzer beim Schlagen, dein Puls war weg. Wir- Du. Ich hätte dich fast verloren."

Taddl drückte mich noch stärker an sich und ich erinnerte mich wage an meine letzten Momente. Das ein Teil des Ganges explodierte, wie ich ihn die Langen Gänge nach draußen brachte.

"Danke", hauchte ich noch immer sehr überrumpelt und löste mich vorsichtig von ihm.
Lächelnd sah er mich an. Schüttelte den Kopf und nahm mein Gesicht in seine Hände.
"Nein! Nein, Nein. Ich hab zu danken. Du hast mich gerettet, obwohl du selber nicht mehr genug Luft bekommen hast."

"Das war doch nichts", "Doch!" Er packte meine Schultern und rüttelte leicht an dieser.
"Wenn du nicht wärst wäre ich nicht mehr am Leben. Dann hätte Ardy ohne mich weiter leben müssen. Das würde ich ihm nicht zutrauen."
Der letzte Satz ging unter, als er sich von mir abwand und den Anhänger seiner Kette in die Finger nahm. Ein silberes Herz war auf diesem zu sehen.

"Ardy?", fragte ich ihn und wand mich beiläufig wieder dem Schloss zu. Erneut stieg dunkler Rauch aus einem Hinterteil dessen, in dem wir uns zuvor noch befanden hatten.
Taddl musterte mich, als er anfing zu grinsen.

"Der tollste Junge, welcher existiert. Schön, Klug, Witzig, Liebevoll"
Seine Art, wie er über diesen Jungen sprach, ließ mich lächeln. War das nicht ein Ziel eines jeden Engels? Das man ein Gegenstück findet. Eine Person, die genauso über einen Redet und dabei so schaut, wie Taddl es tat, wenn er über Ardy sprach.

Auch wenn es mich freute, dass Taddl so glücklich war, ließ es mich ein wenig erschaudern. Den einzigen nicht Hetero Freund den ich hatte, war Ben.
Ben, der immer von seinem Freund geschwärmt hatte und Ben der immer mich damit aufgezogen hatte, dass dieser eine Junge aus der Klasse unter mir in mich verliebt hatte.

"Also musst du ihn auch aus der Hölle retten? Wurde er gefangen genommen?!", fragte ich mit verzogenem Gesicht.
Wie schlimm sowas wohl sein musste? Wenn du weißt, dass die Person die du liebst in eine andere Welt entführt wurde, womöglich Qualen erleidet.
Taddl erstarrte bevor er seinen Kopf auf den Boden richtete.

"Ja, also Nein... also nicht direkt." Die Schamröte stieg ihm ins Gesicht. "Die Hölle ist sein Zuhause."
Ich stoppte in meiner Bewegung und öffnete den Mund.
Er ist ein Dämon?! Ich hab mich wohl verhört.

"Er.. Wohnt in der Hölle? Er ist ein Dämon. Du hast-"
Ich schaute ihn entgeistert an.
"Wir sind zusammen und das auch schon was länger, nur keiner wusste davon."
Taddl wurde noch roter als rot und man merkte ihm an, dass er nicht mit dieser Reaktion von mir gerechnet hatte.

"Alles gut. Ich muss mich so oder so mit ihm treffen, al-", "Warte, warte, warte. Du hast keine Angst das er dir deine Kraft raubt, dich foltert oder umbringt?! Kein bisschen?", sofort unterbrach ich den Blondhaarigen und sah ihn ernst an.

Vielleicht wurde er ja von ihnen verflucht! In Trance gesetzt!
Taddl jedoch lachte nur über meine Worte. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Atmete laut aus.

"Nein, Kein bisschen. Ardy und ich lieben uns. Er wird mir nichts tun, außerdem sind nicht alle so. Um genau zu sein einer von ihnen könnte glatt ein Engel sein", "Mag ja sein, aber trauen kann und werde ich ihnen nicht. Dazu haben sie bereits zuviel angestellt", hauchte ich, als ich mich wieder zu dem Eingangstor drehte und verzweifelt nach oben blickte.

"Was ist jetzt mit der Karte?", fragte ich mit einem kleinen Schnauben und Taddl zog nur scharf die Luft ein. Er wich einen Schritt zurück, noch einen und noch einen.

"Kostas." Ich kam zu ihm und sah in die Selbe Richtung wie er.
Der Turm in dem die Karte wohl versteckt war, war so gut wie nicht mehr da. Wie aufgelöst, standen da nur noch die Grundfundamente des Turms. Alles andere war weg.
Einfach so zerstört und mit ihm die Hoffnung einen Weg in die Hölle zu finden.

Taddl strich mir über den Rücken und der Blondhaarige zog mich in einem Arm leicht in eine Umarmung.

"Alles gut.. wir schaffen es auch ohne. Ich verspreche es", hauchte er mir zu und ich schüttelte den Kopf.
"Ich bin so verdammt nutzlos. Geh bitte einfach ohne mich. Ich stehe dir nur im Weg und das bringt doch alles nichts!" Mein Gegenüber lachte, doch in mir stürzte alles ein.
Jede Hoffnung die ich mir gemacht hatte. Alles Wertlos, wie nichts.

"Kostas. Du bist nicht nutzlos, du bist was ganz besonderes, Vertrau mir und vor allem hab mal ein wenig mehr vertrauen in dich."
Vorsichtig löste ich mich von ihm und schaute ihm in seine Augen.
"Aber wie sollen wir das ohne Karte und ohne Flügel schaffen? Wir kommen nicht zum Tor! Taddl gib doch zu das es aussichtslos ist! Da bringt keine Hoffnung mehr. Wir kommen aus dieser Lage nicht mehr raus. Sie werden uns finden und wir enden wie die restlichen von uns. Vielleicht tot, vielleicht als Zapfanlage für Junge Teufel, als Arbeiter, Diener."

Ich deutete auf meinen Rücken und wollte damit auf die nicht vorhandenen Flügel aufmerksam machen, doch Taddl schaute sich um und beachtete mich keines Blickes. "Ich hab da eine Idee. Hast du was zu Schreiben?"

Niedergeschlagen nickte ich und kramte in meinem Beutel herum, ehe ich den Kleinen Block und den Federkiel mit der Tinte fand. Schnell reichte ich ihm diese.
"Perfekt, danke!", erwiderte er und fuhr sich durch die Haare. Kurz überlegte der Erzengel, was genau er schreiben sollte, ehe er die Feder ansetzte und es dennoch schaffte mir eine neue Hoffnung zu setzen.

Eine Hoffnung die mir im ersten Moment doch nicht so gefiel, wie ich erhofft hatte.

•Kostory• Like Angel and Devil - VerbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt