Kapitel 25

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Luna POV


Als ich morgens aufwache, wird mein Gehirn nur von einem Gedanken beherrscht: Ich ziehe heute um! Zwar nur ein Stockwerk höher, aber trotzdem neben den nervigsten Nachbarn, den man sich vorstellen kann. Stöhnend richte ich mich auf und schaue auf die Uhr. Ich habe noch eine gute Stunde Zeit, bevor Matteo kommt um mir zu helfen. Deshalb schwinge ich mich aus dem Bett, ziehe mich an und beginne meinen ganzen Besitz in eine Kiste zu räumen.

Knappe 45 Minuten später habe ich alles in den Karton gequetscht, den ich seit meiner Anreise im Schrank versteckt halte. Traurig werfe ich einen Blick ins Zimmer. Nach meiner Einpackaktion sieht es wieder genauso leer aus wie bei meiner Ankunft. Die Bilder und Zeichnungen, die ich so sorgsam an die Wand gehängt habe, sind in die Kiste gewandert. Auch die bunte Tagesdecke ist verschwunden.  Am liebsten würde ich jetzt in Ninas Zimmer gehen, um etwas Anderes- Fröhlicheres, zu sehen, doch sie ist schon längst bei der Arbeit.

Da werde ich durch ein Klopfen aus meinen Gedanken gerissen. Als ich die Tür öffne, steht Matteo davor. Sofort muss ich an gestern Abend denken und ich muss mich zwingen nicht rot anzulaufen. Wie konnte ich nur so blöd sein ihn zu umarmen? Jetzt bildet er sich bestimmt etwas darauf ein!

Anders als ich erfreut sich der Snob bester Laune, was unschwer an seinem Grinsen zu erkennen ist. ,,Na dann, wollen wir Mal los, Kätzchen", meint er und schiebt sich an mir vorbei ins Zimmer. Ich stöhne nur genervt auf. Erst der Spitzname und dann auch noch unbefugtes Betreten. Er sollte meine Nerven so früh am Morgen nicht strapazieren, sonst würde das ein unschönes Ende für ihn nehmen. ,,Nur diese Kiste?", fragt er in diesem Moment. Ich grummle ein ,,Ja". Was er natürlich mit einem Lachen quittiert. Wie kann man morgens nur so gut gelaunt sein?, frage ich mich.

,,Bist du am Morgen immer so gesprächig?", fragt der Prinz versonnen, während er sich mit meinem Karton in der Hand auf den Weg macht. ,,Jap, aber die zusätzlich schlechte Laune ist nur dir vorbehalten", meine ich zuckersüß und laufe neben ihm her. Das vorbeikommende Personal wirft uns eigenartige Blicke zu, aber wahrscheinlich sind sie den Anblick eines Prinzens und einer Bediensteten nicht gewöhnt. ,,Danke, das weiss ich zu schätzen, Kätzchen", sagt er mit vor Sarkasmus triefender Stimme. ,,Du solltest wirklich aufhören mich so zu nennen", erwiedere ich. ,,Warum denn? Ich mag den Spitznamen. Außerdem passt er zu dir", gibt er amüsiert zurück. Ich verdrehe die Augen. Schön, dass ihm der Name gefällt!

Mittlerweile sind wir vor einer hellblauen Tür angekommen. Da die dunkle Mahoginientür daneben zu Matteos Zimmer gehört, vermute ich hinter der schön gestrichenen Tür mein neues Zimmer. ,,Und schon gespannt?", fragt der Snob. Ich zucke mit den Schultern. Bin ich aufgeregt? Nein, eigentlich nicht. Ich spüre weder ein Kribbeln im Bauch, noch verspüre ich den Drang die Tür auf der Stelle aufzureißen. Trotzdem legt sich meine rechte Hand automatisch an den Türgriff.

Schließlich öffne ich die Tür und was dahinter zum Vorschein kommt, wirf mich komplett aus der Bahn. Das Zimmer ist wunderschön! Der Raum ist zwei Mal - nein, viermal so groß wie mein ehemaliges Zimmer. Doch wieder aller Erwartungen ist es nicht elegant und steril eingerichtet, sondern beindruckend bunt. Die Wände sind im gleichen fröhlichen blau gestrichen wie die Tür. Der Schrank und der Schreibtisch bestehen aus altem Eichenholz, so dass das Zimmer einen altmodischen Flair bekommt. Und das Bett erst! Es ist ein rießiges Himmelbett mit vielen bunten Kissen und roter Tagesdecke, die dazu einläd sich gleich darin einzukuscheln. Außerdem stehen im Zimmer noch zwei bequem aussehende Sessel in  einem dunkelblauen Farbton um einem Beistelltisch herum. Ich merke, wie mir ein leises ,,Wow" entweicht. Es ist einfach absolut perfekt!

Matteos POV

Erfreut sehe ich Luna dabei zu wie sie mit großen Augen ihr Zimmer betrachtet, an ihrem leisen ,,Wow" kann ich erkennen das ihr das Zimmer gefällt. Sofort muss ich grinsen. Natürlich gefällt ihr ihr Zimmer. Immerhin hatte ich gestern alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Zimmer lunafreundlich zu gestalten. Ich wusste, dass sie alles Elegante und Farblose verabscheute und so hatte ich den Raum farbenfroh und gemütlich einrichten lassen. Geistig klopfe ich mir für diese Entscheidung gerade auf die Schulter, endlich etwas richtig gemacht.

,,Und gefällt es dir?", frage ich grinsend, obwohl ich ihr die Antwort an ihrem Gesicht ablesen kann. ,,Ja, es ist einfach wow", erwiedert sie überwältigt. Was sie noch süßer als sonst erscheinen lässt. Ähh...ich meine was sie weniger süß erscheinen lässt, da sie ja so schon nicht süß ist und ähh...denke ich überhaupt noch? Schnell wechsle ich mein Gedankenthema und denke an etwas Anderes. Zum Beispiel daran, dass mein Vater mich heute doch noch überedet hat mit Amber zu brunchen. Wie schafft er das nur immer? Ich war diesmal hundert prozentig davon überzeugt im bis zum Schluss die Stirn zu bieten. Doch schlussendlich bin ich doch eingeknickt wie ein Grashalm im Sommerwind.

Ich habe überhaupt keine Lust auf dieses Date. Mal davon abgesehen, dass Amber nervt wollte ich heute etwas Zeit mit Luna verbringen. Immerhin ist heute ihr erster Arbeitstag! Es wäre alles so viel einfacher, wenn Amber von hier verschwiendet! Hmm, auf eimal leuchtet eine riesiege Glühbirne in meinem Gehirn auf. Ich hab es! Ich schlage einfach zwei Fliegen mit einer Klappe! Und obwohl ich weiss, dass ich riesengroßen Ärger bekommen werde, werde ich mich nicht von dieser Idee abbringen lassen. ,,Kätzchen, ich habe eine erste Aufgabe an dich"....

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Neues Kapitel ^^ Was Matteo wohl plant?

Lutteo- Eine königliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt