Kapitel 14

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Mühsam quälte ich mich den Baum hinauf und verfluchte dabei meine Ungeschicklichkeit und meinen Arm. Oben angekommen legte ich mich einfach mal erschöpft mitten auf den Boden. Josie und Liam mussten herzlich lachen und stieg einfach ein. Ich fühlte mich hier pudelwohl. Schließlich reichte mir Liam eine Hand, um mir aufzuhelfen. "Bist du eigentlich Rechts- oder Linkshänder?", fragte mich Liam, als ich wieder stand. Vollkommen überrumpelt starrte ich ihn erstmal ein paar Sekunden an, bevor ich meinen Blick nachdenklich zu Boden richtete und schließlich mit den Schultern zuckte. "Oder bist du Beidhänder?", harkte er nach. Ich nickte leicht. "Das ist ja mal voll cool", rief Liam und grinste, "Mein Bruder ist auch Beidhänder. Der kann sogar gleichzeitig mit beiden Händen zeichnen. Voll krass stimmt's?" Ich nickte. Mein Vater hatte mich immer wegen meiner Beidhändigkeit verachtet. "Wenn den Arm wieder ok ist, musst du das unbedingt mal ausprobieren." Liam war echt total begeistert. "Schau dir mal Lins Blick an", lachte Josie und grinste mich an. Oh man, ich musste echt gucken wie ein Auto. "Ist was?", erkundigte sich Liam. "Naja, für mich war Beidhänder sein immer eine Strafe... zumindest hat mein Vater das immer so gesehen..." Zum Schluss wurde ich immer leise, bis ich schließlich komplett verstummte. "Na dann hat dein Dad von nichts ne Ahnung!", brummte Liam und ging in die Küche. Ich zuckte nur kurz zusammen. Dann brachte ich meine Tasche aufs Mädchenzimmer und gesellte mich zu den anderen in die Küche. "Was gibt's heut?", wollte ich wissen und versuchte über Josies Schulern zu gucken. "Überraschung!", schrie Liam, packte mich und trug mich ins Wohnzimmer, wo er mich einfach auf die Couch schmiss und ich erschrocken aufquitschte. Liam lachte nur noch mehr und ließ nicht neben mich fallen, als ich mich endlich aufgerichtet hatte. Er schnappte sich die Fernbedienung und schon wurden wir von Musik beschallt. Ich grinste und irgendwann gröllte Liam lauthals mit. Schließlich stand ein ziemlich saures Kochmonster in der Tür und maschierte auf die Anlage zu. Sie drückte einen Knopf und schon hörten wir nur noch irgendein Liebeslied. "Schnuuuulz", brüllte ich, sprang auf und stellte wieder auf Radio um. Gespielt wütend funkelte mich nun das Küchenmonster an. Ich bin echt stolz auf meine Spitznamen. Gerade wurden die Verkehrsnachrichten gebracht und Liam spielte den Moderrator. Schon brachen wir beide in Gelächter aus. Liam stellte sich zu allem Überfluss auch noch hin und tat so als würde er in ein Mikro sprechen, während er die verrücktesten Grimmasen schnitt. "Aufhören", quetschte ich mühsam hervor. Inzwischen kugelten wir uns auf dem Boden vor lachen. Erst ein Zischen aus der Küche unterbrach unseren Lachflash. Josie sprang, wie von einer Hummel gebissen, auf und hechtete in die Küche. Liam reichte mir schließlich wieder die Hand, damit ich aufstehen konnte, und wir setzten uns wieder auf die Couch. Er grinste immer noch wie ein Honigkuchenpferd und schon kam der nächste Song. "Sing doch auch mit", rief er, doch ich schüttelte den Kopf. "Ne lass ma, ich hör lieber zu, bzw. dir. Schonmal über ne Komedieshow nachgedacht?" Liam schüttelte lachend den Kopf. "Du kommst ja auf Sachen", lachte er. Da kam auch schon Josie mit dem Essen rein. "Nicht anfangen!", brüllte ein nach Essen verrücktes Computerfreak. Nicht fragen, warum alle Neutrums sind. Das ist einfach so. Punkt. Wir lachten und wenige Minuten später tauchte Computerfreak höchst persönlich auf. Seine Augen hatte er zu Schlitzen zusammen gekniffen und schaute auf die schon gefüllten Teller. Um ihn zu provozieren, nahm ich meinen Löffel in die Hand und beobachtete Rick haargenau, dessen Augen sich entsetzt weiteten. "Warte", schrie er, warf seine Tasche in den Flur, hechtete zum Tisch und setzte sich in weniger als fünf Sekunden. Ich lachte nur und die anderen stiegen mit ein. Wenige Sekunden später begannen wir mit dem Festmahl. Ok, das war jetzt minimal ünertrieben. Nach dem Essen schnappte ich mir meine Tasche und machte Hausaufgaben. Irgendwann kam Liam mit einem Laptop ins Mädchenzimmer. "Wir müssen ja noch an dem Projekt in Info arbeiten. Und da dachte ich mir, dass ich dir gleich noch etwas Nachhilfe im programmieren gebe", erklärte Liam und kratzte sich verlegen am Kopf. Ich lachte und schlug neben mir auf mrin Bett. "Ich bin sowieso gleich fertig. Ist nur noch nen Satz", meinte ich. Nach einem kurzem Zögern setzte er sich zu mir und klappte den Laptop auf. Jetzt war erstmal Java angesagt. Irgendwann hatte ich das schonmal gemacht. Ich wusste nur nicht wann und wo.
Nach zwei Stunden rauchte mein Schädel und wir beschlossen das Abendbrot vorzubereiten. Josie und Rick waren im Wald spazieren. Liam schaltete den Fernseher an und schob eine DVD rein. "Auf deutsch oder englisch?", fragte er und grinste. "Du kannst deutsch?" Überrascht sah ich ihn an. Das hätte ich echt nicht erwartete. Liam nickte. "Englisch", entschied ich, "deutsch kann ich nicht." Liam grinste und sagte: "Dann bring ich es dir halt bei." Ich schüttelte nur lachend den Kopf. "Ey, so schwer ist das nun wirklich nicht." Wenig überzeugt sah ich ihn an. "Start einfach den Film", quegelte ich schließlich, was er dann auch tat. Der Film war echt nicht schlecht. Ich bin sogar nicht eingeschlafen und das will was heißen. Beim Abspann kamen dann emdlich Josie und Rick zurück. Draußen war es inzwischen dunkel. Müde schaute ich auf die Wanduhr über dem Fernseher. "Waaas?", rief ich erschrocken,"Der Film hat ernsthaft zwei einhalb Stunden gedauert?" Vorwurfsvoll sah ich zu Liam. Dieser sah grinste nur etwas verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. "Na warte." Ich schnappte mir ein Kissen mit der linken Hand und versuchte ihn damit zu schlagen. Er fing es nur lachend auf und nahm es mir weg, nur um mir dann eine rüber zu ziehen. Beleidigt stand ich auf und wollte in mein Zimmer gehen. Doch Liam hatte eindeutig andere Pläne. Jungen können sooo anstrengend sein. Liam hielt mich an der Hüfte fest und warf mich zurück aufs Sofa. Ein Kribeln durchfuhr meinen ganzen Körper und augenblicklich hatte ich eine Gänsehaut. Liam schien das gar nicht zu bemerken oder er ignorierte es gekonnt. Auf jeden Fall fing dieser Fiesling einfach an, mich durchzukitzeln. "Auf hören!", keuchte ich. "Lin, man hört dich bis nach draußen", rief ein Rickfreak aus dem Flur. Augenblicklich hörte das Kitzelmonster auf und lief zur Tür. "Lin, will einfach immer Aufmerksamkeit", lachte Liam und grinste mich helmisch an. Dieser...

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Heyo,
Sorry, dass so lange nichts kam, aber ich bin derzeit im Urlaub und konnte heute zum ersten Mal mal wieder hochladen...
Ich hoffe, ihr lest trotzdem weiter
Eure
P.L

not the best lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt