Kapitel 3

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Mein Herzschlag beschleunigte sich und ein schreckliches Gefühl der Ungewissheit breitete sich in meinem Bauch aus. Panisch riss ich das Fenster auf und blickte raus, aber niemand außer mir schien beunruhigt zu sein und auch Newt saß wie die Ruhe selbst weiter auf seinem Stuhl.

„Was ist das?", fragte ich unsicher, ob ich die Antwort wirklich hören wollte.

„Die Tore", brüllte Newt den Lärm entgegen, „sie schließen sich jede Nacht."

Geschockt blickte ich zu dem Tor direkt dem Gehöft gegenüber und tatsächlich! Die riesige Wand schien jedes Naturgesetzt außer Kraft gesetzt zu haben und bewegte sich auf die ihre gegenüber zu. Mein Herz hämmerte immer heftiger gegen meine Brust.

„Das ist nicht normal! Wir sind alle eingeschlossen!", quiekte ich und schritt weg von dem Fenster, „Wie könnt ihr da so ruhig bleiben!"

Auf einmal hatte ich das Gefühl als würde alles auf mich einstürzen: Die Wände, die sich schlossen und uns damit auf dieser gottverlassenen Lichtung ohne jeglichen Ausweg zurückließen und diese Leere, die ich in meinem Kopf spürte, waren unerträglich. Tränen schossen mir in die Augen und liefen meine Wangen herunter, als der Lärm so augenblicklich verstummte, wie er gekommen war.

„Tori – alles ist okay. Ich bin da, dir wird nicht schlechtes passieren", er sagte das mit einer Ruhe in der Stimme, als er seine Hand auf meine Schulter legte, „die Tore beschützen uns und sie öffnen sich morgens immer wieder und die Läufer rennen jeden Tag durch das Labyrinth und sie werden einen Ausweg finden."

„Läufer?", fragte ich schniefend und wischte meine Augen mit meiner Hand; jede Ablenkung von diesen merkwürdigen Wänden war mir gerade nur zu lieb, „Wie werde ich einer von denen? Ich möchte helfen den Ausweg zu finden."

Mich verwunderte es selbst, dass ich das mit so einer Selbstverständlichkeit sagte, aber diese Wände machten mich jetzt schon kirre. Wie sollte ich das auf Dauer aushalten?

Meine Tränen verschwanden langsam, da ich versuchte mich jetzt darauf zu konzentrieren, was Newt sagte.

„Mach mal halblang. Läufer werden nur die Besten."

„Ich werde mein Bestes tun. Ich möchte helfen – ich werde krank hier drinnen, wenn diese Tore jede Nacht zu gehen."

„Du kannst auch helfen, wenn du kein Läufer bist. Jeder hier hat seine Aufgabe und seinen Beitrag zu leisten, das ist eine unserer Regeln."

„Und wie lauten die anderen?", fragte ich genervt, da ich die Befürchtung hatte, dass jetzt hunderte von Regeln, die ich im Laufe meiner Zeit hier auswendig lernen müsse, hören würde.

„Niemand außer den Läufern darf das Labyrinth betreten-"

„Aber warum denn nicht?", unterbrach ich ihn wieder, „Habt ihr so viel Angst euch zu verirren?"

„Es ist nicht das Verirren, das das Problem ist."

„Was denn dann?"

„Nicht heute, Tori."

„Warum nicht?"

Er rollte betont mit den Augen. „Nicht heute, Tori. Ich erkläre es dir morgen."

„Aber ich will es jetzt wissen", quengelte ich wie ein kleines Kind. Ich hasste es, wenn man mir nicht einfach sagen konnte, was Sache war.

„Ich sagte nein."

Er war von seinem Stuhl aufgestanden – wahrscheinlich wollte er damit unterstreichen, dass er hier der Boss war und nicht ich. Ich formte meine Augen zu engen Schlitzen, die den Jungen böse anfunkelten.

Alles, was wir geben mussten ~Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt