Matteo POV
Überglücklich sitze ich mit meiner Gitarre auf dem Bett, während Text und Melodie nur so aus mir rausströmen. Seit ich Luna vor einer Stunde vom Baum gerettet habe, schreibe ich an dem Duett. Und es läuft gut. Sehr gut um genau zu sein. Es ist so als hätte die Gewissheit den Song mit Luna zu singen meinen Kreativschalter betätigt. Ich muss nicht mal groß darüber nachdenken, so schnell bringe ich Noten und Text zu Papier.
Nach dieser Stunde halte ich einen kompletten Song in Händen. Ich kann es kaum erwarten das Duett mit Luna zu üben, geschweige denn es mit ihr auf der Bühne zu performen. Unser Auftritt würde nämlich nicht nur ein magischer Moment werden, sondern auch das Ende meiner geplanten Verlobung bedeuten. Wenn Amber erstmal sah, wie ich mit meiner ,,Freundin" ein Duett an ihrem Geburtstag singe, wird sie hoffentlich nichts mehr von mir wissen wollen. Auch das Missverständnis bei meinen Eltern, dass ich auf Ambers Gefühle Rücksicht nähme, wäre damit vom Tisch. Mit einem Wort der Plan ist perfekt.
In meinen Gedanken vertieft bemerke ich die Anwesenheit von Luna erst als sie sich geräuschvoll räuspert. In ihren Händen hält sie ein Tablett auf dem sich mein verspätetes Frühstück befindet. ,,Erde an unausstehlichen Prinzen", meint sie sichtlich genervt von meiner Unaufmerksamkeit. ,,Stell das Tablett einfach auf dem Schreibtisch ab, Kätzchen", murmle ich und verfolge wie sie geschmeidig meine Aufforderung ausführt. ,,Sonst noch was?", fragt sie. ,,Ja, ich würde mich freuen wenn wir ein paar Einzelheiten wegen dem Auftritt besprechen könnten", schlage ich grinsend vor. Kaum haben die Worte meine Lippen verlassen zuckt Luna zusammen. ,,Du willst das echt durchziehen, oder?, fragt sie gequält.
,,Nicht ich werde es durchziehen, sondern wir. Also mach es dir bequem damit wir planen können", fordere ich Luna auf. Seufzend lässt sie sich auf die Bettkannte am anderen Ende des Bettes nieder. ,,Okay, ich schlage vor wir üben heute das Duett. Und morgen kümmern wir uns um das Outfit, die Beleuchtung und alles Weitere", unterbreite ich ihr. ,,Bist du denn überhaupt schon fertig mit dem Song?", fragt das Kätzchen und runzelt auf süße Weise ihre Stirn. Seit wann ist Stirnrunzeln denn süß?, frage ich mich selbst. Doch als ich die kleinen Runzler über ihren Augenbrauen in Kombination mit ihrem teils überraschten teils ungläubigen Blick sehe, muss ich mir eingestehen, dass sie wirklich niedlich aussieht.
Ich schüttle den Kopf um die Gedanken loszuwerden, die so gar nicht üblich für mich sind. ,,Wie sollen wir dann das Duett üben, wenn du noch nicht fertig bist?", fragt sie verwirrt und ihre Stirn glättet sich wieder. Erst jetzt bemerke ich, dass ich ihr mit meinem Kopfschütteln eine falsche Antwort gegeben habe. ,,Ich bin fertig", beteuere ich. ,,Warum schüttelst du dann den Kopf?", fragt Luna. ,,Irgendwie verhältst du dich heute sowie so komisch", fügt sie hinzu. Und ich kann ihr nur zustimmen durch jede kleine Bewegung ihrerseits lasse ich mich von den wichtigen Dingen ablenken. Wer weiß vielleicht habe ich neuerdings ADHS?
Doch diese Gedanken teile ich Luna natürlich nicht mit. ,,Weisst du, ich freue mich einfach, dass ich dich doch noch zu dem Duett überreden konnte, Kätzchen", antworte ich. ,,Überredet? Du hast mich auf gemeinste Weise erpresst",empört sie sich. ,,Überredet, sage ich doch!",provoziere ich grinsend. Doch Luna verdreht nur die Augen. ,,Wenn ich schon mit dir singen muss, kannst du mir ja wenigstens endlich den Song vorspielen", verlangt sie. Nickend greife ich nach der Gitarre und beginne unseren Song zu spielen.
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Luna POV
,,Kätzchen, aufstehen. Die Sonne lacht!", durchbricht eine Stimme meine Traumwelt. Automatisch kuschle ich mich noch tiefer in mein Bett. ,,Ich weiss, dass es schwer ist den wunderschönen Traum über mich abzubrechen, aber wir haben viel zu tun", meint dieselbe Stimme und plötzlich blendet mich helles Licht. Diese Stimme, denke ich. Ich kenne sie. Überrascht reiße ich die Augen auf. ,,Matteo, was hast du in meinem Zimmer zu suchen?!",frage ich anklagend und fixiere ihn mit meinem bösen Blick. Matteo steht vor dem Fenster aus dem helles Sonnenlicht dringt und ihn wie einen Engel aussehen lässt. Blöd nur, dass er eigentlich der Teufel selbst ist.
,,Du hast versprochen pünktlich um 8 Uhr drüben bei mir zu sein. Jetzt ist es 8:30 Uhr. Also steh endlich auf und mach dich fertig", velangt der Snob streng. ,,Schon gut, schon gut", sage ich, als mir gestern wieder einfällt. Der Prinz hatte mir seinen fantastischen Song vorgespielt und ich war sofort von der Melodie und dem Text verzaubert gewesen. Matteo hat nicht nur eine tolle Stimme, sondern auch ein Talent zum Schreiben. Danach hatten wir bis spät geübt. Mittlerweile saß bei mir nicht nur der Text und der Einstieg, nach Matteo schaffte ich es auch die richtige Menge an Gefühl in meine Stimme zu legen. Während der vielen Übungsstunden hatte mir der Snob so viele Komplimente gemacht, dass ich sie nicht annähernd zählen könnte. Wer weiss vielleicht sang ich doch nich so schlecht, wie ich dachte?
Wieder in der Gegenwart schicke ich den Snob aus dem Raum und mache mich fertig. Nur 45 Minuten nach der vereinbarten Zeit stehe ich in seinem Zimmer, um mit ihm kurz zu frühstücken. Mit vollem Magen machen wir uns an die Arbeit. Zusammen proben wir noch einige Male und machen uns dann auf den Weg zum Ballsaal. Dort sind die Vorbereitungen für Ambers Geburtstagsball, wie ich gestern von Matteo erfahren habe, in vollem gange. Natürlich dämpft die Tatsache gerade auf ihrer Feier aufzutreten meine eh schon wankelmütige Vorfreude immens. Ich meine, dank Matteo zweifle ich zwar daran mich wie eine rostige Gießkanne anzuhören, dennoch halte ich mich für keine gute Sängerin. Allein beim Gadanken an morgen dreht sich mein Magen um.
Nachdem die Beleuchtung, die Mikrofone, der Aufbau der Bühne und dessen Dekoration stimmt, wage ich schon zu hoffen, dass wir alles vorbereitet haben. Doch Matteo zerstört diese Hoffnung mit den Worten: ,,Und jetzt kümmern wir uns um das Outfit". Ich stöhne auf. Doch der Prinz ignoriert meine Reaktion und führt mich durchs Schloss zu einer Antik aussehenden Tür. Nach dem der Snob die Türe mit H-ilfe eines Schlüssels geöffnet hat, kommt ein riesiger Raum voll mit wunderschönen Kleidern und eleganten Anzügen zum Vorschein. ,,Wow", flüstere ich. ,,Ich hoffe, du findest etwas Schönes", flüstert mir Matteo ganz nah an meinem Ohr zu. ,,Du meinst, ich darf mir für den Auftritt etwas aussuchen?", frage ich und reiße angesichts dieser teuren Auswahl überrascht die Augen auf. ,,Nein, du bist sogar verpflichtet dazu. Wenn du was gefunden hast da drüben kannst du es anprobieren", meint er und zeigt in die Richtung einer Umkleide.
Bewundernd laufe ich durch die schmalen Gänge, rechts und links von mir Kleiderstangen, die aus allen Nähten platzen. Ich streiche über die verschiedensten Stoffe, bis mein Blick an einem strahlend blauem Kleid hängen bleibt. Verzaubert hänge ich es aus der Kleidermasse und betrachte es. Das Kleid ist trägerlos und bis zur Hüfte eng geschnitten, bevor es in einem lockerem Schnitt bis zum Boden fällt. Entschieden bahne ich mir einen Weg zur Umkleide und ziehe dort nach dem Zuziehen des Vorhangs das Kleidungstück an. Vom Gefühl her würde ich sagen es passt, doch ohne Spiegel ist das schwierig zu sagen. Deshalb trete ich aus der Kabine und betrachte mich im Spiegel. ,,Wow", vernehme ich Matteos Stimme hinter mir. ,,Du siehst wunderschön aus. Ich würde das Kleid auf jeden Fall tragen", meint der Snob und unsere Blicke treffen sich im Spiegel. ,,Danke, hast du auch etwas gefunden?", frage ich. ,,Jap, wir werden das Publikum umhauen",prophezeit er lächelnd...
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Ich glaube, dass ist bisher mein längstes Kapitel. Unten findet ihr noch ein Bild von Lunas Kleid ^^
Schöne Woche :)
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Lutteo- Eine königliche Liebe
FanfictionLuna ist als Bedienstete neu im Schloss. Neben der ganzen Arbeit, macht ihr auch noch der arrogante Prinz Matteo, mit seiner Flirter- und Neckerei, das Leben schwer. Doch Luna denkt nicht Mal daran sich das gefallen zu lassen und gibt dem verwöhnten...