Genervt kniff ich die Augen zusammen um noch weiter zu schlafen.
»Was willst du Jordan?«, nuschelte ich genervt in mein Kissen.
Jordan mein herzallerliebster Bruder. Er war der einzige Mensch, dem gegenüber ich nicht abweisend und kalt war. Er war schließlich mein kleiner Bruder und nebenbei der Einzige, der mir geblieben war. Ich musste schon genug damit Kämpfen, dass er in derselben Branche arbeitete wie ich, da konnte wenigstens nett zu ihm sein.
Wir waren beide Auftragskiller. Ich weiß nicht unbedingt der beliebteste Job, aber wenn man von seinen Eltern verstoßen wurde.
Genau vor 16 Jahren, ich war damals 3 und Jordan 2, setzten uns unsere Eltern vor die Türen der Agentur aus. Wir kannten kein anderes Zuhause. Sie haben uns ausgebildet. Ich musste sagen, die sonnigste Kindheit war das nicht. Aber nichts kam der Agentur gelegenter, als zwei Kinder, die noch ihr Leben vor sich hatten. Denn als Kind lernt man bekanntlich vieles besser.
Bereits mit zehn hatte ich meinen ersten Auftrag bekommen. Ich musste einen steinreichen Bänker zur Strecke bringen.
Ich weiß, ich weiß. Mädchen in diesem Alter spielten mit Puppen und Barbies. Nun gut, ich spielte mit Messern und Pistolen.
Und ich musste zugeben, ich war die Beste. Egal wenn es um das Töten oder um das Hacken ging. Mich übertraf keiner. Nun gut, es wurde auch nicht jeder von klein auf zu nichts anderes ausgebildet. Jeder hatte wenigstens den Ansatz einer Kindheit. Ich nicht. Aber genug von mir.
»Schon vergessen? Dein Auftrag?!«, Jordan rüttelte weiterhin unsanft an meinen Schultern.
Sie waren noch vom letzten Auftrag übersät mit blauen Flecken. Ich musste einen Multimillionär umbringen, doch leider entpuppte sich dieser als ausgezeichneter Kämpfer. Na gut wie auch immer, auf jeden Fall schaute er sich jetzt die Radieschen von unten an. Und das Geld ging an mich.
»Nein, den hab ich nicht vergessen, aber der ist so lahm. Sie ist eine alte Oma ok! Bei der brauch' ich wahrscheinlich nicht mal eine Waffe. Einmal buuh und die fällt von selbst um«, ich hatte jetzt doch die Augen geöffnet und pustete mir eine rote Strähne aus dem Gesicht.
Jordan zog eine Augenbraue hoch, bevor er mich packte und aus dem Bett verfrachtete.
»Man, Jordan!«, ich versuchte mich zu wehren, aber er war trotz meines Training stärker. Ich war so kurz nach dem Aufwachen noch nicht einsatzfähig.
Ich strampelte und trat um mich wie eine Verrückte.
»Du solltest deinen Ruf nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir brauchen die Agentur, ohne sie sind wir nichts!«
»Das weiß ich verdammte Scheiße, aber ich habe bessere Aufträge verdient. Nur seit dieser scheiß Mason jetzt die Agentur leitet, man«, motze ich.
Mason Black. Ich hasste Mason, er ist der Sohn von Emily Black und damit der, der die Agentur weiter übernahm.
Emily hatte mich schon immer gemocht, sie wusste was in mir steckte und was ich konnte. Im Gegensatz hatte Mason ein ziemlich beschissenes Frauenbild. Er hatte kein Vertrauen in mich und traute mir nichts zu. Auch ließ er mich gar nicht beweisen was ich konnte. Frauen gehörten in die Küche und nicht aufs Schlachtfeld.
»Hazel bitte!«, Jordan schaute sich um als ob uns irgendwer belauschte, »Hier haben die Wände Ohren.«
»Ach bitte Jordan, dass ist unsere Privatwohnungen. Und außerdem kann mich Mason sowieso nicht leiden von daher wen juckst?«
Ich verdrehte die Augen und musste Schmunzeln. Jordan war schon immer wichtig, was andere Leute von ihm dachten und er sprach nicht gerne schlecht über sie.
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A Girl A Killer
AksiHazel. Ein ungewöhnlicher jedoch harmloser Name. Er passt nicht zu Hazel. Sie ist er Inbegriff für Gewalt und Tod. Egal ob als Schafschützin, Messerwerferin oder Nahkampf. Hazel weiß wie man jemanden solange ausspioniert bis man den besten Moment fi...