Kapitel 24

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Ich rannte zum Waldrand und das erste, was ich machen musste, bevor ich überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte, war mich zu übergeben. Das war mit Abstand das Widerlichste, das ich jemals in meinem Leben erlebt hatte. Gally hatte mich geküsst. Allein, wenn dieser Gedanke schon wieder in meinem Kopf aufkam, spürte ich, wie Galle in mir aufstieg und das Bedürfnis mich wieder zu übergeben in mir aufkam.

Heiße Tränen kullerten meine Wangen hinunter, während ich weiter lief. Es war mir egal wohin; ich konnte nur nicht stehen bleiben.

„TORI!", schrie auf einmal eine Stimme hinter mir und ich erkannte, wie Thomas mir nachgerannt kam. Keuchend blieb ich stehen und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, als der Junge mit besorgtem Blick bei mir ankam.

„Was ist denn passiert?", fragte er und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich rutschte an dem nächsten Baum hinunter und spürte, wie schon wieder Tränen in meinen Augen aufkamen, als ich sagte: „Gally hat mich geküsst."

Mein Gesicht in meinen Händen vergraben konnte ich nicht sehen, wie Thomas Gesichtsausdruck war, aber seine Antwort „Oh" darauf war genug um zu wissen, dass er das auch ekelhaft fand.

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie er sich neben mich kniete und hörte ihn fragen: „Kann ich irgendetwas für dich tun, Tori? Brauchst du Wasser oder einen Kotzbeutel?"
Er meinte das letzte zwar als Scherz, aber gerade war mir alles andere als Lachen zumute. Ich fühlte mich ekelhaft. Irgendwie dreckig. Beschmutzt.

Das gerade würde ich niemals wieder aus meinem Kopf bekommen.

„Hey Leute!", rief eine andere Stimme - die Stimme von Minho - zu uns und ich hörte, wie zwei Leute zu Thomas und mir gerannt kamen. Ohne hochzugucken, wusste ich, dass die andere Person Newt sein musste. Wen sollten sie sonst geholt haben? Aber wollte ich Newt jetzt wirklichen sehen; sollte er mich so sehen? Sollte er wissen, dass Gally mich geküsst hatte?

Ich spürte, wie jemand – sicherlich Newt – seine Hand auf meine Schulter legte und mich sanft beruhigte.

„Tori", sagte er ganz ruhig, „willst du uns sagen, was passiert ist?"

Am liebsten hätte ich mich in irgendeiner Ecke verkrochen, um dort einsam und allein zu heulen, aber ich zwang mich selbst hochzugucken. Thomas, Minho und Newt knieten alle um mich rum und starrten mich erwartungsvoll, aber mit dem gewissen Quäntchen Mitleid, an.

Tränen liefen meine Wangen hinunter, die ich wegwischte. Die Jungs sollten mich so nicht sehen.

„Wo ist Gally?", brachte ich schließlich aus mir hinaus und wischte noch einmal meine Tränen aus meinem erröteten Gesicht.

„Ich hab den Strunk in den Bau geworfen", meinte Minho und deutete mit einem wutentbrannten Gesichtsausdruck mit einer Kopfbewegung Richtung Bau, „ist mir nicht grad schwer gefallen."

„Was hat denn gemacht? Tori? Kannst du uns das sagen?", fragte Newt mich ganz ruhig und strich durch meine Locken. Er drückte mich näher an sich, um mich zu trösten. Es fühlte sich gut an, ihn in dieser schrecklichen Situation so nah bei mir zu haben.

„Er hat dich beleidigt, Newt", wisperte ich und spürte, wie die Wut auf Gally wieder in mir aufstieg, „er hat dich beleidigt und dann haben wir uns gestritten und dann... und dann..."

Die Worte wollten mir einfach nicht über meine Lippen kommen, vor allem nicht vor Newt. Ich hatte schrecklich Angst davor, wie er reagieren würde....

„Er hat was gemacht?", stocherte Newt nach, „Sag es doch, Tori."

„Er – er hat... er hat mich g-g-geküsst", schluchzte ich und Tränenströme rangen meine Wangen hinunter, „u-und – und dann... dann habe ich ihn w-we-weggeschubst und er hat – er hat mich geschlagen und ich h-hab mich gewehrt."

Alles, was wir geben mussten ~Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt