Teil 34

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Steve sprach gerade mit T'Challa, als wir auf den Platz vor dem Palast schritten. Bucky's Blick heftete sich direkt auf Steve. Von diesem Szenario war ich auch ausgegangen. Ich ließ Bucky den Vortritt und hielt mich erst einmal im Hintergrund, während sich sie beiden umarmten. Bucky's Körpersprache nach genoss er den Moment. Ich konnte es ihm eigentlich nicht verübeln. Nach ein paar Minuten gesellte ich mich dann auch zu ihnen.
"Es ist schön, dich wieder zu sehen, Lilly", begrüßte mich Natasha direkt. Sie hatte sich die Haare blondiert und radikal abgeschnitten. Es stand ihr.
Ich lächelte leicht. "Ich habe euch auch vermisst. Es freut mich, dass es euch gut geht." Mein Blick wanderte zu Steve. Ich würde ihn nach dem Kampf zur Rede stellen. Jetzt sollte der Moment nicht für alle anderen ruiniert werden. Sein Blick verriet mir, dass er genau wusste, dass ich mit ihm reden wollte. Später würde aber schon in Ordnung sein, hoffte ich zumindest.

Neben Steve und Nat waren auch noch Wanda, Sam, Vision und Rhodey gekommen. Und noch ein Mann, den ich noch nicht privat getroffen hatte, aber sehr wohl von Fotos und Berichten kannte: Bruce Banner. Er musste also in den zwei Jahren seit der Auflösung der Avengers irgendwann wieder zurück gekommen sein. Aber das war jetzt nicht so wichtig.
Vision wurde gleich von Shuri und Wanda in den Palast begleitet, anscheinend wollten sie den Gedankenstein aus seiner Stirn entfernen und dann zerstören. Wanda war die einzige, die in der Lage dazu war, den Stein zu zerstören, weshalb sie bei ihm bleiben würde, selbst wenn ein Kampf ausbrechen würde. Damit fehlte eine unserer fähigsten Leute. Aber wir mussten das auch ohne sie hinbekommen. Und das würden wir auch, da war ich mir sicher.

Da gesellte sich Doktor Banner zu uns. Er hielt mir seine Hand hin. "Sie müssen Doktor Grey sein, die anderen haben mir auf dem Flug hierher einiges über Sie erzählt", erklärte er.
Ich schüttelte seine Hand. "Genau. Aber nennen Sie mich ruhig Lilly, ich halte nicht so viel von den ganzen Titeln", erwiderte ich lächelnd. Er nickte und stellte sich dann zu Nat. Dann ging alles eigentlich ziemlich schnell. M'Baku traf mit seinem Stamm ein und der Schlachtplan wurde besprochen. Shuri arbeitete in der Zwischenzeit bereits daran, den Stein von Vision zu entfernen, was an sich schon kein leichtes Unterfangen war. So viel konnte schief gehen und das beruhigte mich keineswegs.

Plötzlich ging der Alarm los. Das war wohl unser Zeichen. Thanos' Truppen waren eingetroffen, um den Gedankenstein zu holen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Alle liefen nach draußen, nur um zu sehen, wie mehrere riesige Raumschiffe rund um die Kuppel landeten. Es war ja irgendwie ein Trost, dass das Kraftfeld die Stadt vor Angriffen solcher Art schütze.
Im nächsten Moment strömten Massen an widerlichen Aliens aus Kapseln, die von den Schiffen fallen gelassen wurden. Sie hatten vier Arme und wirkten ganz so, als wären sie nur auf Blut aus. Was sie wahrscheinlich auch waren. Schnell wurde klar, dass diese Aliens Schmerz ignorierten. Sie warfen sich achtlos auf das Kraftfeld. Eins nach dem anderen starben, aber viel besorgniserregender war der Fakt, dass einzelne es zum Teil hinein schafften.
"Öffnet das Kraftfeld an nur einem Segment direkt vor uns!", rief das T'Challa. Wollte er alle Aliens an die selbe Öffnung locken, damit sie nicht an einer anderen Stelle eindrangen und womöglich sogar Unschuldige verletzten? Kluge Entscheidung. Sei Plan ging auf. Alle Aliens strömten zu der Öffnung, fielen übereinander und stießen ekelerregende Geräusche aus. Der Kampf war somit eröffnet.

Ein hitziger Kampf entbrannte zwischen uns und Thanos' Truppen. Man hörte nur noch das Klirren von Waffen und Schreie. Ich achtete darauf, immer in der Nähe von jemandem aus dem Team zu bleiben, um ihnen Rückendeckung zu geben. Ich hatte Glück, dass ein Bach direkt über das Schlachtfeld floss. Ansonsten wäre ich ziemlich aufgeschmissen gewesen.

Der Kampf dauerte lang. Irgendwann mittendrinnen tauchte plötzlich Thor mir einem sprechenden Waschbär und einem Baummensch oder soetwas in der Art auf. Zu diesem Zeitpunkt stellte ich nichts mehr in Frage. Ab diesem Zeitpunkt sah es gut für uns aus. Die Aliens wurden immer weniger, ihre Anführer waren besiegt und es standen noch viele unserer Leute. Alles lief nach Plan. Es bereitete mir nur etwas Sorgen, dass ich ab einem gewissen Punkt Bucky aus den Augen verloren hatte. Aber es ging ihm bestimmt gut, da war ich mir sicher. So sehr ich ihn auch beschützen wollte, er konnte sich wahrscheinlich besser verteidigen. Aber da fing es an. Es verschwanden immer mehr Leute vom Schlachtfeld. Sie lösten sich einfach so in Staub auf. Was zur Hölle war hier los? Meine Gedanken begannen zu rasen. Wo war Bucky? Wieso lösten sich diese Leute auf? Hatten wir verloren? Nein, das war unmöglich. Wir hatten die Oberhand gewonnen. Oder? In meiner Panik lief ich los. Einfach gerade aus, auf ein Waldstück zu, bei dem ich die anderen zuletzt gesehen hatte. Rund um mich lösten sich die Leute auf. Aber nicht alle. Es war eigenartig. Warum lösten sich nicht alle auf? Ich sah mich verzweifelt nach irgendeinem Anzeichen von Bucky um. Nichts. Als ich am Waldstück ankam brannte meine Lunge. Aber das Bild, das sich mir bot, war alles andere als glorreich. Steve saß am Boden, neben ihm der leblose Körper von Vision. Nein. Nein! Sie hatten den Stein doch zerstört! Steve's Blick wanderte zu mir. Schmerz und Schuld standen ihm ins Gesicht geschrieben.

"Bucky... Er... Es tut mir leid."

A Story of Winter and Water (Bucky FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt