《38》✔

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Pov. Kostas

Als wir wieder am riesigen, düsteren Schloss ankamen, war es schon deutlich später, als zuvor.
Die Lichter an den Straßen waren an und nur noch wenige Wesen liefen über die Straße. Jedoch erblickte ich eine kleine weiße Katze die Steinmauer entlang laufen.
Wie sie da wohl hochgekommen ist...

Gemeinsam ließen wir den riesigen Torbogen ins Schloss hinter uns uns standen ratlos im Saal.
Mik verkrampfte sich wie von selbst.
Laut atmete er aus, ehe seine Haltung gerade wie ein Brett wurde.
"Hey..." Vorsichtig legte ich eine Hand auf seine Schulter. Fragend sah ich ihn an.
"Ist alles in Ordnung?"

Der Dunkelhaarige nickte schnell und fuhr sich durch die Haare.
Er sah sich in dem riesigen Ballsaal um.
"Ja, alles in Ordnung. Wäre es Okay, wenn du schonmal in mein Zimmer gehst? Ich muss nochmal kurz etwas klären. Es wird auch nicht lange dauern"

Langsam nickte ich.
Ob wirklich alles in Ordnung mit ihm war? Musste er vielleicht noch was mit seinem Vater oder seinem Onkel klären?

"Rechts und die Wendeltreppe hoch. Den Weg wirst du ja wohl finden, oder?", fragte er mich lächelnd, als wir vor dem Thron seines Vaters standen.
"Du wirst aber nicht lange brauchen, oder?", stellte ich die Gegenfrage und ging einige Schritte rückwärts in den Ostflügel. Mein Bein juckte unter den Verbänden und es fing langsam wieder an zu brennen.

"Nein, werde ich nicht." Mik lachte. "Willst du etwa das ich bei dir bin?", fragte er mich und verschränkte seine Arme vor der Brust.
Ich grinste. "So will ich das jetzt auch nicht ausdrücken, eure Hoheit"
Lächelnd verneigte ich mich und er schüttelte lachend den Kopf.
Ich drehte mich ohne ein weiteres Wort um und lief den Gang entlang, jedoch meinte ich Miks Blick noch immer auf mir spüren zu können.

Jedoch als ich an der Wendeltreppe an der Seite angekommen war, war Mik bereits verschwunden.
Fragend sah ich mich im Gang um, doch auch hier war kein Teufel weit und breit.
Hatte ich mir den Blick nur eingebildet?

Schluckend legte ich meine Hand auf das glänzende Metallgeländer und so schnell mein Bein es mir erlaubte, stieg ich die Stufen empor.
Warum musste Mik auch im Höchsten Punkt des Schlosses leben?!
Weiß er eigentlich, wie anstrengend diese Treppen für einen verletzten Engel sind?

Sobald ich im Zimmer war und Miks Geruch mich wieder einfing, schloss ich die schwere Holztür und atmete schwer ein und aus.
Ich setzte mich auf das Bett, in welchem wir die Nacht zusammen drin geschlafen hatten und krempelte die Hose hoch.
Das Verband löste sich schon fast wieder und ich drückte es fest dran.
Blut und Lilanes Zeug quoll aus der Wunde und sickerte in dem Verband ein.
Ich legte meinen Kopf auf die Hände.

Ich glaube es war wirklich keine so gut Idee gewesen dort hin zu gehen.
Ich fühlte mich nach diesem Tag so unglaublich schwach und ausgelaugt.

Stumm fuhr ich mit meiner Hand an meinen Hals, wo der Knutschfleck von Mik nur so pochte.

So wie er mich kurz davor angesehen hatte... Kannte er sich mit dem Leben und der Traditionen der Engel doch mehr aus, als ich dachte?
Er wusste mit Sicherheit, dass dieser Knutschfleck mein erster war, so, seine Reaktion auf meine, aber wieso hatte er es dann trotzdem gemacht?
Dachte er, die anderen würden was merken, wenn er es nicht getan hätte?

Natürlich hatte es mich im ersten Moment verschreckt, aber jetzt. Diese Wärme, die meinen Hals bis in meinen Ober- und Unterkörper gefahren ist.
Wie schwer auf einmal mein Atem wurde.
Mik wusste, was er tat. Genauso wusste er, dass es nicht dieser Punkt war, sondern einfach irgendeine Stelle am Hals.

Vorsichtig raffte ich mich auf und schleppte mich ins Badezimmer, wo mir sofort der Spiegel entgegenkam.
Mehr als nur deutlich erschrack ich, als ich meinen Hals sah. Dieser Pochende, rote Fleck war ja niemals zu übersehen.
Selbst ein Blinder hätte den gesehen.
"Niemals..."
Wie sollte ich das je Taddl und Ardy erklären ohne das sie andere Gedanken hatten?
Sie würden wieder nur an das eine denken.
Ich stand nicht auf Mik.
Ich war nicht verliebt!

"Steht dir!"
Der Königliche Teufel lehnte am Türrahmen und deutete mit einem Zwinkern auf den Knutschfleck.
Wann war er bitte hier rein gekommen?!
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf schief.
Sah durch den Spiegel zu ihm, ehe ich zu Grinsen begann.
"Du Idiot. Helf mir lieber den irgendwie zu überdecken oder sowas. Was sollen denn nur die anderen denken?", fragte ich lachend und deutete auf den Fleck an meinem Hals.
Mik schüttelte lächelnd den Kopf und kam auf mich zu.
Legte seinen Kopf auf meine Schulter.
Mit seinem Finger piekte er mir in die Seite, was mich zusammenzucken ließ.
"Idiot? Redet man so mit dem zukünftigen König?", fragte er mich mit rauer Stimme und legte seine Arme um mich.
Vorsichtig, wie ein Windhauch, hauchte er mir einen Kuss auf den Knutschfleck.

"Ich glaube ein zukünftiger König sollte seine Zeit nicht mit Bäckersjungen verplempern", spielte ich das ganze Spiel mit und lehnte mich leicht an ihn.
Sein warmer Atem legte sich jedesmal, wie eine Decke um meinen Nacken und meinen Hals.
"Vielleicht mag er es ja aber auch seine Zeit mit diesem Jungen zu verbringen. Vielleicht will er ja seine Zeit verplempern"

Mein Atem wurde mit jedem seiner Worte wieder unregelmäßiger und ich verfluchte meinen Körper für jegliche Reaktionen.
Leicht legte ich meinen Kopf gegen seinen und wir sahen uns im Spiegel einfach nur an.
Seine eine Hand nahm er von der Stelle und fuhr meine Brust und mein Kinn entlang, ehe er wieder mit der runter wanderte.
Seine Fingerspitzen kribbelten auf jeder Stelle meines Körpers, wie ein Regenschauer, eine Feuerspur.

Seine Hand fuhr weiter runter, als ich es zuerst erwartet hatte und ich schloss meine Augen.
"Das sollten wir hier nicht tun. Das ist nicht richtig, überhaupt nicht richtig", meinte ich leise, als Mik seine Lippen gegen meinen Hals drückte.
Er küsste sich eine Spur entlang, als ich die Hand, die unter meinen Hosenbund wollte, in meine nahm und vorsichtig drückte.
Mik hielt inne.

Er hauchte mir einen Kuss hinters Ohr und einen auf die Wange, ehe ich mein Gesicht zu ihm drehte.
Vorsichtig lächelte er mich an, doch so schnell, wie dieses Kribbeln kam, wie dieser Funken entfacht wurde, löste er sich auch wieder in Luft auf.

Der Druck um seine Hand schwand und die Watte, in welche wir dicht eingepackt waren, löste sich auf.
Vorsichtig wand mich aus seinem Griff und drehte mich zu ihm. Lehnte mich an das Waschbecken.

"Das- ich. Tut mir leid"
Mik schluckte tief, nachdem er es sagte. Er strich sich durch die Haare.
"Schon gut!", meinte ich sofort und wand meine Blick von ihm ab.
Es entstand eine peinliche Stille.
Was war gerade los?
Was war mit uns los.

"Ich glaube..-", er zögerte. "Kommst du gleich auch ins Bett?"
Stumm nickte ich.
Er traute sich einen Schritt auf mich zu und stand vor mir. Seine Hand legte er auf meine Wange und ehe ich mich versah, hauchte er mir einen Kuss auf die Wange. Nicht stark, nicht grob. Hauchzart wie eine Feder, ehe er aus dem Bad ging und hinter sich die Tür schloss.

Da war ich alleine.
Spürte seine Lippen noch immer auf meinem Hals und meiner Wange. Spürte noch immer das Gefühl seiner Hand, die gerade unter meine Hose wollte.
Ich drehte mich und sah mich wieder im Spiegel an.
Alles in mir pochte. Jede Faser schrie mich an, ließ mich nicht in Ruhe. Mein Kopf war nicht hochrot, aber leicht angehaucht und bei dem Gedanken, was passiert wäre, hätte ich nichts gesagt und hätte ich Miks Hand nicht den Weg versperrt, spürte ich ein ziehen in meinem Unterleib. So stark, dass sich meine Hose zudem immer enger anfühlte.

Mit meinen Händen fuhr ich mir durchs Gesicht und schüttelte verzweifelt den Kopf.
Bitte nicht.

•Kostory• Like Angel and Devil - VerbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt