Kapitel 32

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»Hey Kyle«, sagte ich und setzte mich auf den Barhocker neben ihm.

Er nickte kurz und ich bedeutete dem Barkeeper das er mir einen Drink geben soll.

Inzwischen war es dreieinhalb Wochen her, dass ich damals in Xanders Mustang gesetzt hatte. Ich hatte mich gut eingelebt. Xander vertraute mir und ich hatte endgültig mit Miles abgeschlossen. Xander bezog mich in Missionen mit ein und ich war nicht nur ein Handlanger. Und sein Betthäschen war ich auch nicht. Er ließ erstaunlicher Weise die Finger von mir. Außer auf Partys, Meetings oder wichtige Essen, da musste ich seine Begleitung spielen, aber er bedrängte oder belästigte mich nicht. Er sah, dass ich wichtig für ihn war und das reichte ihm.

Auch hier unter den Leuten war ich angesehen, obwohl eigentlich nur unter dem Namen Snoop, ich fand eigentlich ja, dass dieser Name ziemlich lächerlich klang, aber scheinbar schien das keinen zu stören oder Mafiaprinzessin, obwohl so nannte mich nur Kyle. Apropos Kyle und ich war sehr gute Freunde geworden, nun gut, das ein oder andere Mal ist es auch in einer mehr oder weniger wilden Knutscherei ausgeartet, aber nicht weiter. Und wir waren trotzdem Freunde und konnte auch einfach zusammen auf der Couch sitzen und miteinander reden oder Filme schauen. Das einzige was mich manchmal traurig werden ließ, war mein Bruder. Ob er wieder aufgewacht ist? Ob er komplett den Löffel abgegeben hatte?

Meine Hauptaufgabe oder Missionen waren Informationen beschaffen, manchmal Drogendeals über die Bühne bringen, Razzien durchführen und natürlich mich in fremde Systeme hacken und Seiten lahm zu legen. Nicht viele kannten mein Gesicht, eher mein Name war verbreitet. Das reichte um einen gewissen Respekt gewonnen zu haben.

»Ey Erde an Mafiaprinzessin! Hörst du mir zu?«, fragte mich Kyle belustigt.

»Hmm?«, ich schaute verwirrt auf.

»Xander hat dir gerade geschrieben, dass du sofort in sein Büro kommen sollst«, sagte er immer noch amüsiert.

Genervt griff ich nach meinem Handy und las die Nachricht, bevor schon die nächste eintrudelte.

»Jap und gerade schreibt er, dass ich dich mitbringen soll...ach und weil ich dann nicht mehr an meinen Drink komme,«, ich schnappte mir sein halbleeres Glas Whiskey und trank es aus, »muss ich leider deinen trinken.«

Er schaute mich beleidigt an. Ich spürte das leichte brennen in meiner Kehle. Das war leider einer der Nachteile, der Mafia, ohne Alkohol hälst du den Alltag hier nicht aus.

»Ey, das war meiner!«, sagte er und zog eine Schnute.

»Jetzt hör auf zu schmollen und komm mit«, lachte ich und zog ihn mit in den Gang, auf dem Xanders Büro lag.

Meine Pumps klackerten auf dem Packet und wir hielten vor Xanders Tür. Ohne zu klopfen stürmte ich in den Raum.

Xander saß da, die Finger massierend an der Schläfe und vor ihm ein Glas Scotch.

»Snoop man klopft an, bevor man einen Raum betritt«, sagte er genervt.

»Ja ja, wie auch immer, was ist denn so wichtig?«, fragte ich und machte seine Bemerkung mit einer Handbewegung zu Nichte.

»Sergio Sanchez und Javier Peligroso. Sanchez habe meine Männer geschnappt, wie er gerade dabei war wichtige Informationen, auf diesem Stick«, er hielt einen grauen USB-Stick hoch, »zu stehlen versuchte. Peligroso hat ihm höchstwahrscheinlich dabei geholfen. Snoop, du gehst runter zu Sanchez. Ich möchte wissen, für wen er diese Information beschaffen sollte und Kyle du stattest Peligroso einen Besuch ab. Mach ihm die Hölle heiß und finde heraus was er mit der ganzen Sache zu tun hat...Ach und sobald ihr alles habt, was ihr braucht, dann gebt ihnen den Rest«, beendete Xander seine Ansprache und wir nickten beide nur.

A Girl A KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt