《23》✔

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Pov. Kostas

Ich musste unentwegt lächeln, als ich in das erstaunte Gesicht von Mik sah. Erst Sekunden zuvor hatte ich mit ihm die kleine Lichtung betreten, auf welchem sich der See befand.
Er sah noch immer genauso aus, wie vor zwei Jahren, als wir mit dem Jahrgang hier waren.

"Das ist... unglaublich."
Seine Stimme war so klar und ruhig und er blickte erstaunt auf das Kristallklare Wasser.
Seine Haare, welche die Farbe von Gekokeltem Holz hatten, wehten in dem Leichten Wind des Waldes.
"War der stattliche Diener etwa noch nie an einem See?", lachte ich und sah ihm fragend an. Verschränkte meine Arme vor dem Körper.

Mik schaute mich entschuldigend, ja fast schon peinlich an.
"Weißt du, ich kann nic-" ein hohes Quietschen unterbrach Mik beim Wort und ich drückte quälend meine Finger in die Ohren, was der etwas kleinere Teufel mir sofort Nachmachte.
Nicht auch das noch!
Selbst der Wind fing an stärker zu wehen und die Blätter der Bäume bewegten sich ruckartig hin und her.
Als würden sie Pfeifen und gegen das Geräusch der Meeresbewohner ankommen wollen.

Das kann doch nicht wahr sein... Nicht hier wo Mik dabei ist!

Die Seemädchen tauchten auf und schwammen zu mir an den bemoosten Rand.
Direkt ging ich einige Meter auf Distanz.
Hauptsache weg vom Wasser! Seemenschen waren wohl mit die hinterlistigsten Kreaturen die im Himmel lebten, so, dass man sich schon fast fragte, weshalb sie nicht in der Hölle lebten.

Erst lockten sie einen mit ihrer Schönheit, dann reden sie mit uns und zum Schluss bitten Sie einen mit ihnen zu schwimmen um sie dann nur mit auf den Grund des Sees zu ziehen und zu fressen.

Viele sind ihnen schon zum Opfer gefallen und wie viele Wasserleichen am Grund lagen wollte ich gar nicht erst wissen.

"Mik, geh weg vom Wasser", bittete ich ihn ruhig und er ging zwei Schritte vom Rand weg.
Noch immer starrte er auf das Wasser, wie in Trance.

"Ach Dennis. Jetzt stell dich nicht so an, wir wollen doch nur ein bisschen Spaß haben." Die Rothaarige lächelte mich mit einem breiten Grinsen an, wobei ihre spitzen Zähne ganz besonders herausstachen.
Sie konnte Informationen in Auren lesen?!
"Dennis?", "Mein Zweitname."
Mik nickte zur Bestätigung und ging langsam auf mich zu.

"Und wer ist das? Ich wusste ja schon das Teufel heiß sein sollen, aber der" die Silberhaarige leckte sich über die Lippen und ich biss meine Zähne aufeinander.

"Der gehört zu mir, also Finger weg!", knurrte ich und Mik schaute mich verwundert an.
Auch wenn Mik ein Teufel, ein Wesen des Todes war sollte sie ihm nichts tun.
Dafür würde ich sorgen!

"Ach komm Dennis, nicht so Eifersüchtig. Komm doch mit deinem absolut heißen Teufelsfreund zu uns. Das Wasser ist herrlich"
Schnaubend sah ich zu ihnen.
"Ich denk nicht mal dran! Komm Mik, wir holen wo anders den Seetang."

"Dein Freund kann das doch lieber holen. Natürlich, wenn er danach noch hoch kommt!" Ihre Stimme ging in einem Kichern unter und ich erschrak, als die Silberhaarige auf einmal aus dem Wasser sprang und Mik mit sich ins Wasser zog.
Sein ersticktes Schreien blieb ihm im Hals stecken und panisch wollte ich nach seiner Hand greifen, als er schon komplett unter Wasser war.

Ich rannte sofort zu der Stelle wo er gerade noch stand und bekam selbst gar nicht mit, wie ich in weit aus höheren Etagen den Namen des Schlossbewohners rief.

"Das wirst du mir büßen!", knurrte ich dem Todeswesen entgegen und zog mir ohne weitere Gedanken das Shirt aus.

Es war Lebensmüde, dass wusste ich selber, aber ich konnte ihn nicht ertrinken lassen. Ich brauchte ihn noch! Sowohl als Person, als auch für meine Freunde und Familie!

So schnell ich konnte schwamm ich zum Meeresgrund, wo alles stock düster schien. Wie die Nacht so schwarz war der See ohne Sterne oder ähnliches. Mit kritischem Blick musterte ich die Silberhaarige, als ich sie im trüben Wasser erkannte.

Mik versuchte sich zu wehren, doch schaffte er es nicht. Er war Machtlos im Wasser gegen sie und das wusste er. Hilflos zappelte er, ohne wenn und aber im Wasser herum und Blasen stiegen aus seinem Mund.

Das Seemädchen hatte Mik fest im Griff und er strecke seine Hand nach mir aus, als er mich erkannte.
Seine Gliedmaßen zitterten.
Ich ergriff sein Handgelenk so schnell ich konnte und versuchte den Dunkelhaarigen aus ihrem Griff zu befreien.
Seine Hand legte sich genauso um meins.

Immer und immer wieder tritt ich nach der weißen Flosse und irgendwann, wenn ich mich nicht irrte, hatte ich wohl einen großen Schwachpunkt getroffen, denn sie ließ Mik kreischend los, wo er sofort in meinen Armen lag.
Der junge Teufel schien schon fast bewusstlos, seine so blass Haut und der, Natürlich, fehlende Sauerstoff bezeugten dies nur.

Keuchend tauchten wir nach einigen Sekunden an die Frische Luft.
Mik begann zu husten und zu krächzen, als wir oben ankamen und halbwegs zufrieden lächelte ich.
Er lebte noch!
Schnell hievte ich ihn aus dem Wasser, doch selber blieb ich in dem Gebräu, welches sich jetzt fast schwarz gefärbt hatte.
"Warte hier, ich muss nochmal da runter.", "Was? Nein. Kos- Kostas, komm da raus!"

Mik wollte nach mir greifen, aber ich war schon wieder Unterwasser getaucht.
Ich brauchte diesen Seetang!

•Kostory• Like Angel and Devil - VerbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt