Kapitel 52

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Schmerzen – unerträgliche Schmerzen, wie ich sie noch nie erlebt hatte – explodierten in meinem Bein. In meinen Ohren hallten unerträgliche lautes Knacken von meinen Knochen, die unter der Last des Griewers geberstet waren. Schmerzen. Schmerzen. Mehr als Schmerzen konnte ich nicht spüren. Es war, als hätte jemand an meinem ganzen Körper Nadeln in jede einzelne Zelle geschlagen. Schmerzen. Solche Schmerzen hatte ich noch nie gespürt.

Ich hörte meine eigenen Schreie, obwohl ich eigentlich gar nicht schreien wollte. Heiße Tränen rangen über meine Wangen. Schmerzen. Grauenvolle Schmerzen.

Plötzlich wurde es um mich herum schlagartig ruhig. Nichts außer meine eigenen Schreie waren zu hören. In dem Moment war es mir sowas von egal, warum alle verstummt waren und was mit den Griewern passiert war, ich wollte nur, dass diese grauenvollen Schmerzen endlich aufhörten.

Alles um mich herum verschwamm und ich konnte nur noch Schatten ausmachen.

„Tori!", hörte ich jemand schreien – es war Newt! Er lebte! Erleichterung machte sich in mir breit, aber nicht lange. Nur bis die Schmerzen die Euphorie wieder übertünchten.

Ich spürte wie jemand an meiner Schulter rüttelte und irgendetwas sagte, dass ich aber nicht verstand. Mehrere Personen knieten sich neben mich und ich hörte, dass sie sich aufgeregt unterhielten, aber konnte nicht verstehen, was.

Schmerzen. Schmerzen. Warum konnte ich nicht ohnmächtig werden? Es war so grauenvoll!

Ich spürte, wie jemand etwas auf mein Bein drückte und noch mehr Schmerz – wenn das überhaupt möglich war – erfüllten meinen Körper. Es tat so fürchterlich weh!

„Tori", hörte ich Newt sagen, dessen Stimme aufgeregt war, „Tori – bleib da – bleib wach. Alles ist gut."
Alles war gut? Ich fühlte nicht so!

Am liebsten hätte ich ihn das ins Gesicht gesagt, aber als ich meinen Mund öffnete, brachte ich kein Wort raus, nur Gurgelgeräusche vom Weinen.

„Was sollen wir machen?", fragte Minho – er lebte auch noch!

Was auch immer sie machen wollten – sie sollten sich beeilen. Es tat so unerträglich weh. Gefühlt musste jeder Knochen in meinem rechten Bein gebrochen sein. Ich wand mich in jede mögliche Richtung und immer mehr und mehr Tränen liefen über meine Wangen.

„Holt die Speere", sagte eine Stimme, die ich nicht kannte; ich konnte auch nicht sehen, wer etwas das sagte, den vor Schmerz kniff ich meine Augen verkrampft zusammen, „und Efeuranken. Wir werden das Bein einrenken und stabilisieren."

Das klang gar nicht gut. Einrenken schrie schon nach noch mehr Schmerzen. Weg - ich wollte einfach nur weg. Aber die Schmerzen hinderten mich daran mich überhaupt einen Zentimeter zu bewegen.

Schnelle Schritte waren zu hören; wahrscheinlich sammelten gerade ein paar die Sachen, die der Junge gerade geordert hatte. Schmerzen. Höllische Schmerzen. Warum konnte ich nicht einfach in Ohnmacht fallen? Selbst der Tod klang verlockender als die Schmerzen gerade.

Ich wand mich unter den Schmerzen und spürte, wie jemand meine Hand nahm. Newt. Es war ganz sicher Newt.

„Alles wird gut", sagte er und drückte meine Hand. So gut und lieb das auch gemeint war, war das gerade das Dämlichste, das man hätte sagen können, denn gerade war alles anderes als gut.

„Ihr Schrumpfköpfe solltet euch mal beeilen!", fauchte Minho und ich spürte, wie sich jemand neben mir kniete.

Schmerzen. Wann hörten diese Schmerzen endlich auf?! Mein Herz schien in meinem Bein zu pulsieren, so sehr tat es weh.

Alles, was wir geben mussten ~Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt