Kapitel 2

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Luna POV

Meine erste Aufgabe besteht darin, Nina zu helfen die dreckige Wäsche, der Königsfamilie zum Waschraum zu bringen. Also laufen wir los und nachdem wir je einen Korb dreckiger Wäsche, in Händen halten, machen wir uns auf den Weg zum Waschraum, wobei ich versuche mir den Weg so gut wie möglich ein zu prägen.

Doch schon nach der dritten Ecke, um die wir biegen, habe ich keine Ahnung mehr, wo wir die Wäsche abgeholt haben. Na toll, Weg zur Wäschekammer merken, defenitiv kein Häkchen, denke ich und lasse meinen Blick durch den Gang schweifen, bis mein Blick an einem wunderschönen Bild hängen bleibt.

Bewundernd bleibe ich stehen und nehme die Formen und Farben des Gemäldes in mich auf. Auf dem Bild ist eine wunderschöne Landschaft im Winter abgebildet und der zu gefrorene See scheint, mich fast magisch an zu schimmern.

,,Schau dir dieses Bild an, Nina! Ist es nicht wunderschön?", hauche ich erfürchtig und bewundere weiter das Gemälde. Doch als nach mehreren Sekunden keine Antwort kommt, drehe ich mich zu Nina um, das heisst dort wo ich sie bis vor kurzem noch gesehen habe, denn der Gang ist vollkommen ninafrei.

Oh nein!, denke ich. Wie konnte ich sie nur verlieren!? Jetzt werde ich den Weg zur Waschkammer nie finden!

Schnell eile ich los, den Blick suchend durch die Flure schweifend. Alles wird gut, Luna. Nina hat bestimmt schon bemerkt, dass ich weg bin und sucht mich, versuche ich mich zu beruhigen. Leider ohne Erfolg. Den Blick über all hin gerichtet nur nicht nach vorne, laufe ich weter.

Doch plötzlich pralle ich gegen etwas. Bin ich etwa gegen eine Wand gelaufen?, frage ich mich. Nein, das kann nicht sein. Vielleicht ist es Nina, denke ich hoffnungsvoll. Doch die tiefe Stimme eines Mannes verrät mir, dass es ganz und gar nicht Nina ist.

,,Kannst du nicht aufpassen?!", fragt mich der Unbekannte genervt. Geht es auch ein bisschen freundlicher?

,,Das selbe könnte ich dich fragen. Wie ich sehe hast du selbst Augen im Kopf, um zu schauen ob dir jemand entgegen kommt!", fahre ich in an, während ich ihn von oben bis unten mustere. Bei dem Unbekannten handelt es sich um einen Jungen, der kaum älter ist als ich. Er hat verwuschelte braune Haare und ebenso braune Augen, in denen ich keine Blindheit erkennen kann. Er sieht mich also auf jeden Fall, denke ich.

,,Gefällt dir was du siehst, Süße?", fragt er grinsend. Süße?! Süße?! Wenn ich eins hasse, dann ist es, wenn man mich ,,Süße" nennt. Und was ich noch mehr hasse ist, wenn mich Unbekannte so nennen!

,,Nenn mich nicht Süße! Du eingebildeter Schnösel!", fauche ich ihn an und gehe an ihm vorbei. Doch er fasst mich an der Schulter und dreht mich zu ihm um. Nun erkenne ich den überraschten, ungläubigen Blick auf seinem Gesicht.

,,Was hat dich noch nie jemand so genannt?", ruscht es mir heraus. Das hätte ich vielleicht nicht sagen sollen, denke ich.

,,Du weisst wohl nicht, wer hier vor dir steht", sagt er amüsiert und zum Glück kein Stückchen wütend. Kurz stocke ich. Woher sollte ich ihn denn kennen?, frage ich mich, tue es dann aber doch als blöden Spruch ab.

,,Doch. Du bist der arroganteste, eingebildetste Schnösel des ganzen Königreichs", meine ich und laufe mit diesen Worten endlich davon. Dieser blöde Typ hat mich total aufgehalten! Und ich muss immer noch Nina finden!, denke ich. Doch da höre ich eine aufgeregte Stimme, die ich als Ninas identifizieren kann.

,,Luna. Luna. Ich habe dich schon überall gesucht! Wir müssen uns jetzt echt beeilen, damit wir mit all unseren Aufgaben fertig werden!", meint sie aufgebracht und bevor ich antworten kann, hat sie mich schon mitgezogen.

Den Rest des Tages arbeiten wir fast schweigend und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich an den unverschämten Jungen denken muss. Das war ein Gespräch! Oder eher ein Streit zwischen Unbekannten, denke ich und entscheide mich Nina erst nach der Arbeit von meiner Begegnung zu erzählen.

Am Abend steht nur noch eine Aufgabe aus. Bedienen der königlichen Familie beim Abendessen. Ich bin fürs Wein einschenken zuständig und Nina fürs Essen auftragen. Diese Leute scheinen wirklich nichts selber hin zu bekommen!, rege ich mich innerlich auf. Aber immerhin bietet sich für mich so die Möglichkeit, endlich den König, die Königin und natürlich den Prinzen zu sehen. Wie er wohl so ist?....

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Hier ein neues Kapitel. Hoffe es gefällt euch! Wie findet ihr eigentlich das Cover? Schreibt mir eure Meinung in die Kommentare ^^

Lutteo- Eine königliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt