Kapitel 25

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Langsam öffnete ich meine Augen und rieb mir den Schlaf raus. Ich blickte an mir runter und musste leider feststellen, dass ich in meinen Klamotten von gestern geschlafen hatte.

Es klingelte an der Tür und ich hievte mich mühevoll aus dem Bett. Bestimmt ist das Grace um mich abzuholen. Mir zitternden Fingern schloss ich auf und eine fertig angezogene Grace stand vor der Tür.

»OMG! Hazel wie siehst du denn aus?«, fragte sie geschockt und hielt sich eine Hand vor den Mund.

»Ja Danke auch!«, sagte ich immer noch müde.

Nagut meine Haare sahen sicher aus wie ein Vogelnest, meine Schminke musste verschmiert sein und meine Klamotten von gestern waren komplett verknittert.

Grace sah mich prüfend an. Ich war wirklich froh sie zu haben. Wir waren super Freundinnen geworden. Sowas hatte ich mir schon immer gewünscht!

»Was ist passiert?«, fragte sie nach einiger Zeit Stille.

Ich musste an Jordan denken. Ich konnte doch nicht schon wieder weinen! Aber allein diese Bilder von ihm, wie er da auf dem Krankenbett lag und kein Lebenszeichen von sich gab.

Komm Hazel! Bleib stark. Nicht weinen.

Doch ich konnte nicht anders. Und schon entwich ein Schluchzen meine Kehle und die Tränen fielen auf das Paket. Graces Augen weiteten sich und sie schloss die Tür hinter sich. Ihre Tasche landete achtlos auf dem Boden und wenig später fand ich mich in einer innigen Umarmung ihrerseits wieder. Ich musste mich ziemlich bücken, da Grace um einiges kleiner war als ich, doch ich vergrub mein Gesicht in ihren langen braunen Haaren.

Nach gefühlten Stunden lösten wir uns voneinander und Grace sah mich liebevoll an.

»Möchtest du darüber reden?«

»Noch nicht, außerdem muss ich mich schnell fertig machen! Ich muss zur Arbeit und-«, Grace unterbrach mich.

»Auf gar keinen Fall. So wie du gerade geweint hast und aussiehst schick ich dich ganz sicher nicht arbeiten. Mach dir keinen Kopf, ich übernehme deine Schicht. Du machst dir einen ganz entspannten Tag und heute Abend komm ich vorbei und die kannst mir, nur wenn du willst natürlich, alles bei Pizza erzählen!«, mit diesen Worten schon sie mich zurück in mein Schlafzimmer und in mein Bett.

»Aber-«

»Nein Hazel! Kein Aber. Und kein herumdiskutieren! Schlaf jetzt bis heute Abend. Ich sag Ruby das du krank bist!«

Und schon war sie auf meiner Wohnung verschwunden. Sie war genauso ein Sturkopf wir ich. Nur wenn wir beide diskutierten war ich immer die die verlor! Aber dafür liebe ich sie so.

Immer noch etwas neben der Spur stieg ich erstmal unter die Dusche und versuchte anschließend meine Haare zu entwirren.

Einigermaßen zufrieden ging ich rüber in Jordans Wohnung. Sie war so leer, so trostlos ohne ihn. Ich unterdrückte die Tränen und bediente mich an seinem Schrank. Mit einem viel zu großen Pulli ging ich wieder zu mir rüber.

In der Küche schmierte ich mich zwei Brote und setzte mich vor den Computer. Ich öffnete den Anhang der Mail, die Mason mir gestern geschickt hatte und las den Namen und die Adresse.

Lisa Cunning
Haning Lane 4
New York

Ok dann mal an die Arbeit. So schwer kann das schließlich nicht sein.

Eine halbe Stunde später war ich fertig und einigermaßen zufrieden. Es würde nicht einfach werden. Lisa Cunning war die Tochter von einem sehr hohen Tier hier in New York und so wie ich diese Leute kannte schützen die ihre Familie wie ihre Augäpfel. Naja ich hoffte mal, dass sie nach ihrem Tennistraining ohne Bodyguards Duschen ging.

A Girl A KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt