•Kostory• Like Angel and Devil - Verbunden

《8》✔

Pov. Mik

Es verging einige Zeit, Stunden, in denen wir lachten, redeten und einfach nur das Beisammensein genossen.

"Habt ihr das eigentlich mitbekommen?", fing auf einmal Ali an zu reden und wir schauten ihn fragend an. "Nein? Was?", fragte Myriam ihn und er atmete laut aus.

"Ich war vorhin beim Herrn des Kerker und er meinte das angeblich zwei Engel fehlen. Ihr wisst ja das Alexander oft übertreibt, was Engel und Prophezeiungen angeht. Immerhin sollte schon vor zwei Jahren eine Göttin mit Engelsflügeln auftauchen und Mik verspeisen", kicherte er und auch die anderen grinsen.
"Alexander hat einfach einen an den Hörnern. Nicht ganz dich ist der", blaffte ich und verschränkte die Arme vor dem Körper.
Auch, wenn ich kein Dämon bin, genug Macht hätte ich trotzdem und ganz sicher würde mich keine Göttin des Himmels auch nur berühren.   
"Im Himmel existiert wohl noch eine starke Positive Energie die sich bewegt."
"Was soll da das Problem sein? Wir können sie doch holen! Der König wird uns dafür die Flügel mit Gold schmücken!"
Das einzige was mein Vater geben würde wäre ein Danke und ein leichtes Nicken. Mehr nicht!

Myriam zog ihre Augenbraue erwartend hoch, doch Ali schüttelte den Kopf.
"Laut ihm ist es ein Erzengel und ein noch normaler. Das Problem," Er machte eine kurze Pause und schaute zu mir.
"Mik. Du weißt was dein Vater vor 15 Jahren getan hat. Die Möglichkeit ist gering, aber sie existiert!"

Ich brummte bestätigend auf. 
Natürlich wusste ich das.
Wie sollte ich das auch jemals vergessen?! Es war etwas wofür ich ihn Jahrelang gehasst hatte! 

"Er hat den König vom Himmel umgebracht und das ganze Reich in Chaos gestürzt? Etliche Familien ausgelöscht, Kinder bei Lebendigem Leib verbrannt, Einhörner geköpft, Erzengeln die Flü-" Myriam unterbrach mich.
"Es reicht Mik. Wir wissen das du kein Fan von deinem Vater bist"
Ich schaute weg.

Mir war mein Vater und mein Titel peinlich.
Ich wollte nicht in einer Welt leben, die nur von Hass umgeben war.
Ich wollte kein Prinz von einem König sein, der Angst und Schrecken verbreitete.
"Aber ja. Mik hat recht. Thomas Sohn wurde doch nie gefunden!"
"Willst du uns damit sagen, das einer von beiden der Thronfolger ist?", ungläubig schaute Wailam sie an, doch Ali nickte vorsichtig.
Myriam schaute schon fast ekel erregt zu ihnen.
"Ich glaube dir müssen mal die Ohren geputzt werden. Nicht mal Alexander würde so einen Hexenscheiß erzählen".

"Halt die Klappe, Myriam. Eine Wahrscheinlichkeit besteht dennoch.
Es könnte ja auch sein, das er schon Tot ist, aber, wenn er hier wäre hätte er sich längst gewehrt. Ihr wisst was für übermächtige Kräfte dieser Junge besitzt", wir alle nickten.
Von außen schien ich vielleicht kalt, doch tief in mir setzte sich irgendwas in Flammen.
Mir wurde ganz warm ums Herz.
Ich musste diesen Jungen finden!

Vielleicht konnte er mir helfen, dem allen hier ein Ende zu setzen. Den anhaltenden Krieg mit den anderen Welten zu beenden. Diese Tyrannei zu beenden. Sie sagten zwar der Krieg wäre vorbei, aber wann war er das bitte? Nur weil die Engel weggesperrt sind? Sie die reinen Wesen nun als Zapfanlage benutzen konnten?!

"Hey Mik, noch da?"
Ali schnipste vor meinem Gesicht und ich blinzelte kurz, ehe ich dann doch etwas vor seiner Hand weg zuckte.
Ich schlug sie mit einem genervten Ton weg.
"Ja, klar...", stumm kratzte mich leicht am Hinterkopf.

"Und, erzähl doch mal! Was wirst du als erstes tun, wenn du König bist? So lange hin dürfte es ja nicht mal mehr sein, wenn ich mich nicht irre", fragte mich Wailam und stupste die Krone auf meinem Kopf an. Myriam stöhnte nur auf und legte ihren Kopf in ihre Hände.
Sie wusste bereits was ich machen wollte und naja.. begeistert war sie davon jedenfalls nicht!

"Naja... also. Ich will Hölle und Himmel vereinen."
Ich lächelte unsicher und Wailam schaute mich entsetzt an.
Ali war wie in Schockstarre verfallen und sein Blick blieb starr auf dem Boden. Ich glaube er wäre erneut vom Stein gefallen, wenn er sich nicht gehalten hätte.

"Das ist doch nicht dein ernst, Mik. Das ist verrückt!"
Wailam stand auf und ich tat es ihm gleich.

"Warum?! Früher war es doch auch so! Gibt mir doch eine Chance!"
Myriam stand nun auch auf und ging einen Schritt auf mich zu. "Mik. Das wird nicht funktionieren, glaub mir, dafür ist in diesen Welten schon zu viel passiert. Das kann nicht gut gehen."
"Ich hab manchmal das Gefühl du bist eher der Sohn von Alexander, anstatt von dem König", knurrte Ali und stand auf.
Ein Stich in meine Lunge, meine Brust, mein Herz.

Ich wandte meinen Blick von ihnen ab.
"Ich will das doch auch gar nicht! Ich will kein König sein, ich will kein Teufel sein und ich will auch nicht Schuld an tausenden Toten sein. Ich kann das nicht. Ich kann kein König sein!", fauchte ich auf Ali's Kommentar hin. 

"Mik...", Wailam legte eine Hand auf meine Schulter, doch sofort schlug ich diese weg.
Ein ziehen mit ungemeine Kälte setzte sich in meinem Herzen fest.

"Nein, kein Mik! Ich bin nicht böse, kein Mörder oder Vergewaltiger! Ich will keinen Umbringen und auch niemandem die Kräfte rauben. Wieso haben sie gedacht es wäre das Richtige? Das ist nicht meine Welt und das wird sie auch niemals sein!"

Tara und Arat mussten sich da damals getäuscht haben... ich war kein richtiger Teufel und würde niemals einer sein!

Wütend sah ich sie an. Doch keiner von ihnen hatte mehr was zu sagen.
Sie verstanden mich nicht.

Enttäuscht über die nicht vorhandene Reaktion drehte ich mich um und ging stumm aus der Höhle.