Kapitel 36

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~Liam~

Seit Lin ins künstliche Komma versetzt wurde, waren nun fast zwei Monate vergangen. Ich war fast jeden Tag mit Marvin bei ihr. Josie und Rick waren auch häufig da. Immer wenn ich mir den Beiden unterwegs war, fühlte ich mich leer. Es fehlte etwas. Sie fehlte. Ein Träne lief über meine Wange. Warum? In der Schule waren meine Leistungen rapide gesunken. Die Lehrer zeigten dennoch viel Verständnis und standen mir so gut wie möglich bei. Ich war ihnen dafür wirklich dankbar. Nachts bekam ich häufig Alpträume. Ich wachte dann meistens schreiend und weinend auf. Marvin, der bei uns eingezogen war, kam dann immer zu mir und versuchte mich zu beruhigen. Ich aß kaum etwas, da mir nicht danach war. Gerade saß ich im Wohnzimmer und starrte an die Wand gegenüber von mir. Manchmal fühlte es sich so an, als wäre Lin tot. Ich dachte an die Momente, in denen wir alle zusammen im Wohnzimmer rumgealbert hatten. Ein Zittern erfasste meinen Körper. Tränen brannten in meinen Augen. "Hi Liam." Marvin kam ins Wohnzimmer und setzte sich neben mich. Ihn nahm das Ganze auch ziemlich mit. Josie und Rick hingegen kamen besser mit der Situation klar. "Ich wollte jetzt zu Lin. Kommst du mit?", fragte Rick mich. Ich nickte und stand auf vom Sofa. Danach ging ich in den Flur und zog mir Schuhe und Jacke an. Anschließend öffnete ich die Lucke und kletterte schon einmal runter. Marvin folgte mir wenig später und schloss dann wieder die Lucke. Gemeinsam machten wir auf den Weg zu seinem Auto. Plötzlich klingelte sein Handy. Verwundert nahm Marvin ab. "Hallo?", fragte er etwas unsicher ins Telefon. Kurz herrschte Stille. Dann weiteten sich Marvins Augen. "Wirklich?", fragte er nach. Tränen liefen ihm aus den Augen, bevor er anfing zu lächeln. "Wir sind gleich da", rief er noch und legte auf. "Sie ist wach", schrie er mir ins Ohr. Einen Moment lang war ich vollkommen irritiert, ehe seine Worte mich erreichten. "Lin ist wach?", harkte ich nach. Marvin nickte und strahlte über das ganze Gesicht. Ich überwand die kleine Distanz zwischen uns und nahm ihn in den Arm. Ich fing an zu weinen und konnte es immer noch nicht ganz realisieren. Sie war wach. SIE WAR WACH. Endlich. Wir rannten los zu seinem Auto. Schnell fuhr Marvin los. Ich konnte kaum still sitzen. Adrenalin floss durch meine Adern. Das Dauergrinsen war in meinem Gesicht festgetackert. Auch Marvin lächelte seit langem wieder. Seine Augen glänzten vor Freude. Er lenkte das Auto auf den großen Parkplatz vor dem Krankenhaus. Schnell stiegen wir aus und rannten förmlich ins Krankenhaus. Der intensive Geruch von Desinfektionsmittel umgab uns. Mittlerweile hielt ich diesen Geruch kaum noch aus. Wir liefen zu Lins Zimmer. Ich war  aufgeregt. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Vorsichtig öffnete Marvin nach einem kurzem Klopfen die Tür. Noch einmal holte ich tief Luft und folgte dann Marvin, der sofort ins Zimmer stürmte und zu Lins Bett rannte. Ich blieb an der Tür stehen und schloss diese hinter mir. Marvin schloss seine Schwester vorsichtig in die Arme. Sie saß leicht aufgerichtet. Er fing an zu weinen. "Ich hab dich so vermisst", weinte Marvin. Auch mir kamen die Tränen. "Pssst. Es ist doch alles wieder gut", hauchte Lin. Mein Herz schlug heftiger. So lange hatte ich ihre Stimme schon nicht mehr gehört. Sie nahm ihren Bruder in den Arm und lächelte ihn liebevoll an. Ein Träne lief über meine Wange. Langsam drehte ich mich um, um den beiden etwas Privatsphäre zu geben. Ich öffnete schweren Herzens die Tür. Am liebsten hätte ich sie in meine Arme geschlossen. Aber das musste erst einmal warten. "Liam?" Die sanfte Stimme von Lin hielt mich zurück. Ich drehte mich wieder zu ihr um. Marvin winkte mich heran. Zögernd lief ich auf das Krankenbett zu. "Hi", murmelte ich und neigte leicht den Kopf. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und fühlte mich plötzlich vollkommen unsicher. Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr. "Du willst mir doch nicht wirklich einen Korb geben, oder?", riss mich Lins Stimme aus meinen Gedanken. Ruckartig hob ich den Kopf und sah sie verwirrt an. Erst dann nahm ich ihr geöffneten Arme wahr. Schnell trat ich noch näher an das Bett und schloss vorsichtig meine Arme um sie. Sie war ganz warm und mein Körper prickelt angenehm. Mir stiegen die Tränen in die Augen. "Mach das nie wieder. Ich dachte, ich hätte dich verloren", flüsterte ich in ihr dichtes Haar. "Ich hatte solche Angst um dich. Ich wollte nicht, dass du stirbst. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen. Es tut mir leid", fuhr ich fort. "Du hast nichts falsch gemacht. Ich hätte nicht weglaufen dürfen", murmelte Lin. "Ich bin so froh, dass du wieder wach bist. Du hast mir gefehlt", lächelte ich und löste mich langsam aus ihren Armen, um sie anschauen zu können. Mein Lächeln wurde breiter und auch sie lächelte. "Ich hätte nicht gedacht, dass du kommst", meinte Lin und sah mir ehrlich in die Augen. "Er war jeden tag mit mir hier und hat stundenlang deine Hand gehalten", mischte sich Marvin. Erstaunt sag mich Lin an. Peinlich berührt senkte ich meinen Kopf. Das musste doch keiner wissen. Meine Wangen verfärbten sich leicht rot. Ich warf Marvin einen empörten Blick. Dieser zuckte nur unschuldig mit den Schultern und grinste leicht. Dieser Verräter. Das wird noch Rache geben. "Du warst wirklich jeden Tag da?", fragte Lin noch einmal nach. Ich nickte zögerlich. "Wow", meinte Lin. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Ehe ich mich versah, hatte sie mich in meine Arme gezogen. Überrascht hielt ich die Luft an. "Lin", entwich es mir. Mein Stimme wirkte brüchig und ich war erneut den Tränen nahe. "Ich ruf mal Rick und Josie an", meinte Marvin und verließ das Zimmer. Mittlerweile saß ich wieder aufrecht. "Was ist passiert, während ich weg war?", wollte Lin wissen. "Nicht wirklich viel. Marvin ist bei uns eingezogen und schläft jetzt im Wohnzimmer. In der Schule hab ich nicht viel mitbekommen. Ich war in letzter Zeit einfach nicht wirklich bei der Sache.

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆

Moin,
Es tut mit unglaublich leid, dass so lange nichts kam. Ich habe zwei Accounts und in letzter Zeit mehr über den anderen geschrieben. Außerdem bin ich gerade an einem riesigen Projekt, dass auch in den Buchhandel kommen soll. Vielleicht veröffentliche ich das hier auch nochmal. Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit wieder häufiger updaten kann, da ich in der Abiturphase bin. Ich hoffe, ihr versteht das.
LG
PriscaTL

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 02, 2020 ⏰

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