Kapitel 31

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»Esto no es divertido!«, brachte ich nach kurzem überlegen heraus. (Das ist nicht lustig!)

Alle drei sahen mich erstaunt an. Vor allem Xander. Ja, da siehst du mal, was ich mir alles behalten hatte. Denn wenn ich mir etwas behalten hatte, dann ganz sicher diesen Satz, denn den hatte ich früher sehr sehr oft gesagt, wenn er sich über mich lustig machte.

»Ach meine kleine Haselnuss, kann also noch Spanisch?!«, fragte er schmunzelnd.

»Wer hat mich denn damals zu einem Sprachkurs geschickt hm?«

Darauf antwortete er nicht mehr, doch ich hörte wie sich die beiden hinter uns ein Lachen verkneifen musste. Also können sie doch Deutsch sprechen, aber Xander sprach nunmal gerne Spanisch. Oder wollte, dass ich es nicht verstand. Nun ja, daraus wurde jetzt wohl auch nichts mehr.

»Ihr beide benehmt euch wie ein altes Ehepaar!«, sagte nun der Jungen und musste losprusten.

Ich drehte mich um und sah ihn kalt an. Langsam ging ich auf ihn zu und stoppte kurz vor ihm. Mit meinen 1,73 und den Absatzschuhen war ich auf einer Höhe mit ihm und funkelte ihn wütend an.

»Wenn du dich noch einmal über mich lustig machst, dann kannst du dein blaues Wunder erleben Kleiner!«, spuckte ich aus und machte auf dem Absatz kehrt.

Xander und Roberto sahen mich erstaunt, aber auch verwundert an. Kyles Ausdruck konnte ich mir schon ausmahlen.

Als sich alle wieder aus ihrer Starre gelöst hatte, stiegen wie die Stahltreppe hinunter und Xander deutete gleich auf die erste Tür im Gang. Ohne auf einen von ihnen zu warten, ging ich hindurch und verkniff mir ein Schlucken, als ich eine junge Frau, ich schätze Mitte zwanzig, sah, die an die Wand gekettet war.

»Was soll ich tun?«, fragte ich mit vor Kälte klirrender Stimme, nachdem auch die anderen im Raum waren.

»Messerwerfen ... wie wärs mit einer neuen Frisur?«

Die Haare der Frau hingen in einem lockeren Zopf über ihre rechte Schulter. Wenn ich es schaffte genau zwischen ihren Kopf und die Schulter zu treffen, würden die Haare ab sein. Aber die Gefahr, ihre Schulter oder ihr Kinn zu treffen war hoch.

Doch ich nickte und nahm mir ein kleines Messer. Die Frau sah mich mit geweiteten Augen an. Sie glitzerten vor Tränen und einige lösten sich und rollten ihre Wangen hinunter. Als ich ausholte um zu werfen, kniff sie die Augen zusammen.

»Nah...Skrupel?«, fragte der Kyle.

Ich zielte und hielt meinen Hand still. Dann drehte ich mich zu ihm um und schenkte ihm eine kaltes Lächeln.

»Träum weiter!«, ohne hinzugucken hatte ich das Messer geworfen.

Innerlich hoffte ich, dass ich die Frau nicht getroffen hatte. Doch das einzige was ich hörte, war ein dumpfen Aufprall.

»Ouuu nicht schlecht Süße!«, sagte er. Doch ich sah den Respekt und die Bewunderung in seinen Augen, auch wenn er sie zu überspielen versuchte.

Was bildete sich der eigentlich ein, ich war immer hin mindestens mal ein Jahr älter als er.

Ich drehte mich um und sah, dass das Messer exakt zwischen dem Schulterblatt und dem Kinn hing. Die Augen der Frau waren weit aufgerissen. Ihr Haare waren ab und lagen auf dem Boden.

»Guuut! Und jetzt mach was du willst. Vielleicht in die Hand oder ins Bein. Ich sag dir wann du sie von den Leiden befreien darfst!«, lachte Xander spöttisch und rieb sich die Hände.

Ich nahm mir drei weitere Messer und holte unauffällig nochmal tief Luft.

Dann ging alles schnell, ich ließ ein Messer nach dem anderen auf die Frau zu sausen. Eines landete in ihrer Hand und mit einem Schrei aus ihrer Kehle lief das Blut über ihre Finger runter und tropfte auf den dreckigen Boden. Das Nächste bohrte sich erbarmungslos in ihren Oberschenkel und wieder schrie sie schmerzvoll auf. Ihre helle Hose färbte sich langsam rot und ihr Gesicht würde immer blasser. Das letzte Messer traf sie an der Schulter und sie hörte gar nicht mehr auf zu wimmern.

A Girl A KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt