Jede Sekunde fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Der leitende Arzt tippte etwas auf dem Pad an der Maschine, was genau er machte konnte ich aber beim besten Willen nicht sagen. Diese Hightech Sachen von hier waren mir teilweise echt noch zu kompliziert, besonders die medizinischen Geräte. Ich starrte gebannt auf die Röhre, die innen mit Eis bedeckt war, wodurch man nur Umrisse erkennen konnte. Nervös biss ich auf meinen Daumennagel. was dauerte das so lange? Ja, es musste alles passen, aber die Ungeduld ließ mich nicht in Ruhe.
Da begann die Maschine plötzlich zu arbeiten. Das Eis innen schmolz langsam weg, Gebannt beobachtete ich das Prozedere. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, ich wippte auf meinen Fersen auf und ab und am Liebsten hätte ich das Ganze einfach selbst gemacht. Aber ich musste warten. Das Auftauen war eine heikle Sache, da war ich mir sicher. Die Nervosität zerriss mich einfach. Um mich etwas abzulenken lief ich auf und ab. Es dauerte echt lang.
Dann, endlich, nach gefühlten 5 Stunden, war es soweit. Die Kapsel öffnete sich. Bucky lag erst noch reglos darin. Laut den Ärzten würde es immer noch etwas dauern, bis er voll bei Bewusstsein war, schließlich musste sein Körper erst hochfahren. Trotzdem näherte ich mich ihm etwas. Er sag noch genauso aus, wie zu dem Zeitpunkt, als er eingefroren worden war, was jetzt nicht wirklich lange her war, aber trotzdem dadurch deutlich, da das Cut an seiner Wange immer noch ziemlich frisch aussah. Er wirkte wirklich friedlich. Seine Brust hob und senkte sich leicht. Bald würde er aufwachen. Es war echt schade, dass Steve nicht da sein konnte, aber ich hatte ihm davor geschrieben, was der Plan war, gemeldet hatte er sich jedoch nicht. Wahrscheinlich war er gerade dabei, etwas Dummes zu machen. Würde ihm ähnlich sehen.
Die Gurte, die Bucky bis jetzt aufrecht gehalten hatten, wurden gelöst und zwei der Ärzte stützten seinen Körper, damit er nicht einknickte. Wachsam beobachtete ich, wie sie ihn zu einer Liege "führten" und dort hinlegten. Ich wollte auch endlich was machen. Nur zusehen nervte, aber nein, ich durfte nicht eingreifen. Erst, wenn er am Aufwachen war, DANN durfte ich angeblich zu ihm. Wie unnötig. Das ganze Warten machte mich nur nervöser, obwohl es eigentlich keinen Grund dazu gab. Aber wenn man den anderen Glauben schenken wollte sollte er sehr bald wach sein. Oder zumindest geistig anwesend, was auch schon ein Schritt in die richtige Richtung war.
Nach und nach verließen die anwesenden Ärzte den Raum. Drei blieben da, um sicher zu gehen, dass nichts passierte, aber sonst war außer mir niemand mehr da. Gut. Es war wirklich still, fast unangenehm still. Das war wieder nicht so gut. Meine Güte, konnte die Situation noch unangenehmer werden? Wahrscheinlich war die Antwort darauf ja.
"Wird es noch lange dauern?", fragte ich einen der noch anwesenden Ärzte. Dieser schüttelte den Kopf.
"Er sollte in den nächsten fünf bis zehn Minuten aufwachen. Die motorischen Fähigkeiten werden aber noch etwas länger brauchen, um voll funktionstüchtig zu sein. Morgen früh wird er Abreise-bereit sein, wenn sich sein Zustand nicht zum Schlechteren wendet, aber wenn er stabil bleibt gibt es keine Probleme." Ich nickte nur. Nachdem er, genauso wie Steve, das Super-Serum verabreicht bekommen hatte war es höchst unwahrscheinlich, dass sich seine Gesundheit verschlechterte.Da konnte ich plötzlich ein leises Schnaufen von Bucky vernehmen. Er musste bereits am Aufwachen sein. Eilig lief ich zu der Liege, ließ dem Arzt, der neben ihm saß und seine Werte im Auge behielt, genug Platz um seine Arbeit zu machen. Bucky regte sich ein wenig, seine Augenlider zuckten, seine Hand spannte sich merklich an und seine Atmung veränderte sich ebenfalls. Blinzelnd öffnete er seine Augen und sah sich träge um. Ganz anwesend war er noch nicht, aber schon bald schien er auch zu registrieren, was los war. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
"Guten Morgen, Prinzessin. Angenehmen Schönheitsschlaf gehabt?"
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A Story of Winter and Water (Bucky FF)
Fanfiction{Abgeschlossen} Lilly ist Ärztin. Nach außen hin wirkt sie ganz normal, vielleicht etwas schüchtern, aber das stimmt nicht. Sie birgt ein Geheimnis, an dem sie nur ihre engsten Freunde teilhaben lässt. Doch nachdem sie zur Einsatzärztin der Avengers...