Kapitel 15

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»Hazel Schätzchen alles ok? Du bist ganz blass geworden!«, Emily legte mir ihre Hand auf den Oberarm und sah mich besorgt an.

»Nein alles ok! Mir gehts gut! Danke nochmal für den Auftrag, ich mache mich dann mal an die Arbeit«, ich schluckte und setzte ein gekonnt gefaktes Lächeln auf.

»Super, aber sei vorsichtig!«, sagte sie und hob warnend den Finger.

Ich nickte und verschwand aus dem Büro.

Ich musste Sam töten. Ich meine ok, er ist gefährlich für mich, aber er ist so ein herzensguter Mensch! Man was sollte ich den machen? Ich meine was bleibt mir übrig. Ich würde ihn töten!

Ich schaute mir zu Sicherheit noch das Foto an, nur um meinem Verdacht zu bestätigen. Sam lächelte mich unschuldig aus dem Ausdruck an.

Ich hatte endlich meine normalen Aufträge wieder, das würde ich ganz sicher nicht aufs Spiel setzen! Naja, ich hatte ihm sowieso klar gemacht, dass ich nichts von ihm will, also wen juckst?

Ich machte mich wieder auf den Weg nachhause. Auf der Fahrt hörte ich mir irgendeinen Scheiß der im Radio lief an und es machte mich einfach nur rasend.

Zuhause angekommen, fiel mir ein schwarzes Auto mit getönten Scheiben auf, dass etwas zu langsam an meiner Wohnung vorbeifuhr. Ich beobachte es aus dem Augenwinkel und konnte erkennen, wie sich ein Mann mit Sonnenbrille aus dem geöffneten Fenster lehnte und mich anschaute. Ich schloss die Tür auf und verschwand im Treppenhaus. Schnell hastete ich die Treppen hinauf und schloss eilig meine Wohnungstür auf. Jordan warf mir einen bösen und genervten Blick zu.

Ich ging zum Fenster sah gerade noch, wie der Wagen, das Fenster hochließ und wegfuhr. Warum verfolgten die mich? Und woher verdammt kannte ich diesen Wagen? Es musste irgendetwas sein, dass ich schon lange verdrängt hatte.

»Was ist denn da draußen so spannendes?«, riss mich Jordan aus meinem Gedankengang.

»Ich dachte es würde mich jemand beobachten. Und wie geht es dir so?«

Ich hatte keine Lust mit ihm über diese Sache zu reden, Jordan war ein sehr beschützender und misstrauischer Mensch. Er würde sich nur unnötig Sorgen machen.

»Och frag mich nicht! Mein Kopf brummt seit einer halben Stunde wieder, die blöden Tabletten wirken nicht mehr!«

Er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Stirn.

»Lass es dir eine Lehre fürs Leben sein! Nie wieder so viel Alkohol!«, ich klopfte ihm auf den Oberarm und er schaute mich augenrollend an.

Lachend verschwand ich in der Küche und setzte Tee auf. Das würde eine lange Nacht werden. Wir hatten schon 18 Uhr und ich musste noch alles über Sam herausfinden.

Ein Polizist schützt persönliche Daten bekanntlich doppelt und dreifach. Naja ich würde es schon irgendwie hinkriegen.

Die Teekanne fing an zu pfeifen und ich goss das heiße Gebräu in meine Tasse. Summend setzte ich mich an meinem Schreibtisch und ging sofort ins Darknet.

Sam war ein erfolgreicher Undercovercop. Schon mehrere Mörder, Drogendieler und Mafiabosse hatte er verhaftet. Beeindruckend. Er wohnte in einer kleinen Vierzimmerwohnung am Centrel Park. Schöne Aussicht!

Mehr war leider über sein Privatleben nicht herauszufinden. Also musste ich ihn wohl oder übel 24h observieren. Oder auf die Lauer legen und ihn aus der Ferne erschießen, wenn er das Haus verlässt.

Das hatte ich schon öfters gemacht, aber es war anstrengend. Der Schlafmangel zerrte an der Konzentration und man wurde unvorsichtig!

Müde warf ich einen Blick auf die Digitaluhr auf meinem Schreibtisch. Schon 0:12 Uhr. Vielleicht sollte ich mal schlafen gehen. Morgen würde ein langer Tag werden.

A Girl A KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt