Alles, was wir geben mussten ~Maze Runner FF

Kapitel 54

Ein paar Momente lang herrschte Stille zwischen den Lichtern und nur Thomas leidende Schreie hallten durch den Raum. Newt war wieder zu mir gekommen und hielt meine Hand ganz fest. Auch ihn war anzusehen, wie weh ihn das alles tat, obwohl er nichts sagte.

„Alles geschieht aus einem triftigen Grund", sagte die Frau von ANGST und brach damit das Schweigen. Thomas ließ den erschlafften Körper seines Freundes liegen, stand mit einem wutentbrannten Gesichtsausdruck auf und stellte sich direkt vor die Frau, die das aber nicht sonderlich zu interessieren schien, „ihr müsst das alles verstehen-"

Ihr Satz wurde von lautem Tumult unterbrochen. Die Tür brach auf und die Frau von ANGST drehte sich kreidebleich vor Schock um. Alle folgten ihren Blicken, um zu sehen, dass ein Dutzend Frauen und Männer in schmierigen und dreckigen Klamotten und mit altaussehenden erhobenen Waffen in den Raum gestürmt kamen. Sie schrien sich aufgeregt irgendwelche Befehle zu, die ich aber nicht verstand.

Die Lichter sahen geschockt dabei zu, wie zwei Männer von den Neuankömmlingen direkt auf die Frau von ANGST zu gerannt kamen und sie zu Boden rangelten. Einer der Männer trat zurück, richtete den Lauf seiner alt wirkenden Pistole auf den Kopf der Frau und drückte ohne mit der Wimper zu zucken ab. Das alles ging so schnell, dass ich anfangs gar nicht realisierte, was dort vor sich ging.

Geschockt wichen die Lichter ein paar Schritte zurück. Mir tat es für die Frau nicht leid, aber es war fürchterlich mit anzusehen. Nicht einmal eine Sekunde blickte ich noch auf die Frau, denn einer der Männer, der die Frau erschossen hatte, kam auf die verängstigte Gruppe Lichter zu. Der Reste seiner Gruppe rannte wie wild durch die Halle und schoss auf die Scheiben hinter denen die Schöpfer saßen. Lautes Klirren von Scheiben, die kaputt gingen, hallte durch den Raum, aber ich nahm es nicht war, denn der Mann, der auf uns zukam, rief etwas gegen den Lärm: „Keine Zeit zum Erklären! Folgt mir einfach, so schnell ihr könnt! Es geht um euer Leben!"

Der Mann gab einer Frau ein Zeichen, drehte sich um und sprintete direkt zur offenstehenden Tür, seine Waffe hocherhoben. Laute Schüsse hallten durch den Raum, als die ersten Lichter nach ersten kurzen Zweifeln ihren Rettern nachrannten und das so schnell, als wollten sie um alles in der Welt diese Halle verlassen. Ich legte meine Arme um Newt und Minho und zusammen rannten wir so schnell es ging durch die Halle, was unglaublich schmerzhaft war, aber der Tumult hinter uns ließ so viel Adrenalin durch meine Adern pumpen, dass ich einfach weiter rannte.

Als wir aus der Tür rannten, traten wir ins Freie. Regen strömte vom schwarzen Nachthimmel; es tat gut zu sehen, dass nicht jeder Himmel so grau war wie der im Labyrinth in den letzten Tagen. Wir rannten durch die Finsternis immer weiter und weiter. Der Lärm der Kämpfe in dem Gebäude hinter uns wurde durch den peitschenden Wind verschluckt. Schon nach wenigen Metern waren wir bis auf die Knochen nass, aber niemand dachte an anhalten Unsere Befreier feuerten und von hinten immer weiter an.

Wir stoppten erst an einem alt aussehenden, verkratzen und verbeulten Bus, an dem das Regenwasser in ganzen Wasserfällen hinunterlief.

„Rein da!", brüllte der Mann und schubste ein Licht nach dem anderen in die offene Tür des Bus, „Beeilung!"

So schnell wie wir konnten, stiegen wir nacheinander in den Bus ein. Gerade, als Thomas eingestiegen waren und Newt, Minho und ich an der Reihe waren, tauchte wie aus dem Nichts eine Frau aus und schrie: „Ihr werdet uns retten! Vor dem Brand retten!"
Sie war eine dieser verrückten Leute, die den Brand hatten! Ich war froh, dass es dunkel war und ich nicht sonderlich viel von ihr erkennen konnte. Nur ein widerlicher Geruch von etwas Vermoderten stieg mir in die Nase und bevor wir irgendetwas sagen konnte, stieß einer unser Retter die kranke Frau zur Seite und drängte uns hinein in den Bus, bevor wir noch mehr sehen konnten. Newt und Minho setzten mich auf den ersten Platz ab, der frei war und Newt setzte sich neben mich, während Minho sich neben Bratpfanne setzte, der zwei Reihen vor uns saß.