Kapitel 12

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Matteos POV

,,Sag schon! Was ist das für eine Idee?", frage ich. ,,Du erledigst einfach eine von ihren Aufgaben und hinterlässt ihr dazu noch einen Brief, in dem du dich bei ihr entschuldigst", klärt mich Gaston über seine Idee auf. ,,Das ist alles?", meine ich ungläubig. ,,Ja, glaub mir das wird hundert prozentig funktionieren. Immerhin werde ich nicht umsonst Doktor der Liebe genannt", sagt er mit einem zuversichtlichen Unterton in der Stimme.

,,Niemand nennt dich so!", kläre ich ihn auf. ,,Nein, du nennst mich nicht so. Aber glaube mir das wirst du schon noch. Und jetzt finde ich sollten wir nicht weiter rumtrödeln, sondern deine Herzensdame zurückgewinnen!", sagt mein bester Freund schelmisch grinsend.

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Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass dieser Plan unmöglich funktionieren kann. Aber was solls? Noch wütender kann sie ja nicht werden. Außerdem habe ich bisher auch nicht mit wirksamen, romantischen Plänen geglänzt.

Deshalb stehe ich jetzt im Dienstbotentrakt und versuche möglichst wenig aufzufallen. Die Betonung liegt auf versuche. Als Prinz dieses Königreichs falle ich hier natürlich genauso wenig auf wie ein Zebra im Pferdestall. Nein, warte wie ein Löwe mit zwei Hörnern und Schmetterlingsflügel im Pferdestall. Dieser Vergleich kommt viel näher an die Wirklichkeit ran, denn jeder der mich sieht schaut mich mit riesigen Augen an und verbeugt sich rasch.

Ja, ich gebe es zu das letzte Mal, als ich hier unten war liegt 10 Jahre zurück. Aber ich bin ein Prinz und gebe mich nicht mit dem einfachen Volk ab. Na ja, außer mit Gaston, doch das zählt nicht da er ein hoch angesehener Wachmann ist. Plötzlich kommt mir Luna in den Sinn. Eigentlich gehört sie ja auch zum einfachen Volk. Schnell schüttle ich den Kopf. Luna ist viel zu besonders, um dort dazuzugehören, denke ich und bin selbst über meine Gedanken erstaunt. Wahrscheinlich hatte ich einfach zu wenig Schlaf in den letzten Tagen, wiegle ich ab.

Schnell richte ich mich wieder auf die bevorstehende Aufgabe. Ich schlendere lässig zum Aufgabenplan, um dann desinteressiert einen Blick darauf zu werfen. In Wirklichkeit suche ich wie verrückt nach der Spalte mit Lunas Namen. Als ich diese endlich gefunden habe und niemand der mich beobachtet, noch an einen desinteressierten Blick auf den Plan glaubt, schaue ich mir ihre Aufgaben für morgen an. Beide Aufgaben gehören zu den Vorbereitungen für den Ball und so habe ich die Wahl zwischen Blumengestecken und Tischkärtchen schreiben.

Beide Dinge lassen mich in Gedanken leise aufstöhnen. Das sind wohl die dümmsten Aufgaben der ganzen Ballvorbereitung. Na ja, jedenfalls nach meiner Ansicht. Da ich weder besonders kreativ bin noch einen grünen Daumen besitze, wähle ich das Tischkärtchen schreiben. Was für ein Spaß!, denke ich ironisch und ziehe die noch blanken Kärtchen und die Gästeliste aus dem Fach daneben. Natürlich ganz unauffällig.

Mit Schreibzeug bewaffnet mache ich mich auf den Weg in den Ballsaal, der zum Glück menschenleer vor mir liegt. Zum ersten Mal in meinem Leben sehe ich den Ballsaal ohne Dekoration und die vielen Menschen. Der Saal ist nur mit einer riesigen Tafel für das Festessen ausgestattet, ansonsten ist der Raum ein riesiger Hauch von Nichts. Er scheint nur aus Boden, Wand und Decke zu bestehen. Doch ich habe keine Zeit länger darüber nach zu denken.

Schnell nehme ich auf einen der unzähligen Stühle Platz, die um den Tisch herum stehen. Dann mache ich mich an die Arbeit.

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Mittlerweile ist es schon spät und das Abendessen müsste bald beginnen. Ich bin beim letzten Kärtchen angelangt und es ist eine richtige Herrausforderung mit meiner schmerzenden Hand, den letzten Namen schön auf Papier zu bringen. Meine Hand pocht vor Schmerz als ich endlich den Stift aus der Hand lege. Verflixt, warum müssen wir denn so viele Gäste einladen, frage ich mich. Glatte 200 Gäste werden für diesen Ball kommen und genau so viele Kärtchen musste ich schreiben. Na ja, 200 plus drei. Ich und meine Eltern müssen ja auch irgendwo sitzen.

Jetzt bin ich erstmal froh, dass ich endlich fertig bin. Wenn Luna, dass nicht zu schätzen weiss, wäre das ein echter Schlag in die Magengrube. Noch Mal werde ich keine hundert Kärtchen schreiben, denke ich und lege den Brief neben die fertig geschriebenen Namensschilder. Zum Glück habe ich den Brief schon vorher geschrieben, denn eins ist klar heute werde ich kein einziges Wort mehr schreiben. Ein Blick auf meine Armbanduhr zeigt mir, dass es Zeit fürs Abendessen ist und so verlasse ich den Ballsaal mit der Hoffnung morgen mit Luna wieder ins Reine zu kommen.....

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Erstmal vielen vielen Dank, denn durch euch hat diese Geschichte 1000 Reads erreicht ^^ Unglaublich, oder?

Und habt ihr schon Pläne für Halloween? Ich persönlich gehe wie jedes Jaar auf die Halloweenparty meiner besten Freundin :) Antworten gerne in die Kommis ^^

Lutteo- Eine königliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt