Kapitel 3

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Luna POV

Nun ist es soweit! Wir dürfen den Raum betreten! Ich bin schon mega aufgeregt und mein Herzschlag ist lauter als ein Regenguss. Oh gott, was passiert, wenn ich etwas falsch mache?, frage ich mich. Doch diesen Gedanke schiebe ich schnell beiseite. Positiv denken, rüge ich mich. Es wird nichts schief gehen und wenn schon, was soll denn Schlimmes passieren?...

Endlich schwingen die Türen auf und die Dienerschaft eilt herein. Ich umklammere die Weinflasche, die ich in Händen halte fester und lasse meinen Blick zu den Herrschern des Landes gleiten. Der König ist ein gut gebauter Mann, um die vierzig und mit seinen markanten Gesichtszügen und dem mürrischem Blick, ein wenig Angst einflössend.

Die Königin dagegen ist eine zarte, engelsgleiche Gestalt. Mit ihren braunem Haar und dem herzlichen Blick, ist sie mir sofort sympathisch. Sie sitzt mit ihrem Mann links von der riesigen Tafel und so lasse ich den Blick nach rechts zum letzten Familienmitglied schweifen.

Das kann nicht sein!, denke ich, als ich den Prinzen genauer betrachtet habe. Das darf nicht wahr sein! Was hat das Schicksal nur gegen mich!?, frage ich mich, denn der Prinz ist niemand geringeres als der Snob aus dem Flur.

Hätte dieser Idiot kein Rebell sein können, der sich ins Schloss schleicht, um einen Anschlag zu verüben? Das wäre nämlich besser gewesen, als ihm als Prinz täglich sehen zu müssen. Obwohl ist das, mögliche Tote wert? Ja, denke ich sofort. Ich glaube der Prinz tötet mehr Nerven am Tag, als ein Rebell Menschen in seinem Leben. Und das mag, was heißen!

Ich ignoriere das Bedürfnis mein Gesicht ,,unauffällig,, hinter der Weinflasche zu verstecken und mache mich an die Arbeit. Zuerst schenke ich dem König, dann der Königin etwas von dem teuren Wein ein. Dann muss ich zur nächsten Station: dem Snob alias Prinz. Was für ein Klischee! Findet ihr nicht?

Ich versuche eine neutrale Miene aufzusetzten und bemerke erst jetzt, dass ich keinerlei Reue wegen des Vorfalls verspüre. Warum auch?, denke ich. Es war dringend notwendig, dass ihm jemand Mal gehörig den Kopf wäscht. Prinz hin oder her, er hat es verdient!

Blöderweise bin ich schon an seinem Platz angekommen und versehe mich mit einem Blick, dass er beschäftigt ist. Dann bewege ich die Flasche langsam auf das Glas zu. Doch in dem Moment, als ich einschenken will, schaut er mir direkt in die Augen und ein Funke des Erkennens flammt darin auf. Mist, denke ich und zucke zurück. Dabei verschütte ich etwas von dem Wein, doch leider trifft kein einziger Tropfen ins Glas. Nein, der Wein hat ein anderes Ziel. Die Hose des Prinzen, die nebenbei bemerkt weiß ist und ziemlich teuer aussieht.

Zuerst realisiere ich nicht, was passiert ist, doch dann trifft es mich mit voller Wucht. Ich habe Wein über die Hose des Prinzen geschüttet! Sofort fange ich an irgentetwas vor mich hinzustammeln, dass hoffenlich wie ein ,,Es tut mir leid,, klingt. Oh man, wie kann man nur so tollpatschig sein?

Doch das Schlimmste ist, dass niemand bisher irgendeine Reaktion gezeigt hat. Das macht mich kirre! Plötzlich dringt ein Laut an mein Ohr, es ist der Prinz und er....lacht? Ein Blick zu ihm reicht, um das zu bestätigen. Er lacht und zwar laut und aus voller Kehle. Der Snob hat eine tolle Lache, denke ich. Warte, was denke ich den da? Sein Lachen klingt arrogant und eingebildet, so wie alles an ihm, korigiere ich mich.

Die wichtige Frage ist, warum lacht er überhaupt? Mittlerweile scheint sich der Prinz gefangen zu haben, denn er sagt mit fester Stimme, die gar nicht zu seinem Lachanfall passt:,,Wenn ihr mich entschuldigt, ich werde mich nun um diesen Vorfall kümmern."

Seine Eltern nicken kurz, dann steht er auch schon auf. Zu meiner Überraschung nimmt er mich am Handgelenk und schleift mich mit ihm aus dem Raum. Ich dachte, er möchte sich nur umziehen. Doch er hat antscheinend vor, mit mir ein Hühnchen zu rupfen. Sofort breitet sich Nervosität in mir aus. Was ist wenn er mir kündigt?....


Lutteo- Eine königliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt